N17°40'41.24" W70°27'17.43", 8715 m, 05:35 (local)  Ok, zugegebenermaßen noch nicht ganz Costa Rica, aber auf dem besten Weg dahin ;o)  Ein verheißungsvoller Beginn für einen erlebnis- und fotoreichen Urlaub.  2008   Wo wir waren:  Spuren zweier Reisen Klimaschock  Dank der auf nur wenige Stunden Flug geschrumpften Reisezeit ist man heute innerhalb von zwei Tagen aus heimatlichen feuchtkalten 2°C im feuchtwarmen Dschungelmilieu mit ca. 25-30° höheren Temperaturen. Trotz des anfänglichen Schocks beim Aussteigen aus dem Flieger, paßt sich unser Körper erstaunlich schnell den neuen Gegebenheiten an und man wundert sich, wieso man mitten im Sommer plötzlich mit Vorweihnachtsdekorationen konfrontiert wird. Bis man einen Moment später selbstbelustigt den Kopf schüttelt, weil man sich eben daran erinnert hat, bereits im November zu sein...  2008 Zwei auf einem Blatt  Selbst die Blattwanzen sind in Costa Rica ein bißchen bunter und exotischer als bei uns. Die Exotik der Fliege hält sich hingegen in Grenzen.   Red-margined Stink Bug  (Edessa rufomarginata)   2008 "Michse hier immer wiederkäuen....!"  Man denkt, man traut seinen Augen nicht: Jar Jar Bings live auf der Weide. Endlich ist mir klar, wo die Star Wars Macher das Vorbild für ihr Schlappohr gefunden haben ;o)  Wahrscheinlich ein 'Brahman Cow'-Abkömmling. Nur dass die Horcher noch länger sind!  2008
Landschaft mit Strand   Ein FC-Kommentator hatte sich nach nur zwei Tierfotos beklagt, ihm fehle ein Bild der costaricanischen Landschaft. Nun... dem Manne konnte geholfen werden.  Voilà, Strand ohne Ende. Und das Beste: genau drei Leute dort (zwei sind versteckt!). Also optimal für unser bevorzugtes Stranderleben.  Dieses 360° Freihandpano zeigt so viel Landschaft auf einmal, dass das jetzt für die nächsten 10-20 Bilder erst mal genug sein muß! Costa Rica hat zwar AUCH schöne Landschaften, hat uns fotografisch aber überwiegend von der Fauna angesprochen.  2008 Über dem Wolkenmeer  Auf 2800 m ist man auf dem Weg zum Gipfel des Turrialba meist schon weit über den Wolken. Hier kriechen sie – auf dem bewaldeten Südhang – langsam aufsteigend gerade in den üppigen Waldbewuchs. Noch sind es 500 Höhenmeter zum Gipfel, aber dank der tropischen Temperaturen bleibt es bis dorthin verschwenderisch grün. Ganz anders auf der Nordseite, die im Einfluß der giftigen Schwefeldämpfe liegt, welche derzeit ziemlich massiv vom Turrialba ausgeschieden werden. Diese haben dem Bewuchs dort erheblich zugesetzt und eine fast kahle Flanke hinterlassen.  2008 Volle Konzentration  Menschen in Booten gehören nicht zu den Widrigkeiten, die diesen 43 cm kleinen Grünreiher von der Jagd abhalten könnten. Unglaublich, wie nah er uns passieren ließ, ohne auch nur für einen Moment die Augen von der Wasseroberfläche zu heben.   Green-backed Heron  (Butorides virescens maculatus)   Grünreiher  2008 Auf großem Fuße...  ...lebt dieser kleine Basilisk. Da kein Stirnlappen und auch kein Rückenkamm ausgebildet sind, handelt es sich entweder um ein sehr junges Tier oder um ein Weibchen. Die Zuordnung ist sehr schwierig, weil in den entsprechenden Quellen immer nur Bilder des geschmückteren adulten Männchens erscheinen. Dieses Prachtstück war ca. 40 cm lang, wovon ca. zwei Drittel auf den Schwanz entfallen.   Green or Plumed basilisk  (Basiliskus Plumifrons)   Stirnlappenbasilisk  2008, Braulio Carrillo NP
Ajaia ajaja  Klingt albern – aber so wurde der prachtvolle Rosalöffler aus der Familie der Ibisse 1758 von Linné wissenschaftlich beschrieben und benannt. Der Vogel ist eigentlich in den USA, namentlich Florida heimisch, er verbringt den Winter aber auch gerne in Chile und Argentinien. Möglich, dass auf diesem Wege ein paar Exemplare in Costa Rica hängengeblieben sind. Ihre bevorzugten Nistgenossen – Reiher und Waldstörche – finden sie jedenfalls in den geschützten Gebieten des Palo Verde NP am Rio Tempisque mehr als genug.   Roseate Spoonbill  (Platalea ajaja)   Rosalöffler  2008 Glasflügel  Diesen kleinen Falter aus der Oleria Familie (?) sieht man stellenweise recht häufig. Sein Ausbreitungsgebiet reicht von Nicaragua bis Panama und er kommt in ca. zwanzig verschiedenen Zeichnungsvarianten vor. Seine durchsichtigen Flügel sind ein gutes Beispiel evolutionärer Überlebensstrategie, weil sie Vögeln die Verfolgung im Fluge nahezu unmöglich machen.   Glasswinged butterfly  (Oleria sp. [rubescens?])   Bestimmung ist sehr schwierig, daher mit Vorsicht zu genießen!  2008 Blattlocher  Was hier nach einer merkwürdigen Pflanzenkrankheit aussieht, ist in Wirklichkeit das Werk emsiger Käfer. Solange das Palmenblatt noch jung und um seinen Stengel (NEIN, nicht: Stängel! Pfui bah...) gefaltet ist, vergehen sich mit Vorliebe gewisse Käfer an der Pflanze und fressen sich durch das aufgerollte Blatt. Später dann, wenn sich das Blatt entfaltet, offenbart sich ein Muster, dessen Herkunft jeder, der schon einmal Faltpapier mit der Schere bearbeitet und zu einer Kette auseinandergezogen hat, sofort nachvollziehen kann. Die parallel zum Stengel verlaufenden Streifen sind übrigens keine Folge unsachgemäßer Bildbearbeitung, sondern eingeprägte Druckbahnen des Stengels aus der Aufrollphase...  2008 Eine filigrane Schönheit...  ...ist dieser mit nur 65 cm Körperlänge zierliche Dreifarbenreiher. Er kommt in der Karibik und in ganz Mittelamerika vor, lebt bevorzugt in küstennahen Sumpfgebieten, oder zwischen Mangroven wie dieser mächtigen American- oder Red Mangrove. Seine Nahrung besteht deshalb auch naheliegenderweise hauptsächlich aus Fischen, Fröschen, Krebsen und Krabben.   Tricolored Heron  (Egretta tricolor)   Dreifarbenreiher  2008
Pazifikküste  Wie sich herausstellte, war der November die optimale Reisezeit für die Nicoya Halbinsel. Die Straßen, Wege und Flußfurten sind weitgehend wieder befahrbar und der für's pazifische Tiefland typische tropische Trockenwald steht noch in Saft und Kraft. Denn nur kurze Zeit später beginnt zwar für einige Bäume die Blütezeit, das Land kann aber wegen der Trockenheit recht kahl werden und viele Bäume verlieren ihre Blätter. Wenn man gerade aus dem tropfenden Regenwald des Hochlands gekommen ist, verblüfft einen dieser Gegensatz in der Flora.  Strand bei Sámara, 2008 "...immer eine gute Suppe!"  Man hat sich ja schon daran gewöhnt, im Ausland häufig mit deutschen Markennamen konfrontiert zu werden. Mit Schmunzeln sahen wir in jeder größeren Gemeinde die Glasurit Displays mit dem rot leuchtenden Ara – immerhin ein Logo, welches eine thematische Übereinstimmung mit dem in Costa Rica anzutreffenden Papageien aufweist. Dass es aber ebenso zuverlässig in fast jedem Ort einen ähnlich wie hier angemalten Maggi-Minimarkt gab, hat uns zugebenermaßen verblüfft und erhebliche Erheiterung ausgelöst ;o).  2008 Abgehärtet  Auch wenn sich in 3300 m Höhe aufgrund der tropischen Lage keine Schneekappen auf den Vulkangipfeln bilden, kann es nachts doch empfindlich kühl werden. Verbunden mit den oft schneidenden Winden, dem geringen Luftdruck und den giftigen Schwefeldämpfen des nur wenige hundert Meter entfernten Turrialba-Kraters alles andere als ein naheliegendes Biotop für einen Falter.   Pure-banded Dartwhite  (Catasticta teutila flavomaculata)   2008 San José  Tagsüber ist Costa Ricas Hauptstadt keine glanzvolle Metropole; es gibt keine großartigen Sehenswürdigkeiten (hartnäckige Städtefans könnten allenfalls an einigen Museen Gefallen finden) und verkehrstechnisch ist San José ein Albtraum für Touristen. Sieht man es aber an einem klaren Abend von Alajuela aus erleuchtet im Tal liegen, verzeiht man der Stadt manchen Ärger, den einem die fehlende Ausschilderung, die völlig chaotische Einbahnstraßenführung und die undurchschaubaren Vorfahrtsregeln bereitet haben...  2008
Orosi  Scheinbar kühl vor vertraut wirkender Kulisse fließt hier der Orosi Fluß durch das Hochland des Zentraltales. Doch entgegen dem Anschein ist es auf 1300 m Höhe bei 95% Luftfeuchtigkeit, bedecktem Himmel und 27°C Temperatur schon sehr tropisch und ein paar Schritte nach rechts oder links in den Wald hinein lassen die Vertrautheitsgefühle relativ schnell schwinden.  Tapanti National Park, 2008 Schwarzkopftrogon  Da die meiste Literatur über die mittelamerikanische Vogelwelt nordamerikanischen Ursprungs ist, hat sich für die meisten Tiere die englische Bezeichnung durchgesetzt. Der Schwarzkopftrogon ist ein Höhlenbrüter aus der Familie der Nageschnäbler, bestehend aus 6 Gattungen mit 39 Arten, zu der u.a. auch der Quetzal gehört. Er kommt in Costa Rica bevorzugt in den tropischen Trockenwäldern des pazifischen Tieflands vor – und da haben wir dieses Männchen auch entdeckt.   Black-headed Trogon  (Trogon melanocephalus)   Schwarzkopftrogon  2008 Bergbewohner  Wir trauten unseren Augen nicht: Auf 1350 m Höhe, an einem Berghang, fern von Wasser (abgesehen vom etwas entfernten Bergbach) kraxelte diese Krabbe durch das Unterholz neben dem Weg. Gleich daneben ihr(e) Lebensgefährte(in). Selbst die befragten Ranger am Eingang des Tapanti NP wußten keine Antwort auf die Frage, wie und warum sich diese eher am Salzwasserstrand vermuteten Tiere ausgerechnet in dieses Biotop verlaufen hatten. Ihre Fortpflanzung sichert wahrscheinlich der ziemlich schnell strömende Bergbach, der als einziger Eiablageplatz in der Umgebung in Frage kommt. Ansonsten liefert der allgegenwärtige Regenwald wohl ausreichend Feuchtigkeit für's Wohlbefinden dieser Krabbler.  2008 "Darf ich Ihnen mein Gemüsegärtchen zeigen?"  ...scheint dieser Schopf- oder Haubenkarakara zu fragen ;-). Karakara klingt jedenfalls allemal hübscher als die deutsche Artbezeichnung 'Geierfalke'. Wobei dies die Lebensweise des langbeinigen Falken sehr gut beschreibt, denn neben kleineren Tieren wie Mäusen, Echsen oder auch Insekten, ernährt er sich gerne auch von Aas. Zudem ist sein rotwangiges nacktes Gesicht dem eines Geiers sehr ähnlich.  Dieser Raubvogel ist recht verbreitet im mittelamerikanischen Raum, den angrenzenden Teilen Nordamerikas und bis hinunter in den  tiefsten Süden des Kontinents . Er wird bis zu 30 Jahre alt und soll sehr intelligent und spielbegabt sein. Wenn man ihn wie hier gravitätisch einherschreiten sieht, mit neugierig vorgerecktem Hals, ist man geneigt, dem Glauben zu schenken.   Ein Hinweis: Bei vielen der noch nachkommenden Vogel- oder auch Schmetterlingsaufnahmen (etc.) steht der dokumentarische Zweck im Vordergrund. Wir sind keine professionellen Tierfotografen mit massig viel Zeit, sondern lediglich ambitionierte Touris mit Zeitnot. Auch in Costa Rica haben die Tiere (leider) eine hohe Fluchtdistanz, so dass mit unserem Reisezoom 70-300mm häufig nur kleine Abbildungen gelangen, bei deren Vergrößerung naturgemäß qualitative Abstriche zu machen sind. Rechnet mir also bitte nicht jede einzelne verwaschene Feder als schweren handwerklichen Fehler an – ich habe schon probiert, das Maximum herauszukitzeln.   Common or Crested caracara  (Polyborus plancus)   Schopf- oder Haubenkarakara  2008
Caverna Terciopelo  Costa Rica ist das Resultat aktiver Plattentektonik. Vor ca. 140 Mio. Jahren begann sich am mittelamerikanischen Rücken die pazifische Cocos-Platte unter die Karibische Platte zu schieben. In der Folge erhoben sich Vulkaninseln in der Subduktionszone, die im Laufe der Äonen zu einer zusammenhängenden Landmasse wuchsen. Der noch heute andauernde Prozeß sorgt noch immer für stetigen Druck von Westen, verantwortlich für die Anhebung der Meeresbodensedimente im Stau der Vulkankordillere. Das pazifische Tiefland wird nur gelegentlich von aus archaischem Korallenkarst bestehenden Hügelketten aufgelockert, in denen sich durch erodierende Auswaschungen einige bemerkenswerte Kavernen herausgebildet haben.  Im Nationalpark Barra Honda sind inzwischen 42 Höhlen entdeckt worden, von denen 19 erschlossen wurden. Nach Anmeldung in einer Rangerstation steigt man mit mindestens zwei Rangern auf einem recht steilen Weg auf den immerhin 500 m hohen Hügel hinauf. Oben gibt es ein ausgedehntes Gipfelplateau, welches man – bis auf den letzten Faden durchgeschwitzt – nach ca. 1 Std. erreicht (Tip: Besucht den Ort mal in Google Earth und kippt die Ansicht auf 3D. Die sich abrupt aus der Ebene erhebenden Tafelberge sind echt beeindruckend). Nach weiteren 20 min. erreicht man den nahezu in der Mitte des Plateaus gelegenen Einstieg zur Caverna Terciopelo, an dem die Führer umgehend mit dem Aufbau eines komplexen Seilzugs beginnen, welcher den nicht ganz ungefährlichen 20 m tiefen Leiterabstieg mittels eines Hüftgeschirrs absichert. Da die Höhlen touristisch nicht erschlossen sind, kann man sich bei Taschenlampen- und Helmlicht noch als richtiger Abenteurer fühlen. Doch mehr davon beim nächsten Bild...  Barra Honda #1, 2008 In der Spelunke  Als Amateur-Speläologe in der Spelunca (lateinisch: Höhle, Grotte). Nachdem wir uns vorsichtig über die glitschige Leiter auf den Boden in 20 m Tiefe unter dem Einstieg im Höhlendach abgeseilt haben, geht es unter der aufmerksamen Führung von Norman (der Mann mit Marens LED-Taschenlampe!) tiefer in die verwinkelte Grotte hinab. Schritt für Schritt achtet er darauf, wohin wir unsere Füße setzen und weist uns auf passende Abstützungen zur Sicherung hin. Dies ist auch bitter notwendig, denn der Boden liegt voller Geröll, auf dem die Feuchtigkeit einen schmierigen Gleitfilm gebildet hat. Über waghalsige Abstiege und enge Durchschlupfe geht es bis auf 40 m Tiefe und bis zu 150 m Länge in die Kaverne hinein. Zweimal sind die Passagen in die hinteren Höhlen so eng, dass beleibtere Besucher keine Chance haben, die Kammern zur Gänze zu erkunden. Bei der Menge und Vielfalt der Sinterformationen ein echtes Versäumnis!  Unsere Hochachtung für die Leistung und Verantwortung der Führer wuchs noch einmal um ein erkleckliches Maß, als wir beim Ausstieg fast mit einer Reisegruppe von elf kurzbehosten Deutschen kollidierten, die sich unter viel Gejohle und Trara peu à peu in die Höhle hinabließen. Obwohl von insgesamt 4 Führern begleitet, muß es für diese ein ziemlicher Stress sein, alle wieder mit heilen Knochen an die Oberfläche zu bringen. Unsere Schäden beschränkten sich glücklicherweise auf Marens kochwaschfest verschmiertes weißes T-Shirt – inzwischen hat sie es auf Schwarz umgefärbt ;-).  Barra Honda #2, 2008 Made of Plastics  Wenn man ihn denn überhaupt entdeckt, ist die erste Reaktion der Gedanke an etwas Künstliches, ein regloses Stück Plastik etwa. Ca. 5 cm groß ist dieser schlafende Rotaugenlaubfrosch, der seine spezifischen Erkennungsmerkmale so gut versteckt, dass mir zu dessen genauer Bestimmung dankenswerterweise erst  Stefan Dummermuth  auf die Sprünge helfen mußte.   Red-eyed Tree Frog  (Agalychnis callidryas)   Rotaugenlaubfrosch  2008 Der Guru  Es gibt Titel, die drängen sich geradezu auf ;o)  Versammlung der 'Waldstorch Sekte' am Ufer des Río Tempisque. Ähnlichkeiten mit dem Habitus menschlicher Gruppenmitglieder sind selbstverständlich rein zufällig!   Wood Stork  (Mycteria americana)   Waldstorch  2008
Broad-winged Hawk  Der erwachsene Breitflügel Bussard zeichnet sich durch ein quergebändertes Brustgefieder aus. Einen Jungvogel wie diesen ziert noch das schlankmachende Längsmuster.  Dieser Bussard lebt im Sommer hauptsächlich an der nordamerikanischen Ostküste, im Winter zieht es ihn Richtung Südamerika. Migrationsableger sind auch – wie dieser – im mittelamerikanischen Raum hängengeblieben.   Broad-winged Hawk  (Buteo platypteru)   Breitflügel Bussard  2008 Hängendes Frühstück  Vergleicht man die Physiognomie eines Menschen mit der von Affen, sind die Unterschiede doch eigentlich gar nicht soo groß. Trotzdem wird es wohl keinem Menschen gelingen, kopfüber – lediglich an den Füßen und dem Schwanz (ja, ja...) baumelnd – mit dem Baby vorm Bauch in aller Seelenruhe frische Palmblattstengel zu verspeisen ;o).  Mit beginnender Morgendämmerung beginnen sich die Brüllaffen unüberhörbar bemerkbar zu machen. Die lauten, dumpfen Resonanzlaute, die sie ausstoßen, traut man den schmächtigen Körpern gar nicht zu. Kurz danach begibt sich die ganze Gruppe auf eine Frühstücksreise quer durch die Gemeinde. An den saftigsten Bäumen wird verweilt, dann wird weitergezogen. Uns fiel auf, dass es einen etwa viertägigen Rhythmus gab, bis die Gruppe einmal ihr Revier umrundet hatte – dann war sie wieder in ihrem 'Startbaum'.   Mantled Howler  (Alouatta palliata)   Mantelbrüllaffe  2008 "A regional endemic"  So nennt der Photographic Guide "Birds of Costa Rica" diesen nur ca. 13 cm großen 'Sooty-Capped Bush-Tanager', dessen Vorkommen sich auf die Höhenlagen der costaricanischen Kordillere beschränkt. Auf 3300 m Höhe, den ätzenden Schwefeldämpfen des nahen Turrialbagipfels ausgesetzt, turnte eine kleine Schar dieser putzigen Gesellen um uns herum. In ihrer verspielten, neugierigen Art erinnerten sie uns an die neuseeländischen Fantails, die ein ähnlich zutrauliches Verhalten zeigten.   Sooty-capped Bush Tanager  (Chlorospingus pileatus)   Weißbrauen-Buschtangare  2008 Traumküste  In hügeligen Ausläufern schieben sich Felszungen des pazifischen Tieflandes zwischen den meist menschenleeren Sandstränden ins Meer. Obwohl das Land intensiv genutzt wird, verbleibt immer noch ausreichend wilder Bewuchs aus Mangroven und tropischem Trockenwald, um eine vielfältige Flora und Fauna zu beherbergen.  Rechts: Playa Buena Vista, links: Mad Max Beach ;o). Genauer will ich's nicht spezifizieren, haben doch die Anwälte des mit Jesus-Splatterfilmen berüchtigt gewordenen Hollywoodmimen den Piloten dieses kleinen Fliegers mit Klage bedroht, weil ein costaricanisches Fernsehfeature über die 'Flying Crocodile Lodge' sich im Titel auf die unmittelbare Nachbarschaft zum angekauften Grundstück nämlichen 'Stars' bezog. Auch hier gilt Schiller: Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt...  2008   Nachtrag: 5 Jahre später steht das Grundstück Mel Gibsons zum Verkauf. Dazu später mehr...
Flying Crocodile  Als Flieger ist man natürlich begeistert, hier seinem Hobby fröhnen zu können. Deshalb ein paar weitere Infos zur  'Flying Crocodile Lodge' : Gegründet wurde sie vor ca. 15 Jahren von Guido Scheidt, einem langjährigen Eurowings-Linienpiloten und seiner Frau. Es ist eine aus acht (?) äußerst fantasievoll gestalteten Gästebungalows bestehende Hotelanlage mit angeschlossenem Ultraleicht-Flugbetrieb. Hauptsächlich werden Rundflüge mit durchreisenden Touristen unternommen, es gibt aber nominell auch eine Flugschule und Chartermöglichkeit. In Praxi schulen eher Wenige (wer hat schon wochenlang Urlaub?), meist ist es ein Anfangskurs, der zu Hause weitergeführt werden kann.  Ich selber wollte eigentlich chartern. Da der einzige Dreiachser aber privat einem der Fluglehrer gehört, war die Begeisterung über eine Leihgabe an einen unbekannten Piloten nicht soo wahnsinnig ausgeprägt. Zugegebenermaßen ist die Landebahn dort auch sehr kurz, so dass die notwendige Landetechnik recht unorthodox ist und sorgfältig geübt werden sollte. Da wir nicht nur fliegen wollten, wir auch unseren Geldscheißer nicht mitgenommen hatten, ich auch nicht mit Gewalt einen fremden Flieger schrotten wollte, blieb es letztendlich bei zwei selbstgeflogenen Stunden entlang der Küste mit dem Besitzer neben mir (;o)), sowie einigen Starts und Landungen auf benachbarten, etwas längeren Pisten.  Der alltägliche Rundflugbetrieb wird wegen der kurzen Bahn deswegen auch hauptsächlich mit Trikes und (neuerdings!) Gyrocoptern durchgeführt. Für mich war der zwanzigminütige Mitflug auf dem Tandemsitz des Gyros hinter Guido als Piloten eine Premiere – in einer MT-03 war ich vorher noch nie geflogen. Wer jemals dort hinkommt, sollte einen  Rundflug mit dem Gyro  nicht versäumen, es ist in der Tat ein unvergeßliches Erlebnis.  2008 Das Bild zur Krise  Die Geier warten schon – hier ein Rabengeier beim morgendlichen 'warming up'.  Black Vulture ist einer der häufigsten Neuweltgeier, dessen Verbreitungsgebiet den Süden der USA, Mittelamerika sowie den größten Teil Südamerikas umfaßt. Er wird bei 160 cm Spannweite bis zu 75 cm groß und wiegt bis zu 2,7 kg. Er lebt gesellig in kleinen Gruppen, wird als Aas- und Abfallvertilger als Nützling geschätzt, macht aber auch selber Beute bevorzugt bei neugeborenen Nutztieren, was ihn in den Augen mancher Viehzüchter wiederum zum Schädling macht.   Black Vulture  (Coragyps atratus)   Rabengeier  Gemeint war die Finanzkrise 2008. Ist die eigentlich schon vorbei...? Dragonflies  Ich geb's ja ungern zu, aber vor manchen Artbestimmungsaufgaben kapituliere ich. Spezifische Libellen unter 'Costa Rica' zu suchen, erinnert an die Nadel im Heuhaufen. Dass die Art ein wenig an unseren heimischen Vierfleck erinnert, tröstet auch nicht so richtig. Deswegen muß dieses Pärchen (?) also namenlos bleiben – ich hoffe, es ist ihrem Glück nicht abträglich.  Freihand im reißenden (!) Fluß stehend aufgenommen ;o)   Späte Identifikation: Red-tailed Pennant  (Brachymesia Furcata)   2008 Motmot  Wie so oft, wird der deutsche Name 'Türkisbrauen-Sägeracke' in seiner ungelenken Eckigkeit der Eleganz und Schönheit dieses Vogel nicht gerecht. Wenn man genau hinsieht, kann man ihn im Tropischen Trockenwald des pazifischen Tieflandes häufiger entdecken – meist wie hier auf einem Ansitz sitzend und nach seiner Beute Ausschau haltend. Weitläufig sind Sägeracken mit dem Eisvogel verwandt, jagen allerdings nicht Fisch, sondern kleine Eidechsen und Insekten, zusätzlich gibt's Früchte. Der 'Turquoise-browed motmot' lebt monogam, kommt in ganz Mittelamerika vor und brütet in Brutröhren an Uferböschungen, auch da den Eisvögeln ähnlich.   Hier  gibt's ihn auch von vorne!   Turquoise-browed Motmot  (Eumomota superciliosa)   Türkisbrauen Motmot od. -Sägeracke  2008
Gleich geschlossen!  Wenn der Nebel an den Flanken des Irazú, dem mit 3432 m höchsten Vulkan Costa Ricas hochkriecht und langsam über den Kraterrand ins Innere schwappt, dauert es nur noch ca. eine gute halbe Stunde, bis der Gipfel komplett in den Wolken steckt. Das geschieht so zuverlässig, dass Einheimische raten, für beste Bedingungen weit vor 10 Uhr auf dem Gipfelplateau zu sein. Ein weiterer Vorteil für den Frühaufsteher ist die relative Ruhe vor dem Besucheransturm. Dieser beginnt nämlich täglich mit dem Eintreffen der Reisebusse auf dem Gipfelparkplatz pünktlich um 10 Uhr – gerade rechtzeitig, um die Krater unter dichten Wolken verschwinden zu sehen. Kurz danach setzt Regen ein... ;-))  Zu sehen ist der Crater Principal mit einer Tiefe von 300 m (zum Gipfelplateau) und einem Durchmesser von über 1000 m. Der Krater ist recht aktiv; in den letzten Jahren und Jahrzehnten gab es einige, auch heftige Ausbrüche. Gefürchtet wird ein Bergrutsch, mit der Gefahr der Freisetzung des derzeitigen Säuresees. Rechts angeschnitten im Bild liegt der nur 80 m flache Crater Diego de la Haya mit ebenfalls 1000 m Durchmesser.  2008 Stilleben mit Wanze  Nix Besonderes – einfach nur, weil ich's hübsch fand ;-)  2008 Landgang  Wenn man Zeuge geworden ist, wie bei einer nächtlichen 'Arribada' buchstäblich tausende von Oliv-Bastardschildkröten bei stockdunkler Nacht aus dem Meer zur Eiablage auf den Playa Ostional gekrochen sind, kann man sich kaum vorstellen, dass diese Wasserschildkröten – ebenso wie die anderen zwei in Costa Rica vorkommenden Arten – aufgrund ihrer immer geringer werdenden Zahl zu den bedrohtesten Arten gehören. Auch wenn Olive Ridley Sea Turtle mit ca. 70 cm Länge und 40 kg die kleinste der drei Arten ist, hinterläßt die schiere Menge der wie ferngesteuert den Strand heraufstrebenden Körper beim Beobachter einen unauslöschlichen Eindruck.  Wir hatten das seltene Glück, zufällig bereits zwei Tage vor der großen Nachtankunft am Ostional an einem anderen Strand den Landgang einiger weniger Weibchen bei strahlendem Sonnenschein erleben zu können. Innerhalb zweier Stunden kamen vormittags ca. 10 – 12 Tiere aus dem schäumenden Pazifik, neben ein paar Pelikanen, Möwen und einer Handvoll Menschen völlig allein an einem kilometerlangen Strand. Was für eine Gelegenheit, die enorme Leistung dieser Tiere, zur Eiablage die höchsten und trockensten Stellen des Strandes auf ihren kurzen Flossen erklimmen zu müssen, fotografisch dokumentieren zu können! Gerade am Tag trocknen die Körper sehr schnell aus und man sieht sie förmlich um jeden Zentimeter kämpfen – unbeirrt geradeaus, auch wenn dazu umständlich sperriges Schwemmholz überklettert werden muß. ( Wird fortgesetzt )   Olive Ridley Sea Turtle  (Lepidochelys olivacea)   Oliv-Bastardschildkröte  Playa Camaronal #1, 2008 Augen größer als der Magen...  Oder besser: ...als der Schnabel! Dieser Little Blue Heron ist mit nur ca. 60-70 cm Größe eher klein und hatte offensichtliche Schwierigkeiten, sein gefangenes Schalentier herunterzuwürgen. Geschlagene 2-3 Minuten haben wir ihn dabei beobachtet, wie er durch Umlagern der Beute versuchte, den optimalen Schluckwinkel zu finden. Schließlich hat er es geschafft.  Der Blaureiher hat einen bemerkenswerten Lebenszyklus. Während seiner Jugendphase ist er reinweiß, durchläuft dann eine kurze 'Grauphase', bis er am Schluß für den Rest seines Lebens seine namensgebende Farbe trägt. Eindeutig identifizieren kann man ihn nur an seiner dunklen Schnabelspitze.  Ich weiß, dass die 'Freistellung' nicht meinen Standards entspricht ;o). Leider sind die Tiere den Ansprüchen des Fotografen gegenüber nicht immer sehr aufgeschlossen und stellen sich einfach stur in so ein wüstes Wurzelfeld. Unmöglich sowas...   Little Blue Heron  (Egretta caerulea)   Blaureiher  2008
"...den kennst du doch...?"  Das war der erste Gedanke angesichts dieses mit ein paar Kumpeln durch die Bäume tobenden Vogels. Die krächzenden Laute, verbunden mit dem auf und nieder tanzenden Wippsteert, konnten nur zu einer Elster gehören. Sind sie als Rabenvögel schon ziemlich eindeutig zu identifizieren, verrät ihr nervöses Springen und Wippen die spezifische Zugehörigkeit zu den Elstern. White-throated Magpie-Jay (auch die Engländer können komische Namen!) hat ein leuchtend graublaues Obergefieder, einen kecken Schopf sowie eierschalenfarbige Bauchfedern. Das Vorkommen dieser Art des Elstern- oder Langschwanzhähers ist auf Mittelamerika beschränkt, wo er in den trockenen Tieflandwäldern nach Kleingetier und Früchten sucht. Mit ca. 45 cm ist er von ähnlicher Größe wie unsere heimische Elster.   White-throated Magpie-Jay  (Calocitta formosa)   Langschwanzhäher  2008 Der Blütenstengelreiter  (Seit 2014 Nicht mehr!...) namenloser Falter beim Falten von Hibiskusblüten (irgendeiner muß das ja schließlich machen...)  Diesmal ohne lange Erklärungen. Soll einfach nur hübsch aussehen ;-)   Dina yellow  (Pyrisitia dina)   2008 Junior  Wenn man nach der Gefiederzeichnung geht, vermutet man zwischen dem Jung- und dem Altvogel kaum ein verwandtschaftliches Verhältnis ;o). Der Name 'Tigerreiher' läßt sich denn auch eher dem Jungtier zuordnen. Dieser prächtige Reiher ist in weiten Bereichen Costa Ricas anzutreffen, bevorzugt an stillen Flußläufen, wo er regungslos im Uferflachwasser auf vorbeischwimmende Beute wie Frösche, Krabben und Fischchen wartet. Gelegentlich stakst er auf der Suche nach Futter auch durch die angrenzenden Flußmarschen. Der 'Bare-throated Tiger-Heron' ist neben dem 'Fasciated'- und dem 'Rufescent Tiger-Heron' in Costa Rica der häufigste der drei Tigerreiher.   Bare-throated Tiger Heron  (Tigrisoma mexicanum)  juvenile  Nacktkehlreiher  2008 Senior  Während ein deutscher Taxonom die Bezeichnung 'Nacktkehlreiher' verbrochen hat, haben's die Angelsachsen mit 'Bare-throated Tiger-Heron' etwas besser gemacht. Aber erst die Kurzbezeichnung 'Tigerreiher' wird diesem eleganten Vogel gerecht. Wenn man genau hinschaut, kann man die namensgebende unbefiederte Kehle erkennen – allerdings scheint sie mir bei dem prachtvollen Federkleid des erwachsenen Exemplars das eher unscheinbarste Merkmal zu sein. Der bis zu 80 cm große und bis zu 1200 gr schwere Jäger präsentiert sich hier vor einer umgestürzten Ceiba. Der komplett mit harten Dornen besetzte Stamm gehört einem der mit bis zu 70 m Höhe mächtigsten Bäume Costa Ricas. Der Kapokbaum ist ein Wollbaumgewächs und bekannt für seine baumwollähnliche Faser, die zum Füllen von Matrazen und Kopfkissen verwendet wird.   Eine  anders gefärbte Tigerreiherart  begegnete uns im peruanischen Regenwald.    Bare-throated Tiger Heron  (Tigrisoma mexicanum)  adult  Nacktkehlreiher  2008
Morgens um Sieben ist die Welt noch in Ordnung  Der nachmittägliche Gewitterguß des Vortages hat alles blankgeputzt und die frühe Sonne läßt die Farben des Ortes und des Tales Orosí kräftig leuchten. Von unserer Veranda blicken wir auf die mittelamerikanische Vulkankordillere mit dem aktiven Turrialba und seiner dekorativen Dampfkrone und dem etwas näher gelegenen Irazú, der seinen Gipfel noch in leichten Wolken versteckt. Gestern waren wir oben auf dem Turrialba, heute wollen wir möglichst frühzeitig auf den Irazú, um den Touristenströmen und der verläßlichen Wolkenabschattung im Laufe des Vormittags zuvorzukommen. Was uns gelungen ist...  Nachmittags – auf dem Rückweg – überrascht uns die tägliche Sintflut in Cartago (s.nächstes Bild)  2008 Wenn man mal keine Tiere fotografiert...  ...kann es passieren, dass man sich fluchenderweise durch eine mehr als marginal ausgeschilderte Stadt bewegt, hilflos den Elementen in Form von Wasser, Wasser, Autos, Einbahnstraßen, Autos und Wasser ausgesetzt (hatte ich das WASSER schon erwähnt?). Wenn es ganz schlimm wird, hilft es, für einen Moment rechts ranzufahren, um den sich kumulierenden Stress abklingen zu lassen.  Da merkt man, dass die Regenzeit im Hochland doch noch nicht vorüber ist...  2008 Nesting  Nachdem die Oliv-Bastardschildkröte  den anstrengenden Weg auf den höher liegenden, flutgeschützten Strandabschnitt  geschafft hat, beginnt der zweite Teil der kräftezehrenden Fortpflanzungsaktivitäten mit dem Nestbau. Mit Hilfe ihrer hinteren Flossen beginnen die Tiere ein bis zu 40 cm tiefes Loch auszuheben – mit einer Kraft und Verve, die den Sand nur so davonfliegen läßt. Wenn das Loch die notwendige Tiefe erreicht hat, preßt die Schildkröte ihren Hinterleib tief in die Kuhle und läßt ihr 80-120 Eier umfassendes Gelege aus der Legeröhre in das Nest fallen. Was wir uns nie selbst getraut hätten, bieten die Guides am nächtlichen Playa Ostional, indem sie vorsichtig ein wenig Sand hinter dem legenden Weibchen entfernen, um einen Blick auf den wachsenden Eierhügel zu gewähren (leider hat der qualitativ ohnehin marginale Einschub unter der 400 kb Komprimierung überproportional gelitten. Dafür verweist der aktuelle Geotag auf den nächtlichen Beobachtungsort ;o)).  Die bis zu einer halben Stunde dauernde Eiablage verbringen die Weibchen erschöpft und reglos – einige halten vor Anstrengung die von Sand verklebten Augen geschlossen. Nach Beendigung der Ablage beginnen die Tiere sofort unter Einsatz aller Flossen mit dem Zuschütten den Nestes. Nachdem das Loch verfüllt ist, werden noch umfangreiche Tarnanstrengungen unternommen, indem die Schildkröte sich wischend hin und her bewegt und mit den Flossen losen Sand gleichmäßig über dem Gelege verteilt. Schließlich – man hält es kaum für möglich – stemmt sie sich wechselseitig auf ihren Flossen hoch und läßt sich mit dumpfem Geräusch mehrfach auf das Nest plumpsen, um den Sand zu verdichten.  Man sollte annehmen, dass eine solche Prozedur während einer Brutsaison ausreicht. In der Tat kommen aber die meisten Weibchen zweimal im Abstand von 28-30 Tagen zur Eiablage an den Strand. Eine Leistung, die einem Bewunderung abnötigt!   Olive Ridley Sea Turtle  (Lepidochelys olivacea)   Oliv-Bastardschildkröte  Playa Camaronal #2, 2008 Pearly Malachite  Das ist mal ein hübscher Name für diesen fast 10 cm großen Falter, der im gesamten tropischen Amerika anzutreffen ist. Hier wurde 'Siproeta stelenes' nicht – wie anzunehmen wäre – von uns bei einem leckeren Schneckenmahl gestört. Vielmehr tauchte er seinen Rüssel mehrfach ausgiebig in die kleinen Salzwasserpfützen, die die Flut an der pazifischen Felsküste hinterlassen hatte.   Malachite  (Siproeta stelenes)   Malachitfalter  2008
Gefährliche Liebschaften  Mit einer Körpergröße von ca. 2,5 cm und einer Gesamtlänge von über 6 cm ist die Golden Orb-weaver die größte netzwebende Spinne der neuen Welt. Ihren Namen erhielt die Seidenspinne für ihr häufig von gelben Fäden durchzogenes Netz. Besonders unter der Reflexion des Sonnenlichtes sind sie Bestandteil einer fein abgestimmten Jagdstrategie, die für verschiedene auf Gold- und Gelbtöne fixierte Beuteinsekten unterschiedlich attraktive Farbmischungen als Lockmittel einzusetzen imstande ist. Um diese ganz speziellen Fadenmischungen herzustellen, verfügt das Weibchen über sechs verschiedene Spinndrüsen, deren chemische Kombination vielfältige Fadenqualitäten hervorbringt, welche wegen der enormen Festigkeit auch Gegenstand aktueller Materialforschung sind. Im Bild erkennt man in der rechten unteren Ecke einen gelben Strang und am Hinterleib des Weibchens die kreisrunde Drüsenrosette.  Der Gemahl (sic!) dieser Dame hat es sich derweil weiter oben auf dem Unterleib seiner Liebsten gemütlich gemacht. Zwar ist mir nicht bekannt, ob diese Art zu den partnerverschlingenden Gattungen gehört, wohl wäre mir als Männchen definitiv nicht, ständig in der Nähe einer solchen Holden ausharren zu müssen – man könnte leicht mal mit einem Happen verwechselt werden...   Golden Orb-weaver  (Nephila clavipes)   Goldene Seidenspinne  2008 Pluderhose  Auf der Jagd nach guten Tierfotos fallen auch so manche Schnappschüsse an, deren dokumentarische Aussage eher marginal ist, in der Kombination von Farben, Stimmungen und witzigen Momenten aber einen ganz eigenen Wert darstellen. So wie dieser beim Plustern erwischte kleine Zaunkönig im Bambushain.   Rufous-naped Wren  (Campylorhynchus rufinucha)   Rotnacken-Zaunkönig  2008 – Das nachfolgende Bild zeigt ihn dafür in ganzer Pracht! Rufous-naped Wren  Wenn man das Glück hat, in einer weitläufigen, von heimischen Gehölzen und Gebüsch durchzogenen Hotelanlage faul abhängen zu können, wird einem mitunter ein fröhliches Gezeter, vermischt mit lautstarkem Tschilpen suchend in die Runde blicken lassen. Meist entdeckt man dann eine kleine Bande von 5-10 akrobatisch durchs Unterholz turnender Vögel, die sich in ihrem Treiben auch durch den nähertretenden Fotografen kaum stören lassen. Wenig scheu und sehr verspielt machen sie einen recht intelligenten Eindruck, wenn sie sich mit auf- und abwippenden Schwanz durch die Äste jagen. So ist auch der typische Bewegungsablauf das beste Indiz für die verwandtschaftliche Beziehung dieses bis zu 17 cm langen Vogels zu unseren heimischen Zaunkönigen – wenn auch der Größenunterschied verblüfft. Der Rotnacken-Zaunkönig lebt bevorzugt in offenem, mit tropischen Trockenwald bewachsenen Gelände, wie er es an der amerikanischen Pazifikküste vorfindet.  Tondokument:  tschilpender Rotnacken-Zaunkönig    Rufous-naped Wren  (Campylorhynchus rufinucha)   Rotnacken-Zaunkönig  2008 Unverhofft  Der Nationalpark Rincón de la Vieja auf der Cordillera de Guanacaste liegt ziemlich weit im Norden Costa Ricas, unweit der Grenze nach Nicaragua. Da dieses Gebiet für uns Ziel eines Tagesausflugs war, hatten wir für großartige Erkundungen leider keine Zeit. Es reichte aber für einen bequem zu beschreitenden Rundweg mit Ausblicken auf Fumarolen und kochende Schlammlöcher – so versprach der Reiseführer. Stimmt auch. Entlang eines leicht ansteigenden Weges (der im weiteren Verlauf zunehmend matschiger wurde...) bestaunten wir das imposante Wurzelwerk riesiger Würgefeigen, überquerten auf einer schwankenden Hängebrücke einen Fluß und standen schließlich mitten im Urwald vor diesem namenlosen Wasserfall. Dafür, dass er nicht einmal einer Erwähnung im Reiseführer für wert erachtet wurde, eigentlich ein recht beeindruckendes Kerlchen.  Die später erreichten Schlammlöcher und Fumarolen hingegen sind o.k. (was soll man da sagen, wenn man die Neuseeländischen kennt... ;o)). Das eigentlich Spannende ist aber wie immer die Tierwelt. So haben wir ein wildes Aguti gesehen, leider zu schnell und für die Kamera zu dunkel...  2008
Ein unscheinbares Vögelchen...  ...ist diese Drossel, die – trotz der gewaltigen Konkurrenz viel beeindruckenderer Mitbewerber – von den Ticos wegen ihres hochmelodiösen Gesangs zum Nationalvogel erkoren wurde. Ein guter Grund, sie nach fünf Jahren als Startfoto einer neuen Sequenz von Costa-Rica-Fotos zu nehmen, die auf unserer zweiten Reise im November 2013 entstanden sind.   Clay-colored Thrush  (Turdus grayi casius)   Gilbdrossel, costaricanisch: Yigüirro  2013 Sonnenbad  Wegen der Wärme und der hohen Luftfeuchtigkeit sind wir schon vom bloßen Wandern klitschenass – dieser Ameive scheint dies noch nicht genug. Sie kommt aus dem Schatten gehuscht und macht es sich in der prallen Mittagssonne gemütlich. Jedem Tierchen sein Pläsierchen...   Delicate Ameiva od. Delicate Whiptail  (Ameiva leptophrys)   2013 Mosaic  Ca. 1200 verschiedene Schmetterlingspezies soll es in Costa Rica geben. Wir sind schon froh, wenigstens ein paar davon gesehen zu haben.   Dirce Beauty, Mosaic od. Zebra Mosaic  (Colobura dirce)   2013 Schlicht, aber hübsch  Trotz ihres vorwiegend einfarbigen Gefieders ist die Blautangare nicht zuletzt wegen ihrer strahlend blau leuchtenden Flügeldecken ein echter Hingucker. Sie ist Mitglied der in Mittel- und Südamerika artenreichen Familie der Tangaren, die zu den Sperlingsvögeln gehören.   Blue-grey Tanager  (Thraupis episcopus)  male  Blautangare, Bischofstangare od. Blaugraue Tangare  2013
Ein Schmuckstück  Der Schmuckreiher ist ein relativ kleiner Reiher der Gattung Egretta und lebt in Nord-, Mittel- und dem nördlichen Südamerika. Er ist meist dämmerungsaktiv und jagt vornehmlich in sumpfigen Gelände und Flussniederungen wie hier am Río Tempisque nach Krebstierchen, Fischen, Würmern und Insekten.   Snowy Egret  (Egretta thula)   Schmuckreiher, 2013      Sonja Vahle , ebenso wie ich Mitglied der 'Foto Community', bat mich 2015 um Erlaubnis, dieses Foto als Vorlage für ein Gemälde verwenden zu dürfen. Selbstverständlich stimmte ich zu – das beeindruckende Resultat sieht man  hier . Der übers Wasser läuft...  ...wird deswegen auch "Jesus-Christus-Echse" genannt. Auf der Flucht kriegt der Basilisk so eine Naht drauf, dass er dank Luftpolstern unter den Füßen wirklich über das Wasser laufen und so seine Freßfeinde abschütteln kann.  Wer Jesus' Frau kennenlernen möchte, kann dies  hier  tun. (Sie heißt übrigens nicht 'Maria Magdalena'...!)   Common Basilisk  (Basiliscus basiliscus)   2008 Nicht alles ist planbar  Da hält man das schwere Tele mit aller Mühe ruhig, weil die Belichtungszeit im dunklen Wald eh zu lang ist, schafft es auch, das scheue Tierchen scharf abzubilden – aber ausgerechnet in dem Moment muß der Vogel seinen Kopf bewegen. Ts, ts... sehr unkooperativ. Hab's trotzdem noch einigermaßen korrigiert gekriegt. Nur das starke Rauschen aufgrund des hohen ISO-Werts im dunklen Wald war kaum kompensierbar...  Ist halt das einzige überhaupt einigermaßen gelungene Foto dieses Vogels ;-).  Trotz ähnlichen Aussehens soll er sich taxonomisch erheblich vom  ecuadorianischen Rötelbauchmotmot  unterscheiden.   Blue-crowned Motmot  (Momotus momota)   Blauscheitelmotmot  2013 Nebelwald Schönheit  Gelegentlich werden bei mir auch ein paar Pflanzen zu sehen sein. Hier fällt mir die Bestimmung aber deutlich schwerer, da die Vielfalt der Varianten noch immenser ist als im Tierreich.  An dieser Blüte habe ich mir die Zähne ausgebissen. Es ist definitiv eine Ericaceae, aber schon bei der Gattung kommen 'Cavendishia', 'Satyria' oder noch andere in Frage – von der Art ganz zu schweigen...  Seltsamerweise wirft nicht einmal Googles Bildersuche eine identische Blüte aus. Alle sind immer nur irgendwie ähnlich :-/  Wenn also jemand helfen kann – nur zu! Gesehen haben wir sie als Baum-/Strauchblüte im Tapanti NP auf ca. 1500m, also in einem schon recht kühlen Habitat.   höchstwahrscheinlich:  (Cavendishia sp.)   Ansonsten melden wir hiermit eine neue Art an ;o))  2008
Ein feuriger Vogel  Ein weiterer Vertreter der reichhaltigen Familie der Tangaren, dessen lateinisches Adjektiv "sanguinolentus" eigentlich "blutig" bedeutet. Da im Deutschen aber eine andere Tangare namens "Flame-colored Tanager" bereits mit "Bluttangare" übersetzt wurde, hat man wohl die 'Flammen' auf diesen Vogel übertragen. Die spinnen, die Taxonomen... ;-)   Crimson-collared Tanager  (Ramphocelus sanguinolentus)  male  Flammentangare  2013 Vom Leben an der Blattkante  Bei der unendlichen Vielzahl der fliegenden, krabbelnden oder sich sonstwie vorwärts bewegenden Insektenspezies ist es für den Nichtfachmann ein nahezu aussichtsloses Unterfangen, die Art bestimmen zu wollen. Manchmal zeigt sich aber hier der Vorteil einer Community, denn für alles gibt's garantiert einen Fachmann. So auch hier:   Blutzikade  (Iphirhina sp.)   2013 Kleinfamilie  Neotropic Cormorant od. Olivaceous Cormorant  (Phalacrocorax brasilianus)   left: adult (breeding), right: juvenile  Olivenscharbe  2008 Da wird nicht gemeckert,...  ...da wird fröhlich gewunken, wenn man mit seinem  kleinen Flieger  in einer Höhe über den Strand fliegt, welche einen deutschen Luftaufsichtsbeamten zuerst nach Luft japsen ließe, bevor er mit hochrotem Kopf seinen Anzeigenblock zücken würde ;-).  Pazifikküste nahe Uvita  2013
Vulkanelfe  Ein schöner Name für den zweitkleinsten Kolibri Costa Ricas. Er ist endemisch im Zentralplateau und kommt in drei Farbvarianten lediglich bei den Vulkanen Poas, Irazú/Turrialba und den Talamanca Bergen vor. Das Lätzchen des Poas-Männchens ist rötlich gefärbt, die Irazú-Variante zeigt sich purpurn, während dieses Exemplar mit dem leuchtend violetten Latz im Hochland von Talamanca lebt.   Volcano Hummingbird  (Selasphorus flammula)  male  Vulkanelfe, Weinkehlkolibri od. Kirschkehlkolibri  auf:  Monochaetum vulcanicum  (ebenfalls endemisch in CR)  2013 Ich spiel' so gern im Baggermatsch  Irgendwie schaut er – so blauäugig unschuldsvoll – ein wenig ertappt. Wer weiß, wonach er gerade gebuddelt hat...?  Dieser Ibis kommt rund um den Golf von Mexiko bis ins nördliche Südamerika vor und lebt bevorzugt in Küstennähe, wo er sich von allerlei Wassergetier ernährt.   White Ibis  (Eudocimus albus)   Schneesichler  2013 Noch nicht ganz umgezogen  Ein bißchen klebt das alte Kleid noch um die Augen herum. Offensichtlich ist dieses Anolis Weibchen aber nicht eitel, denn sie hat sich trotzdem mucksmäuschenstill ablichten lassen...   Neotropical Green Anole  (Norops od. Anolis Biporcatus)  female  2013 Tukan im Regen  Man kommt ja doch nicht drum herum – Costa Rica ohne DAS Tukanbild geht gar nicht ;-)  Im November ist gerade noch Regenzeit. Läßt sich aber aushalten, da es meist erst am späten Nachmittag oder am Abend den täglichen Regenschauer gibt.   Keel-billed Toucan  (Ramphastos sulfuratus)   Fischertukan  2013
Ein ziemlich großer Fischer,  mit seinen bis zu 35 cm Länge und 58 cm Flügelspannweite. Seine Heimat ist Nordamerika bis nach Kanada und Alaska hoch; nach der Brut migriert er aber bis ins nördliche Südamerika und 'Ausreißer' sollen es sogar schon in Einzelfällen über Grönland bis nach Großbritannien und Portugal geschafft haben.  Leider war dieser Eisvogel ein Exemplar, welches aus einem wackeligen Boot heraus nur aus weiter Entfernung abzulichten war. Mit den entsprechenden Folgen für die Qualität – ein Dokufoto :-/   Belted Kingfisher  (Megaceryle alcyon)  male  Gürtelfischer  2013 Epiphyten Orchidee  Diese Orchidee wächst auf moosbewachsenen Bäumen im mittelamerikanischen Raum bis hinunter nach Peru    (Brassia arcuigera)   2013 Klimmzüge  Und das schafft er völlig ohne Doping oder Nahrungsergänzungsmittel...   Red-eyed Tree Frog  (Agalychnis callidryas)   Rotaugenlaubfrosch  2013 Hoffmannspecht  Dereinst kamen Deutsche ins Land, um die Natur zu erforschen – heute forschen sie vornehmlich nach Bauplätzen für ihre Immobilien.  Einen unsterblichen Namen macht man sich damit aber nicht...  Sein nächster Verwandter ist der  Rotkappenspecht .   Hoffmann's Woodpecker  (Melanerpes hoffmannii)   Hoffmannspecht  2013
Feinschlecker  Weißwedelhirschkuh beim Abschmecken   White-tailed Deer  (Odocoileus virginianus)  female  Weißwedelhirsch  2013 Mit ein bißchen Mühe...  ...hätte man sicherlich auch einen hübscheren deutschen Namen finden können als ausgerechnet 'Schlammtreter'. Die Angelsachsen haben sich mit 'Willet' sehr viel eleganter an dem Ruf dieses Schnepfenvogels orientiert, dessen Unterart (T. s. inornata) eigentlich im westlichen Nordamerika beheimatet ist und ab September die Pazifikküste entlang in seine Überwinterungsgebiete nach Süden zieht – wie hier am Ufer des Nosara auf der Nicoya Halbinsel.   Willet  (Tringa semipalmata)   Schlammtreter  2008 Schnäppchen!  Anwesen for sales at Playa Barrigona, 50904 Costa Rica   "Erstklassig gelegen inmitten 500 Hektar privaten Dschungels in einer abgelegenen Gegend von Costa Ricas üppiger Halbinsel Nicoya, sind die Villen an der Playa Barrigona tropische Rückzugsgebiete – anders als alle anderen. Derzeit noch im Besitz des bekannten Hollywood Schauspielers Mel Gibson ("Was Frauen wollen"), hat jedes der drei Häuser auf einem Hügel einen unverstellten Blick auf den Pazifik. Der einsame weiße Sandstrand ist nur einen kurzen Spaziergang entfernt und die Sehenswürdigkeiten und Geräusche des Dschungels umgeben das Anwesen."   Das alles für NUR $ 29.750.000 (entsprechend € 21.643.269 – soll auf einen Euro nicht ankommen!). Bei Interesse Email an mich – wg. Provision ;o)  2008 Playa Barrigona  Spezifizierung des Verkaufangebots aus vorigem Bild und detailliertere Visualisierung der Lokalität.  Um Spekulationen vorzubeugen: Bei dem Angler handelt es sich NICHT um Mr.Gibson und bei den Personen am Strand auch NICHT um seine acht Kinder aus zwei Ehen!  Vielmehr gilt in Costa Rica das (auch aus skandinavischen Ländern bekannte) Jedermannsrecht, welches Privatpersonen verpflichtet, den Strand ihrer am Wasser befindlichen Grundstücke für die Öffentlichkeit zugänglich zu halten.  2008
Erfrischend  Über die besonderen Vorzüge eines Sandbades kann man sicherlich nur dann kompetent urteilen, wenn man mit einem milbenfreundlichen Federkleid ausgestattet ist.   Yellow-headed Caracara  (Milvago chimachima)   Gelbkopfkarakara  2013 Ein seltener Vogel  Kolibri im Faschingskostüm.   Ursprünglich am Rosenmontag veröffentlichtes Bild – in der Hoffnung, keiner der Betrachter sei nüchtern genug, den Unterschied zu bemerken ;-).   Beeindruckender Käfer von ca. 8 cm Größe!  Metallic Wood Boring Beetle or Giant Metallic Ceiba Borer  (Euchroma giganteum)   2013 Junger Weltbürger  Der Nachtreiher ist in den tropischen und subtropischen Gebieten Amerikas, Europas, Afrikas und Asiens zu Hause. Er jagt bevorzugt bei Nacht und wird wegen seines rabenähnlichen Rufs auch Rabenreiher genannt.  Dieser Jungvogel tappte an einem kleinen Wasserlauf inmitten von Luftwurzeln der Schwarzen Mangrove umher und war erkennbar irritiert von dem großen schwarzen Glasauge, welches so gar nicht von ihm lassen wollte...   Fertig ausgefiedert  sieht unser Weltbürger übrigens ganz anders aus!   Black-crowned Night Heron  (Nycticorax nycticorax)  juvenile  Nachtreiher  2013 Basejumper  Wie ein solcher beim Absprung vor dem Abgrund... ;-)   Banded Mapwing  (Hypanartia dione arcaei)   2008
Tankflug  Rufous-tailed Hummingbird  (Amazilia tzacatl)   Braunschwanzamazilie  an: Blue Porterweed  (Stachytarpheta jamaicensis)   2013 Nix Chiquita  Pink Velvet Banana  (Musa velutina)   Rosa Zwergbanane  2008 Herr der Fliegen  Sitzt wie Pascha im Tümpel und produziert beim Quaken Wellenringe (Nachtaufnahme)   Green Climbing Toad  (Bufo coniferus)   2013 Ein Spatz oder 'ne Ammer...?  Die englischen Namen lassen oftmals eine gewisse Laxheit in der taxonomischen Zuordnung erkennen. Aber wer auch 'Starfish' oder 'Jellyfish' unter 'Fisch' subsummiert...  Hier paßt der 'Ast' auch namentlich zum Vogel ;-)   Stripe-headed Sparrow  (Peucaea ruficauda)   Rostschwanzammer  2008
Isla del Caño  Wir haben – noch – Sonne für unseren Schnorcheltrip, während sich über dem Corcovado NP auf dem Festland schon der tägliche Regenguß zusammenbraut.  2013 Silber/blau metallic  Wenn es wie hier faul am Flussufer liegt, ahnt man kaum, wie schnell und schnittig dieses Modell werden kann...   Spectacled caiman  (Caimanus crocodilus)   Brillenkaiman  2013 Leicht verwechselbar...  ...sind einige Vögel aus der Familie der Flycatcher (Tyrannen), da es mit der Farbkombination schwarzweißer Kopf, gelber Bauch und braunes Deckgefieder mehrere Arten gibt, die sich alle nur in Nuancen unterscheiden.   Social Flycatcher  (Myiozetetes similis texensis)   Rotkrontyrann  2013 Kleiner Dino  Diese Ralle ist neben  dem Hoatzin  der einzige Vogel, welcher als Jungtier noch Krallen an den Flügelhandgelenken trägt, die ihm beim Kraxeln im Uferbuschwerk hilfreiche Dienste leisten. Später fliegt er eher ungelenk nur über kurze Distanzen, läuft dank seiner großen Füße auch über Seerosenblätter und ernährt sich – meist scheu in der Uferdeckung von Teichen und Lagunen verborgen – bevorzugt von Wasserpflanzen, kleinen Amphibien und Wassertierchen.   Purple Gallinule  (Porphyrio martinica)   Zwergsultanshuhn  2013
Schrapp, schrapp...  Wenn man dieses Geräusch aus dem Unterholz des Regenwaldes hört, kann man fast sicher sein, dass sich ein Aguti in der Nähe befindet und lautstark an einer harten oder faserigen Pflanzenfrucht herumnagt. Dieses hasengroße Nagetier kann mit seinem starken Gebiß sogar Paranüsse knacken, lebt in den unterschiedlichsten Habitaten (u.a. als nicht gern gesehener Schädling in Plantagen) und kann bei Bedrohung auf seinen langen Hinterläufen sehr schnell flüchten. Obwohl die Nominatform (D. punctata) noch relativ zahlreich auf dem mittelamerikanischen Festland vertreten ist, sind 5 der 11 Unterarten inzwischen als gefährdet auf der Roten Liste eingestuft – nicht zuletzt, weil sie wegen ihres wohlschmeckenden Fleisches stark bejagt wurden.   Central American Agouti  (Dasyprocta punctata)   Aguti  2013 Eher schlicht  Nun gut, in der Doku: "Was man in 25 Tagen Costa Rica so alles sehen kann" gibt's natürlich auch mal nicht ganz so spektakuläre Exemplare.  Immerhin  singt der Vogel  schön und der Bambushintergrund ist auch hübsch bunt...   Melodious Blackbird  (Dives dives)   Trauerstärling  2008 Dreigestirn  Diese sich erst beim näheren Hinsehen erschließende Blütenschönheit wächst als unscheinbares Pflänzchen von knapp 20 cm Höhe auf dem Vulkanplateau des Irazú. Offensichtlich befindet sie sich auf 3400 m soweit außerhalb menschlicher Wahrnehmung, dass sie es noch nicht einmal in die Google Bildergalerie der Pflanzen Costa Ricas geschafft hat – Voraussetzung für irgendeinen Anhaltspunkt zur Identifizierung ihrer Art. So muß sie also vorerst namenlos bleiben...   Späte Identifikation: Toad's herb, Eryngo  (Eryngium carlinae)   Gattung: Mannstreu, Edeldistel  2008 ∗GRRRR∗  Nein, dabei handelt es sich nicht um den Ruf dieses legendären Vogels, sondern um das Zähneknirschen des frustrierten Fotografen, dem soeben die 'einmal im Leben'-Chance verhagelt wurde.  Im costaricanischen Hochland ist es morgens um 5 Uhr noch dunkel und auf 2400 m mit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt sehr kühl, aber die richtige Zeit, dem Führer zu einem der wenigen Aussichtspunkte zu folgen, an denen man den Quetzal 'garantiert' zu sehen bekäme. Da die Vögel das grelle Tageslicht scheuen, sammeln sie sich vor Sonnenaufgang auf ihren angestammten Futterbäumen, wo sie sich den Bauch mit 'Wild Avocados' vollhauen – der einzigen Frucht, die auf ihrem Speiseplan steht.  Die Vögel erscheinen pünktlich, allerdings heute 'nur' ein einziges sehr junges Männchen (erkennbar an seinem noch kurzen Schwanz)  neben lauter Weibchen , die farblich eher unauffällig sind. Obwohl noch dämmerig, werden schon eifrig die ersten Fotos geschossen, meist unterbelichtet und wegen der langen Belichtungszeit auch häufig verwackelt – aber Blitzen ist verpönt! Langsam füllt sich die Aussichtsplattform, die Sonne beginnt gegenlichtig hinter dem gegenüberliegenden Hügel emporzusteigen und... das Kondenswasser der immensen Luftfeuchtigkeit macht sich mit steigender Temperatur unaufhaltsam als großer milchiger Fleck auf der Innenseite der Frontlinse des teuren Teleobjektivs breit!  Der Blick durch den Sucher trübt sich zunehmend und der Autofocus rödelt haltlos hin und her, während der hilflose Fotograf die oben erwähnten Geräusche von sich gibt und seinen Blick in ohnmächtiger Verzweiflung zwischen beschlagener Optik und aufgeregten japanischen Touristen mit billigen, aber voll funktionsfähigen Kompaktknipsen schweifen läßt.  Das Ergebnis dieses Schicksaltages ist oben zu besichtigen: Ein aus nahezu stockdunklem RAW herausgequältes Notbild mit leichter Verwacklungsunschärfe, matten Farben und nicht mehr weg zu tilgendem Rauschen. Immerhin ist es mir am gleichen Abend (bei Dämmerung und Nieselregen) noch gelungen, allein auf der nochmals aufgesuchten Plattform stehend, ein zwar qualitativ ähnlich dürftiges aber interessantes Bild von der Nahrungsaufnahme dieses seltenen Vogels zu schießen. Man sieht ihn beim typischen Herunterwürgen einer riesigen, unzerteilten Avocadofrucht – ein Vorgang, der bis zu 1 Minute dauert und von akrobatischen Dehn- und Schluckbewegungen des Vogelhalses begleitet wird.   Resplendent Quetzal  (Pharomachrus mocinno)  young male  Quetzal  auf Wild Avocado od. Little A.  (Ocotea tonduzii)   2013
Ein Tyrann von 9 gr.  Ebenfalls zur Familie der Flycatcher gehört dieser 11 cm kleine Kapuzentyrann, der endemisch im Hochland von Costa Rica und Panama auf Höhen zwischen 1800 – 4000 m lebt.  Im gleichen Habitat ist auch sein enger Verwandter, der  Gilbufertyrann  zu Hause.   Black-capped Flycatcher  (Empidonax atriceps)   Kapuzentyrann  2013 Optimal getarnt  Im grünen Blattwerk der über eine Lagune herausragenden Zweige versteckte sich dieses knallgrün gefärbte Leguanweibchen – nicht gut genug ;-). Mit einer Gesamtlänge von ca. 1 m sicherlich noch nicht ganz ausgewachsen beobachtete es uns mißtrauisch, wie wir versuchten, das Ruderboot in eine optimale Fotoposition zu bringen. Dankenswerterweise reckte es aber neugierig den Kopf vor, so dass uns einige prima Schnappschüsse gelangen.  Die mittelamerikanische Variante  (I. i. rhinolopha)  ist sehr schön an den drei Hörnchen auf der Schnauze von der südamerikanischen Art zu unterscheiden.   Hier  das ausgewachsene Männchen dazu.   Green Iguana  (Iguana iguana rhinolopha)  female  Grüner Leguan  2013 Besser ging nicht  Auch ich hätte diesen zwar nicht gerade seltenen, aber selten gesehenen und scheuen Gesellen lieber ohne den Sitzast präsentieren wollen. Leider ging's nicht anders und ich bin froh, überhaupt ein Foto dieses 18 cm großen, gut getarnten Vogels zu haben, der meist regungslos im Unterholz auf seine bevorzugte Nahrung aus Insekten, Spinnen, Fröschen oder kleinen Eidechsen lauert.  Zehn Jahre später  in Ecuador  zeigt er sich kooperativer.   White-whiskered Puffbird  (Malacoptila panamensis)   Weißzügel-Faulvogel  2008 Rettungsaktion  Diese Raupe eines unbekannten Falters war mit ca. 6-7 cm Länge so unübersehbar, dass sie uns beim Queren eines Schotterwegs zu einem Nothalt mit unserem Leihwagen nötigte. Um ihr das Schicksal des Zerquetschtwerdens durch ein nachfolgendes Fahrzeug zu ersparen, hielten wir ihr als Rettungsanker ein welkes Laubblatt hin, an welches sie sich nach einigem Schieben und Drängen akrobatisch heranhängte und an den Wegrand transportieren ließ. Sie hat hoffentlich überlebt und sich zu einem schillernden Schmetterling metamorphisiert – und wir hatten unsere erste gute Tagestat vollbracht... ;-)  2008
Fumarole  Der spektakuläre Blick in einen Vulkankrater bleibt dem Touristen beim Besuch des Nationalparks Rincón de la Vieja verwehrt, man sieht aber auf einem – teilweise recht schlammigen und nur mit festem Schuhwerk passierbaren – Rundweg durch den Regenwald an der Flanke des Vulkans eine Menge sogenannter Fumarolen, Mud Pools und ähnliche Zeugnisse geothermischer Aktivität. Der 1900 m hohe Rincón de la Vieja gehört zu den sechs aktiven Vulkanen Costa Ricas und macht immer wieder mit gelegentlichen Eruptionen auf sich aufmerksam, die zuletzt in den Jahren 1995 und 1998 zu nicht unerheblichen Zerstörungen der umliegenden Infrastruktur geführt haben.  2008 Eine Nord-Süd-...  ...Fernbeziehung, die sich allerdings nur in der Entfernung der Aufnahmestandorte manifestiert. Dieses Foto eines Weibchens des Brillen- oder Mohrenpfäffchens enstand im Norden Costa Ricas nahe der nicaraguanischen Grenze, das Männchen aus dem folgenden Bild hingegen lebt im Süden des Landes. Was angesichts einer 'Niedersachsen' vergleichbaren Größe Costa Ricas auch nicht alle Welt ist...   Variable Seedeater  (Sporophila corvina)  female  Brillenpfäffchen od. Mohrenpfäffchen  an: Blue Porterweed  (Stachytarpheta jamaicensis)   2013 ...Fernbeziehung  Hier mußte das Tele schon ziemlich im hohem Geäst eines Baumes stochern, um dieses männliche Brillenpfäffchen noch ins Bild zu kriegen. Nachdem wir seine Frau aber schon im Norden Costa Ricas in den Kasten gekriegt hatten, war es eine sportliche Herausforderung, ihren nahe der panamesischen Grenze lebenden Gatten ebenfalls abzulichten.   Variable Seedeater  (Sporophila corvina)  male  Brillenpfäffchen od. Mohrenpfäffchen  2013 Langflügel  Clysonymus Longwing od. Montane Longwing  (Heliconius clysonymus)   2008
Chachalaca  Mit ca. 50 cm Größe und einem Gewicht von ~500 gr. ist der zur urtümlichen Familie der Hokkohühner gehörende Graukopfguan ein eher kleiner Vertreter seiner Art. Er lebt gesellig meist in kleinen Gruppen in den Tieflandregionen von Honduras bis runter nach Kolumbien – bevorzugt an Flußläufen und im Unterholz lichter Baumbestände.   Grey-headed Chachalaca  (Ortalis cinereiceps)   Graukopfguan  2013 Man beachte auch die Baumpilze!  Hier mal der Türkisbrauen Motmot von vorne.  Von hinten  hatte er schon vor fünf Jahren Premiere. Schwierig zu sagen, von welcher Seite er hübscher ist. Ist halt ein echter Allrounder ;-)   Turquoise-browed motmot  (Eumomota superciliosa)   Türkisbrauen Motmot  2008 Gern gesehene Gäste  Erstens sind sie harmlos, zweitens nett anzusehen und drittens vertilgen sie 'ne Menge unschöner Insekten. Man sollte sich als Tourist deshalb freuen, wenn's in der Unterkunft ein paar nette Geckos zu bestaunen gibt.  Leider war dieses etwa 9 cm große Exemplar etwas scheu und ließ sich nur aus weiter Entfernung ablichten, bevor es unter der Türritze verschwand. Der Ausschnitt ist deshalb qualitativ ein wenig gequält...   Yellow-headed Gecko  (Gonatodes albogularis fuscus)  male  Amerikanischer Gelbkopfgecko  2008 Und noch einen drauf...  ...auf die ungeliebten Reptilien-Dokus ;-).  Unter schwierigen Bedingungen aufgenommener dunkler Verwandter des vorigen Exemplars.   Yellow-headed Gecko  (Gonatodes albogularis albogularis)   Gelbkopfgecko  2008
Hausputz  Hier herrscht Gleichberechtigung: Das Männchen beim Großreinemachen erwischt!  Sein karibischer Verwandter ist der ganz ähnlich gefärbte  Schläfenfleckspecht .   Golden-naped Woodpecker  (Melanerpes chrysauchen)  male  Buntkopfspecht  2013 Bambus Orchidee  Diese relativ häufig in Mittelmerika anzutreffende Orchidee ist eigentlich ein Einwanderer aus Südostasien. Die Pflanze bildet 2-3 m hohe Gebüsche aus langen, gleichförmigen Stengeln, die sich erst im oberen Bereich verzweigen und mit lanzettartigen Blättern besetzt sind. Der Blütenstand ist traubenförmig mit bis zu 12-15 Knospen, die sich aber nie gleichzeitig öffnen, sondern nacheinander mit jeweils nur 2-3 Blüten. So treten – wie hier – Blüten und Früchte gleichzeitig in der Traube auf. Die Wuchsform der Pflanze ist in ihrer lateinischen Bezeichnung Arundina (Schilf) und graminifolia (grasblättrig) beschrieben und erinnert entfernt an Bambus. Sie kommt bevorzugt an warmen, feuchten Standorten bis auf 1200 m Höhe vor.   Bamboo Orchid  (Arundina graminifolia)   2013 Nicht auf dem Rathausmarkt...  ...sind wir dieser Taube begegnet, sondern im tiefsten Regenwald bei 32°C und einer Luftfeuchtigkeit jenseits von Gut und Böse. Irgendwie assoziert man diese Tiere so sehr mit der Heimat, dass man ganz erstaunt ist, so schlicht gefärbte Vögel von der Größe einer Ringeltaube fern jeder gewohnten Umgebung anzutreffen ;-).   Short-billed Pigeon  (Columba nigrirostris)   Kurzschnabeltaube  2013 Holzverhau  Obwohl wir lediglich in einem kleinen von einem  Elektroaußenborder angetriebenen 4-Mann-Ruderboot  saßen, ging es hier partout nicht weiter auf diesem Seitenarm des Rio Montaña. Red, Black und Tea Mangroves hatten ein derart undurchdringliches, nur von Krabben und Vögeln passierbares (Luft-)Wurzelwerk ausgebildet, dass uns nur die Umkehr blieb.   Red Mangrove  (Rhizophora mangle) , Rote Mangrove  Black Mangrove  (Avicennia germinans) , Schwarze Mangrove  Tea Mangrove  (Pelliciera rhizophorae)   2013
Angedockt  Als Brüllaffenbaby muß man in jeder Position seinen Bedürfnissen nachkommen können!   Mantled Howler  (Alouatta palliata)   Mantelbrüllaffe  2008 An der Selbstdarstellung...  ...könnte er noch ein bißchen feilen, denn zu einer guten Performance gehört auch das Ambiente. So hätte aus fotografischen Gründen der Ansitz gerne ein Ast sein können – der Vogel hatte aber wohl andere Prioritäten... ;-).  Durch seinen beeindruckenden Schwanz wirkt der 40 cm lange Tyrann recht groß – er bringt aber man gerade 32 gr. auf die Waage. Die Ernährungsgewohnheiten sind, wie der Familienname schon nahe legt, mit denen der anderen Flycatcher identisch: von einem erhöhten Ansitz aus machen sie Jagd auf Insekten, verschmähen hin und wieder aber auch Beerenfrüchte nicht.   Fork-tailed Flycatcher  (Tyrannus savana)   Gabelschwanz-Königstyrann  2013 Farbenrausch auf grauem Grund  Aus weiter Entfernung mit minderwertiger Optik aufgenommen, ließ sich leider nicht mehr aus diesem Foto herauskitzeln. Nichtsdestotrotz wäre es schade, diese sehenswerte Krabbe unter den Tisch fallen zu lassen (zumal da leicht mal jemand unbeabsichtigt drauftritt... ∗knacks∗).  Es hat einige Zeit und die Bemühungen verschiedener Leute gebraucht, bis dieses Krabbentier zugeordnet werden konnte. Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit ist es also eine:   Schöne Mangrovenkrabbe  (Goniopsis pulchra)   2008 Green Jean  Der englische 'common name' scheint sich auf das blaß-olivgrüne Gefieder dieser eher unscheinbaren Tangare zu beziehen, welches der Farbe ausgewaschener Jeans stark ähnelt. Der offizielle Artname verweist hingegen auf ihre bevorzugte Nahrungspflanze: Palmen mit ihren Früchten.   In Ecuador  trat sie noch etwas schlichter auf.   Palm Tanager  (Thraupis palmarum)   Palmentangare  2013
Ursache...  Freigegeben ab 16 Jahren gemäß §14 JuSchG, FSK   Polymnia Tigerwing  (Mechanitis polymnia isthmia)   2013 ...und Wirkung  Nur die Ameise war Zeuge...   Polymnia Tigerwing  (Mechanitis polymnia isthmia)   2013 Wintergast  Ebenfalls ein echter Weltbürger ist der Regenbrachvogel, der weltweit fast alle subarktischen Küsten- und Sumpfgebiete als Brutheimat bevölkert. Im Winter zieht es den Langstreckenflieger bevorzugt in die küstennahen tropischen und suptropischen Regionen des nahen Ostens, Afrikas, (Südost-)Asiens und Australiens. Die in Kanada und Alaska lebenden Tiere sind hingegen als Wintergäste in Mittelamerika anzutreffen, so wie dieses Exemplar, welches auf einem Ansitz oberflächennahem Getier wie Krebsen, Garnelen und Schnecken auflauert.   Whimbrel  (Numenius phaeopus)   Regenbrachvogel  2008 Imposante Erscheinung  Mit bis zu 130 cm Standhöhe und bis zu 200 cm Spannweite ist der Kanadareiher der größte Reiher Nordamerikas. Es gibt große in Nordamerika verbreitete Populationen, Vögel, die westlich der Rocky Mountains leben und teilweise im Winter nach Süden ziehen, sowie in Mittel- und dem Norden von Südamerika lebende Standvögel. Da dieses Exemplar mit einem ausgeprägten Brutgefieder einherschritt, nehme ich an, dass es sich um einen am Río Sarapiquí beheimateten Standvogel handelt.   Great Blue Heron  (Ardea herodias)   Kanadareiher, Amerikanischer Graureiher  2013
Eierfresser  Diesen etwas merkwürdigen Namen haben sich die Erdbeerfröschchen durch ihr im Froschreich nahezu einzigartiges Brutpflegeverhalten erworben. Nach der Eierbefruchtung und dem Schlupf verpflanzt das Weibchen jede der 4-5 Kaulquappen individuell in unterschiedliche wassertragende Bromelien, die in Folge alle paar Tage aufgesucht werden, um den Nachwuchs mit unbefruchteten Eiern zu füttern.  Etwas uneinheitlich ist die taxonomische Einordnung der Tiere, werden sie doch in manchen Quellen nach der Familie der Baumsteigerfrösche 'Dendrobates pumilio' genannt, in anderen hingegen nach der (eierfressenden) Gattung als 'Oophaga pumilio' bezeichnet. Ihre Bekanntheit verdanken sie insbesondere der Ausscheidung hochtoxischer Alkaloide über die Haut – Gifte, die sie nicht selber bilden, sondern durch den Verzehr bestimmter giftbildender Ameisenarten nach und nach akkumulieren. Man hat über 230 verschiedene Alkaloide in der Haut dieser Pfeilgiftfrösche nachgewiesen.  Eng ist ihr Verbreitungsgebiet vom Süden Nicaraguas bis in die Mitte Panamas, sehr vielfältig hingegen ist mit bis zu 15-30 (je nach Quelle) verschiedenen Farbvarianten das Aussehen dieser nur 17-20 mm großen Fröschchen. Von rein leuchtend roten bis hin zu grün/gelben Körpern mit schwarzen Punkten reicht die Bandbreite. Im Bild ist das wegen seiner spezifischen Färbung so genannte Blue-Jeans-Fröschchen zu sehen.   Blue Jeans Dart Frog, Strawberry Dart Frog  (Dendrobates od. Oophaga pumilio)   Erdbeerfröschchen  2013 Im Rausch  Im Zoo ist man ihm schon oft genug begegnet, einem wilden Hellroten Ara aber mal live beim Verzehr seiner Lieblingsnüßchen zuzusehen, hat schon etwas Besonderes – auch wenn es nach der Freßorgie von nur zweien dieser Exemplare nachher ausschaut, als hätte ein Orkan sämtliche Fruchtstände auf einmal auf den Boden regnen lassen.   Scarlet Macaw  (Ara macao)   Hellroter Ara od. Arakanga  2013 Argiope savignyi  Für einen englischen oder deutschen Namen hat's bei dieser Radnetzspinne nicht gereicht. Immerhin hat ihr Erstbeschreiber, der französische Zoologe Marie Jules César Savigny ihr bereits 1825 einen wohlklingenden Nachnamen verpaßt.  Robert M. Timm und Mauricio Losilla berichten 2007 im Caribbean Journal of Science 43, S.282-284, von einer Beobachtung in der La Selva Biological Station, bei der Argiope savignyi sich über eine schlafende  Nasenfledermaus  hergemacht und diese im Laufe eines Tages komplett in einen Spinnenkokon eingewoben hat. Ganz beachtlich – auch wenn es sich nur um eine kleine Fledermausart gehandelt hat...  Ihre  peruanische Verwandte  fängt gerade erst an mit dem Netz...   Radnetzspinne  (Argiope savignyi)   2013 Sonnenaufgang am Río Nosara  Ein Urlaubstag, der mit einem solchen Blick von der Terrasse des Hotelzimmers beginnt, kann eigentlich nur noch schöner werden. Wir wurden nicht enttäuscht ;-).  2013
Braunrücken  DER Tukan überhaupt! Wenn von der Vogelwelt Costa Ricas die Rede ist, taucht automatisch und unabdingbar dieser weitverbreitete Tukan auf – obwohl sich sein Verbreitungsgebiet von Honduras bis weit nach Ecuador hinein erstreckt. Man sucht unwillkürlich nach kleineren Singvögeln, wenn sein  flötenähnlicher Ruf  erklingt und ist dann ganz erstaunt, dass dieser bis zu 56 cm große Vogel mit dem überdimensionalen Schnabel diese Klänge produziert. Der Ruf dient der Kommunikation untereinander, wenn er in kleinen Gruppen von 4-12 Vögeln durch die Bäume strolcht, wobei er selten mehr als 100 m am Stück zurücklegt – immer auf der Suche nach Früchten, gelegentliche Insekten, Fröschchen oder Eidechsen aber nicht verschmähend.   Chestnut-mandibled Toucan od. Swainson's Toucan  (Ramphastos [ambiguus] swainsonii)   Swainson-Tukan, Braunrückentukan od. Goldkehltukan  2013 Blick zurück...  ...auf die Jugendzeit. Blaureiher sind mittelgroße Reiher, die rund um den Golf von Mexiko, in der Karibik sowie Mittelamerika leben und teilweise bis hinunter nach Peru und hinauf nach Kanada ziehen. Während der Jugendzeit haben sie ein reinweißes Gefieder, welches sich erst mit zunehmendem Alter blaugrau umfärbt. Ihr zuverlässiges Erkennungsmerkmal – mit dem sie sich zumindest als Jugendliche sicher von Schmuck- und Silberreihern unterscheiden lassen – ist ihr langer, ebenfalls blaugrauer Schnabel mit schwarzer Spitze.   Little Blue Heron  (Egretta caerulea)  adult + juvenile  Blaureiher  2013 Leuchtfeuer  Wir waren im tiefen Dschungel, hatten uns (und die Kameras) vor dem Guß untergestellt, der Himmel war noch dunkel und der Waldboden auch. Da strahlte uns die Blüte wie ein Leuchtfeuer im Dusteren an.    (Aphelandra aurantiaca)   2013 Komplizierter geht nicht  'Anolis' sind eine Echsengattung der Leguanartigen und wurden in der Vergangenheit in bis zu 400 Arten aufgeteilt. Dies war eindeutig zu unübersichtlich, so dass man die Tierchen auf nur noch 48 Arten zusammenstrich (geht doch!). Nun gibt's aber auch noch nahe Anolis-Verwandte: Die 'Beta-Anolis' genannte Gattung 'Norops'. Diese teilen sich nochmals in drei Artengruppen mit ca. 175 Arten (die warten noch auf die Bereinigung...). Zu der artenreichsten Norops-Gruppe 'Auratus' mit ca. 140-150 Mitgliedern gehört die   Pug-nosed Anole  (Norops capito)   2013
Waldorf & Statler  Ich kann mir nicht helfen, irgendwie erinnern mich die Beiden an die alten Knaben aus der Muppet Show ;-)  Es ist kein Weltmeisterbild, aber mein einziges, auf dem ein Truthahngeier zu sehen ist und das macht es für mich zu etwas Besonderem. Und wo hat man das sonst schon mal, dass diese beiden Arten in philosophischer Betrachtung des aktuellen Aasangebots einträchtig nebeneinander auf dem Ast sitzen? Oder darüber wetteifern, wer den längeren Schwanz hat...   links: Black Vulture  (Coragyps atratus)   Rabengeier  rechts: Turkey Vulture  (Cathartes aura)   Truthahngeier  2008 Jetzt aber hurtig!  Etwas mulmig wird einem doch, wenn man sich in einem kleinen Ruderboot mit niedriger Bordkante befindet und sich ein solches Riesenviech nur ca. 10 m entfernt ruckartig von seinem Lagerplatz erhebt, um mit aufgerissener Schnauze ins Wasser zu gleiten. Da tröstet es einen auch nicht so richtig, dass das Amerikanische Spitzkrokodil nur höchst selten mal Menschen angreift...   American Crocodile  (Crocodylus acutus)   Spitzkrokodil  2013 Fassungsloser Specht...  ...vor abgebrannter Wohnhöhle. Kann man nur hoffen, dass er gut versichert war ;-)   Lineated Woodpecker  (Dryocopus lineatus)   Linienspecht, Streifenkehlhelmspecht  2008 Wandschmuck  Nicht immer trifft man Costa Ricas reichhaltige Natur nur im Freien an. Es kann auch schon mal sein, dass sie sich dem Tourismus verpflichtet fühlt und einem den Bungalow der Urlaubslodge verschönert.  Oder verschlimmert: in Form einer ca. 200köpfigen Ameisenkolonie hinter einem Wandbild in dem selben Raum (kein Foto). Gut, dass wir die Nachfüllsprühflasche 'NoBite' griffbereit hatten...   Rusted Clearwing Satyr, Pink-tipped Clearwing Satyr od. Blushing Phantom  (Cithaerias pireta pireta)   2013
Wald- und Wiesen-Kolibri  Diese recht häufig vorkommende Braunschwanzamazilie ist sicherlich nicht gerade dazu geeignet, die enorme Vielfalt der in Costa Rica beheimateten Kolibriarten zu dokumentieren. Sie demonstriert hier aber sehr schön die Interferenzeigenschaften der aus Schichten feiner Hornlamellen aufgebauten Kolibrifeder, die für das je nach Lichteinfall metallisch irisierende Farbspiel des Gefieders verantwortlich ist.   Rufous-tailed Hummingbird  (Amazilia tzacatl)   Braunschwanzamazilie  2013 Knapp verpaßt  Nun hat man schon extra nur ein Einbeinstativ mit auf den Weg genommen, um im 'Ernstfall' schnellstens schußbereit zu sein – aber die Vögel waren schneller. Wir hatten die Kleinfamilie, bestehend aus Vater, Mutter und ca. 5-6 Wachtelkindern zwar zuerst entdeckt, aber spätestens beim Auszug des Statives und der damit verbundenen Unruhe waren wir enttarnt. Mutter und die Kinder verzogen sich fluchtartig ins Unterholz, so dass nur noch der Vater als mutiger Verteidiger seiner Familie den Rückzug deckte. Immerhin haben wir ihn noch zu fassen gekriegt...  Diese scheuen Wachteln kommen als Kleingruppen von 4-6 Exemplaren zwar noch punktuell im Hochland Costa Ricas und Panamas vor, ihr Bestand hat sich aber wegen der rücksichtslosen Abholzung ihres Lebensraumes rapide verringert. Die ca. 25 cm großen und 300 gr. schweren Vögel leben vorzugsweise im dichten Unterholz am Boden und ernähren sich von Samen, Fallobst und Insekten. Werden sie gestört, flüchten sie meist zu Fuß – nur selten schwingen sie sich zu einem kurzen, schwerfälligen Flug auf.   Spotted Wood Quail  (Odontophorus guttatus)   Tropfenwachtel  2013 Ventanas  Im Marino Ballena Nationalpark an der Pazifikküste des südlichen Costa Ricas finden sich diese von der Erosion geschaffenen Löcher und Höhlen in den Felsen – von den Einheimischen treffend 'Ventanas' – 'Fenster' genannt. Bei starker Flut bilden sie stellenweise 'Blow Holes', deren Gischt meterweit versprüht wird, bei Ebbe lassen sie sich auf dem freiliegenden Strand bewandern.   Playa Ventanas, Uvita, 2013 Urzeitlich  Es war zwar nicht wie bei der nächtlichen Arribada am Playa Ostional, bei der tausende der Oliv-Bastardschildkröten gleichzeitig den dunklen Strand zur Eiablage entern, dafür hatten wir bei unserer Mini-Arribada einen kilometerlangen Strand völlig für uns allein, und konnten in aller Seelenruhe Zeuge werden, wie sich 10-12 dieser mittelgroßen Meeresschildkröten am hellichten Tag zur Eiablage den Strand hoch schoben. Eines der beeindruckendsten Erlebnisse unserer Reise!   Olive Ridley Sea Turtle  (Lepidochelys olivacea)   Oliv-Bastardschildkröte  2008
Dokumentation...  ...oder Fotokunst? Diese Frage stellt sich mir meist nicht, denn wenn man sich der Dokumentation verpflichtet fühlt, gibt es eben auch häufig mal die nicht so perfekten Schnappschüsse, Situationen, die keine geplante Bildkomposition erlauben und Ausreißer in fototechnischer Hinsicht – seien es Verwacklungen, Fehlbelichtungen und Rauschen jenseits von Gut und Böse. Aber eben Unikate! Bilder, die sich 'in freier Wildbahn' nicht wiederholen oder besser nachstellen lassen! Als ein solches sei auch obiges Foto zu verstehen.  Auch solche Bilder haben aber – wegen der erstrebten Vollständigkeit einer Dokumentation – ihre Berechtigung und Notwendigkeit. Und wenn's für diese 'Ausreißer' denn mal nicht die volle Punktzahl bzw. jubelnde Kommentare gibt, dann kratzt das zwar an der persönliche Eitelkeit, wird aber im Sinne der dokumentarischen Integrität mannhaft heruntergewürgt ;o)   Masked Tityra  (Tityra semifasciata)   Maskentityra od. Weißnackentityra  2008 Bernsteinflügel  Außer Kolibris hat Costa Rica noch andere 'fliegende Juwelen' vorzuweisen.   Pallid Amberwing  (Perithemis mooma)  male  2013 Mann...  Und noch ein weiterer Vertreter aus der reichen Familie der Tangaren   Flame-colored Tanager  (Piranga bidentata)  male  Bluttangare  2013 ...und Frau  Im Vergleich zu den meist sehr schlicht gefärbten Weibchen anderer Vögel nimmt Frau Bluttangare es durchaus mit ihrem Gemahl auf!   Flame-colored Tanager  (Piranga bidentata)  female  Bluttangare  2013
Leichtfuß  Etwas außerirdisch mutet diese recht häufige Felsenkrabbe aus dieser Perspektive ja an – der Name "Sally Lightfoot" klingt aber wieder vertrauenerweckend erdverbunden. Sally ernährt sich von Algen und Aas, wird aber auch ihrerseits gern von Klippenfischern als Ködertier verwendet. Der deutsche Name "Rote Klippenkrabbe" wird zumindest dem abgebildeten Exemplar nicht gerecht, da dieses eine eher blauschwarze Oberseite mit hellblauen Punkten und eine teilweise hellblaue Unterseite aufweist. Die farbliche Varianz scheint aber sehr breitgefächert zu sein, da mit gleichem Bauplan auch vornehmlich rote, gelbe und braune Krabben vorkommen. Möglicherweise sind es auch altersabhängige, geschlechtliche oder regionale Unterschiede? Krustentierspezialisten vor...! Ihre  ostatlantische Verwandte  haben wir auf Teneriffa getroffen!   Sally Lightfoot Crab  (Grabsus grabsus)   Rote Klippenkrabbe  2013 Ploff!  Das ist zumindest die lautliche Umschreibung dessen was passiert, wenn man die zentrale Sporenkapsel dieses ca. 6 cm durchmessenden Pilzes anstupst ;o)   Earth Star Mushroom  (Geastrum saccatum)   2013 Verwandlung  Auch der Nachtreiher wechselt mit dem Erwachsenwerden sein Federkleid völlig aus, so dass an den  Jungvogel  – bis auf die Augen – fast nichts mehr erinnert.   Black-crowned Night Heron  (Nycticorax nycticorax)  adult  Nachtreiher  2013 Thranx  Dieser etwas rätselhafte Titel erschließt sich wohl nur Konsumenten von Science Fiction- und Fantasy-Literatur auf Anhieb. Die Thranx sind eine insektoide Rasse, mit der die Menschheit ein kosmisches Commonwealth gründete, kurz nachdem sie die stellare Raumfahrt entwickelt hat – nachzulesen bei  Alan Dean Foster  in seinem Homanx-Zyklus.  Jeder macht sich wohl unwillkürlich ein Bild seiner Literaturhelden. Meinem Bild der 'Thranx' kommen diese Wespen schon ziemlich nahe – auch wenn sie etwas kleiner sind... ;-)   Social Wasp  (Synoeca sp.)   2008
Guayabo  Das Nationalmonument Guayabo ist eines der wenigen Zeugnisse einer präkolumbianischen Hochkultur in Costa Rica. An den Hängen des Vulkans Turrialba befindet sich in ca. 1100 m Höhe diese Ausgrabungsstätte, die erst einen Teil einer städtischen Ansiedlung freigelegt hat und geprägt war von befestigten Straßen, Häusern, Monolithen, Aquädukten, Zisternen, Grabmälern und Felszeichnungen. Es sind Überbleibsel einer indianischen Gesellschaft, die zwischen 1000 bis 1400 n.Chr. in einem Stammesfürstentum eine hierachische und arbeitsteilige Kultur aus Adligen, Handwerkern, Arbeitern, Fischern und Bauern entwickelt hat. Weitere Funde umfangreicher steinerner Bauwerke deuten auf hochentwickelte städtebauliche Kenntnisse. Die im Hintergrund zu erkennende steinerne Straße ist nur ein kleiner Abschnitt einer kilometerlangen Trasse, die zu diesem Zentrum kultischer Tempelanlagen führte.  2008 Stelzenläufer...  ...oder Säbelschnäbler? Ganz einig ist man sich da nicht. Aber egal, schlank und elegant wirkt dieser bis ca. 35 cm große Watvogel allemal. Er kommt von Florida über die Golfregion inklusive Karibik im gesamten Südwesten der USA, sowie über die mittelamerikanische Landbrücke bis in den nördlichen Teil Südamerikas vor. Selbst auf den Galapagos Inseln ist er noch Brutvogel. Seine Ernährung besteht aus kleinen Wirbellosen, Krebschen und Muscheln, die er in flachen Watt- und Uferregionen, überfluteten Feldern und Salzseen findet.   Black-necked Stilt  (Himantopus mexicanus)  left: female, right: male  Schwarznackenstelzenläufer, Amerikanischer Stelzenläufer  2008 Der blaue Drache  Es ist fast unmöglich, in Costa Rica nicht über einen Schwarzleguan zu stolpern, da er die Nähe von Menschen wenig zu scheuen scheint. Er liebt heiße, trockene Wärme und sonnt sich gerne auf Mauer- oder Pflastersteinen menschlicher Behausungen, wobei das in dieser Umgebung abfallende Futter sicherlich auch eine Rolle spielt. Ein ausgewachsenes Männchen kann bis zu 120 cm groß werden, die Weibchen bleiben meist kleiner und haben keinen ausgeprägten Rücken- und Nackenkamm. Nach Beschreibungen kommen neben Schwarz vornehmlich Grau- und Brauntöne vor – in früher Jugend auch grüne Farbtöne. Die recht häufig anzutreffende hellblaue Variante wird seltsamerweise kaum erwähnt (oder von Farbenblinden unter 'Grau' subsummiert ;o)).   Black spiny-tailed iguana or Black iguana  (Ctenosaura similis)   Schwarzer Leguan  2008 18.000 – 1  Wieder einen erledigt. Von ca. 18tsd costaricanischen Arten nur noch 17.999 Falter übrig zum Ablichten... ;-)   Band-celled Sister  (Adelpha fessonia)   2008   ...und noch 'ne  Schwester  erlegt!
Rotkäppchen  Obwohl – das rote Käppchen teilt sich der Schläfenfleckspecht (was für ein Name...) noch mit drei bis vier weiteren costaricanischen Spechtarten. Dafür hat er aber auch noch eine rote Schürze ;-).  Der Black-cheeked Woodpecker ist hauptsächlich im Flachland der karibischen Seite zu Hause, wo er sich bevorzugt in den höheren Stockwerken hoher Bäume aufhält. Auf der pazifischen Seite nimmt der eng verwandte  Golden-naped Woodpecker  seinen Platz ein.   Black-cheeked Woodpecker  (Melanerpes pucherani)   Schläfenfleckspecht  2013 Warum fliegen,...  ...wenn man auch Bootfahren kann?  Unsere Reisebegleitung auf dem Río Sarapiquí.   Mangrove Swallow  (Tachycineta albilinea)   Mangroveschwalbe  2013 Mitbewohner  Die Zweistreifenfledermäuse sind eine Gattung der Glattnasen-Freischwänze – soweit Wikipedia ;-).  Verantwortlich für die Namensgebung (Saccopteryx) ist eine sackförmige Einstülpung in der Vorderflügelhaut, welche sich ausgeprägt nur bei den Männchen der Gattung findet, bei den Weibchen ist diese rudimentär zurückgebildet. Obwohl diese Tasche mit keinerlei Drüsenzellen ausgestattet ist, sammeln die Männchen darin im Laufe des Tages Speichel, Urin sowie die Sekrete einiger Drüsen an – eine Mischung, deren Duft den Weibchen als Lockstoff beim Umherschwirren ständig um die Nase weht. Zusätzlich lassen die Männchen auch eine Art Balzgesang erklingen, mit denen sie die Weibchen binden.  Während des Tages hängen die in kleinen Kolonien lebenden, mit zwei Rückenstreifen gezeichneten Fledermäuse (bilineata) meist paarweise an schattigen, vertikalen Flächen von Baumstämmen und Höhlen oder an Wänden menschlicher Behausungen, bevor sie mit dem Beginn der Abenddämmerung aktiv werden und ihre Rastplätze in aufgeregtem Schwirrflug zur Jagd verlassen.   Greater Sac-winged Bat  (Saccopteryx bilineata)   Sackflügel- od. Zweistreifenfledermaus  2013 Einer  Herbstpfeifgänse kommen im südlichen Nordamerika, auf der Landbrücke und in großen Teilen Südamerikas vor. Während des Winters ziehen die nördlichen und südlichen Populationen dieser Entenvögel Richtung Zentralamerika, während die dort  heimischen Pfeifgänse  Standvögel sind. Auffällig ist bei den mit langen Beinen und Hälsen versehenen Vögel ihre sehr aufrechte Körperhaltung und der sich während der Brutperiode karmesinrot färbende Schnabel. Die Geschlechter sind gleich gefärbt, die Weibchen sind meist etwas schwerer. Ihre Nester finden sich häufig auf Bäumen und Sträuchern.   Black-bellied Whistling Duck  (Dendrocygna autumnalis)   Herbstpfeifgans  2013
Viele  Die dämmerungs- und nachtaktiven Herbstpfeifgänse leben bevorzugt an nahrungsreichen Gewässern, Flußniederungen und Sumpfgebieten. Neben den Wassertierchen, die sie dort finden, nehmen sie bevorzugt Gräser und Aussaat zu sich. Wenn sie wie hier in Schwärmen zu einem langsamen und etwas unbeholfenen Flug aufbrechen, sind schon von Weitem ihre zahlreichen und lautstarken Rufe zu vernehmen.   Black-bellied Whistling Duck  (Dendrocygna autumnalis)   Herbstpfeifgans  2013 Fahnenjunker  So ganz schlüssig bin ich mir nicht, ob diese kleine Anolis mich nun anbalzen oder abschrecken wollte. Sehr eindrucksvoll erscheint diese voll aufgeplusterte Kehlfahne der Männchen allemal. Norops polylepis lebt entlang der Pazifikküste vom zentralen Costa Rica bis hinein nach Panama, ernährt sich von Insekten und Raupen und dient wiederum Schlangen, Eidechsen und Vögeln als Beute.   Many-scaled anole or Golfo-Dulce anole  (Norops polylepis)  male  2013 Scherenschnitt  Okay, zugegeben, ein bißchen hat Photoshop schon mitgeholfen, der empfundenen Stimmung auf die Sprünge zu helfen ;-)  Diese Lodge wirbt mit 'Pazifikblick'. Stimmt auch, wenn man den Blick rechts über das Vorland schweifen läßt. Dass es dann noch ca. 4,5 km bis zur Wasserkante sind, hat schließlich nichts mit dem Ausblick zu tun.  2013 Kalebasse  Recht vielseitig sind die Früchte dieses seit präkolumbianischer Zeit in Mittelamerika und der Karibik kultivierten Gewächses. Während die Wildform gerade mal 10 cm große kugelige Früchte produziert, erreichen sie bei gezüchteten Planzen bis zu 30 cm Durchmesser. Nach Entfernung der Samen und des Fruchtfleisches dienen die getrockneten und polierten grünen Schalen der unreifen Frucht seit alters her als Trink- und Transportgefäße. In neuerer Zeit wurden zudem Rumbarasseln aus ihnen gefertigt. Bei den einheimischen Stämmen fanden auch die Samen und das Fruchtfleisch volksmedizinisch als Abführmittel Verwendung.   Calabash Tree  (Crescentia cujete)   Kalebassenbaum  2008
Eine der Kleinsten  Beheimatet im subtropischen Nordamerika ist die hübsch gezeichnete Inkataube mit nur 22 cm Länge bei max. 50 gr. Gewicht eine der kleinsten Taubenarten. Laut Wikipedia reicht ihr südlichstes Verbreitungsgebiet bis nach Nicaragua, was sie wohl aber nicht davon abhält, auch schon mal einen Blick über die Grenze nach Costa Rica zu werfen.   Da, wo wir "Inkatäubchen" erwartet hätten,  wird sie wohl deshalb niemals gesichtet werden :-(    Inca Dove  (Columbina inca)   Inkatäubchen  2013 Oft gesehen  Zur großen Familie der Mäusebussarde gehörend, ist der Roadside Hawk in sechs durch leicht unterschiedliche Gefiederzeichnung gekennzeichnete Unterarten von Mexiko über Mittelamerika bis nach Brasilien weit verbreitet. Mit ca. 40 cm Länge ist das Weibchen der ansonsten identisch gefärbten Geschlechter erheblich größer als das nur etwa 32 cm messende Männchen.  Man sieht diesen Bussard häufig, aber selten aus der Nähe, da er recht scheu ist. Dies ist auch der Grund für dieses etwas grob aufgelöste Foto, welches aus sehr großer Entfernung entstanden ist.   Roadside Hawk  (Rupornis magnirostris od. Buteo magnirostris)   Rotschnabel-, Großschnabel- oder Wegebussard  2013 Nicht aus Bronze  Fast wie ihr eigenes Denkmal sitzt diese mit 25 cm extrem große Aga-Kröte vor uns reglos auf dem Stein. Damit dürfte das Gewicht auch etwas über 1 Kg betragen. Wahrscheinlich handelt es sich um ein Weibchen, denn diese werden noch ein Stückchen größer als Männchen. Mit einem Alter von 10-15 Jahren können die vornehmlich nachtaktiven Jäger sehr alt werden. Sie ernähren sich meist von lebenden Würmern, Spinnen oder Insekten. Es sind auch schon Tiere beobachtet worden, die sich vor Bienenstöcken postierten, um die mit Nektar heimkehrenden Bienen im Anflug abzufangen und zu verschlingen. Verteidigen tun sich die Kröten mittels der in den dreieckigen Ohrdrüsen und Hautdrüsen auf dem Rücken gebildeten Hautgifte (Bufotenin u.a.), einem Cocktail, welcher bei den meisten Freßfeinden stark reizende Abwehrreaktionen hervorruft. Bei oraler Aufnahme mit mitunter tödlichen Folgen, wie sich bei apportierenden Hunden gezeigt hat, die innerhalb 15 min. an dem Gift verendeten.   Dass die ursprünglich in Mittelamerika bis hinunter nach Amazonien beheimateten Kröten zu den bekanntesten Neuwelttieren zählen, hängt mit dem Versuch zusammen, bereits im 19. Jahrhundert einzelne Exemplare weit außerhalb ihrer Heimat als natürliche Schädlingsbekämpfer einzusetzen. Dies spiegelt sich auch in der Namensgebung, weist doch die Bezeichnung 'Cane toad' auf ihren Einsatz in karibischen Zuckerrohrplantagen hin. Leider vertilgten die bis in Pazifikregionen eingeführten Tiere nicht nur die ihnen zugedachten Schadinsekten, sondern verdrängten durch erfolgreiches Eindringen in fremde Biotope (wie z.B.  Hotelanlagen  ;-)) massiv dort heimische Arten. Damit zählen die ökologischen Folgen heute zu den abschreckensten Beispielen mißverstandener biologischer Schädlingsbekämpfung.   Giant neotropical toad, Marine toad or Cane toad  (Bufo marinus syn. Rhinella marina)   Große Aga-Kröte  2013 Businessmeeting  Leider bin ich kein Wanzologe, so dass ich weder Näheres zur Art, Lebensweise, Entwicklungsstadium o.ä. dieser Tierchen beitragen kann. Schärfer war's wegen der Kleinheit und dem Gewusel auch nicht zu kriegen – vielleicht kann ja trotzdem jemand Erhellenderes als meine Vermutungen beitragen:    (Coreidae od. Pachylis od. Thasus?)  Larvenstadium?  Randwanzen  2008
Der Löffler ist gelandet  Und heimisch geworden. Er ist nicht nur ein gelegentlicher Durchzugsgast, wie ich noch fälschlich in der Bildunterschrift eines früheren Fotos behauptet habe, sondern lebt und brütet wohl schon seit geraumer Zeit in den Gebieten rund um den Golf von Mexiko bis weit hinunter nach Südamerika. Lediglich die am östlichen und nördlichen Golf beheimateten Exemplare ziehen noch während des Winters vorübergehend nach Süden. So gehört auch der bis zu 85 cm große Rosalöffler neben dem Waldstorch, dem verwandten Schneesichler, Kormoranen und diversen Reiherarten zu den auffälligsten Bewohnern der Feuchtgebiete und Flußniederungen Costa Ricas.   Roseate Spoonbill  (Platalea ajaja)   Rosalöffler  2008 Panzerknackerbande  Wer die Frechheit und Unverfrorenheit der tierischen Bewohner von Manuel Antonios Stränden erlebt hat, hält es kaum für möglich, wie weit Wildtiere ihre natürliche Scheu angesichts einer unerschöpflichen Nahrungsressource zu überwinden vermögen. Seien es Kapuzineraffen, Agutis oder eben Waschbären – für sie alle üben die unbeaufsichtigten Nahrungsmitbringsel der menschlichen Strandgäste sowie die Inhalte der meist nur mit defekten Verschlüssen versehenen Müllbehälter eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Haben die erwachsenen Tiere dann auch noch schwieriger als die sprichwörtlichen Flöhe zu hütenden Nachwuchs dabei, verfällt mitunter die gesamte Sippe in einen geradezu furios anmutenden Fressrausch, in dem sie sich weder durch Touristen noch durch aufdringliche Fotografen stören lassen.   North American Raccoon  (Procyon lotor)   Nordamerikanischer Waschbär  2013 Kuckuck  Dieser bis zu 50 cm messende Kuckuck zeichnet sich durch einen sehr langen Schwanz aus. Seinen englischen Namen erhielt er wegen seiner Eigenschaft, sich fast wie ein Baumhörnchen zwischen den Ästen zu bewegen. Seine kurzen Flüge sind meist Gleitflüge mit nur wenigen Flügelschlägen. Als Bewohner offener Baumlandschaften lebt bis in Höhen von 1200 m und ernährt er sich hauptsächlich von Insekten, Raupen, Spinnen, Käfern und gelegentlichen kleinen Eidechsen und Fröschen – Pflanzenkost kommt selten auf seinen Speiseplan. Im Gegensatz zu heimischen Kuckucken legt das Weibchen lediglich zwei Eier in ein eigenes Nest, die es auch selber ausbrütet. Brutparasitismus findet also nicht statt.   Squirrel Cuckoo  (Piaya cayana)   Cayennekuckuck  2013 Im nächsten Bild...  ...zeig' ich euch mehr!   True Cattleheart  (Parides eurimedes mylotes)   2013
Hier...  ...kommen meine inneren Werte zur Geltung!   True Cattleheart  (Parides eurimedes mylotes)   2013 Max. 20 Minuten Aufenthalt!  So lautete die Ansage in der Rangerstation ca. 250 m Höhenmeter unterhalb dieser Beobachtungsstelle am Gipfel des Turrialba. Dabei ist zu berücksichtigen, dass dieser Aussichtspunkt in 3280 m Höhe ab der Rangerstation nur zu Fuß über steile Serpentinen zu erreichen ist. Insgesamt wurden uns etwa zwei Stunden für Hinweg, Aufenthalt und Rückweg zugebilligt – da sind die Ranger unerbittlich, denn selbst in 'ruhigen' Phasen ist der Anteil giftiger Schwefelwasserstoffgase, die dem verqualmten Bereich entströmen so hoch, dass Atemwegsschädigungen auftreten können.  Der 3340 m hohe Turrialba gehört zu den aktivsten Vulkanen auf der amerikanischen Landbrücke und ist nach unserem Besuch im November 2008 mindestens drei Mal wieder aktiv geworden. Zuletzt vom 21. bis 24. Mai 2013 mit heftigen Gasausbrüchen und Ascheeruptionen, die eine bis zu 6 cm starke Aschendecke in der Umgebung zur Folge hatten. Der Besuch dieses Vulkans ist noch ein echtes Abenteuer, da die Anreise über äußerst schlaglochreiche Straßen und steile Anstiege erfolgt. Da auch kaum touristische Bewerbung stattfindet, ist man – wenn man sich für einen Besuch entschieden hat – meist völlig allein auf dem Gipfel. Traumhaft!  2008 16.400 feet MSL  Jedenfalls so ungefähr...  Der Turrialba aus dem einschwebenden Flieger. Geschätzte Flughöhe über dem Vulkan ~1.700 m, plus Höhe des Berges von ~3.300 m macht zusammen etwa 5000 m = 16.400 Fuß überm Meeresspiegel. Das Ganze in ziemlich direktem Überflug – bedeutet: steil nach unten gerichtete Kamera = saumäßige Perspektive, marginale Qualität. Das Bild gehört daher eindeutig in die Kategorie: Dokumentation, aber sehenswert ;-)  2008 Jagdgenossen  Diese Nachtaufnahme eines jugendlichen Brillenkaimans zeigt den Lauerjäger in einer kleinen Lagune, behaglich eingebettet in gut tarnende Wasserpflanzen. Interessanterweise – und erst zu Hause auf dem Foto entdeckt – scheint er nicht alleine zu lauern, sondern befindet sich in Gesellschaft eines Jagdkumpels, der es sich auf seiner Schnauze bequem gemacht hat. Zufälligerweise las ich gerade erst einen kurzen Artikel auf  Spiegel Online , der sich mit fischfressenden Spinnen befaßte. Danach scheinen diese Tierchen gar nicht mal so selten zu sein und nach etwas Recherche meine ich sogar die Art dieser Wasserspinne identifiziert zu haben. Diese Vermutung ist aber – im Vergleich zum 'gesicherten' Brillenkaiman – lediglich durch das beobachtete Vorkommen der Art Ancylometes in Costa Rica abgedeckt.   Spectacled caiman  (Caiman crocodilus)   Brillenkaiman  Spinne vermutlich: Giant fishing spider  (Ancylometes sp.)   Wasserjagdspinne  2013
Das Goldpendel  Der Balzruf, den der männliche Oropendula hören läßt, ist einer der typischsten Laute im Regenwald. Das  metallisch klingende Gurgeln und Blubbern  ist einfach unverkennbar. Dabei hängt sich das Männchen meist eindrucksvoll kopfüber an einen Ast, wobei er seinen goldgelben Schwanz auffällig hin- und herwippen läßt. Das hier abgebildete Weibchen – mit nur ~38 cm Länge erheblich kürzer als das bis zu 50 cm messende Männchen – ist für den Bau des großen, gewobenen Hängenestes verantwortlich, in welches es zwei Eier legt, die es dann auch alleine innerhalb 15 Tagen ausbrütet.   Montezuma Oropendola  (Gymnostinops montezuma, syn. Psarocolius montezuma)  female  Montezumastirnvogel  2013 Anis  Die Vögel – nicht das Gewürz! Der Riefenschnabelani gehört zu der Familie der Kuckucksvögel, auch wenn man dies bei der Schnabelform kaum vermuten würde. Ebensowenig ist er ein Brutparasit wie die uns bekannten Kuckucke, sondern lebt in großen Familiengruppen, die ein Gemeinschaftsbrutverhalten pflegen. Sein Ausbreitungsgebiet umfaßt die Küstenregionen des südlichen Nordamerika und reicht über die Landbrücke hinunter bis nach Peru und im Osten nach Venezuela. Bei näherem Interesse verweise ich auf den Riefenschnabel-Artikel im deutschen Wikipedia, der sich sehr ausführlich mit dieser Art beschäftigt.   Groove-billed Ani  (Crotophaga sulcirostris)   Riefenschnabelani  2008 Farbpinsel  Castilleja ist eine Pflanzengattung, die zur Familie der sogenannten Rachenblütler gehört. Diese Gattung ist vornehmlich in Nordamerika beheimatet, wo sie auf den Wurzeln von Gras schmarotzt und als flächendeckes Kraut ganze Prärielandstriche gelb-rot einfärben kann. Die spezifische Unterart C. irasuensis hingegen ist in ihrem Verbreitungsgebiet auf Costa Rica und die Höhenlagen zwischen 1800 und 3400 m beschränkt. Wie der lateinische Name schon andeutet, ist die Aufnahme genau dort entstanden: auf dem Gipfel des Irazú in 3433 m Höhe.   Indian paintbrush  (Castilleja irasuensis)   2008 Costa-Rica-Hörni  Die Bunthörnchen sind eine von sechs verschiedenen Arten in Costa Rica lebender Hörnchen – und die häufigste! Mit einer Gesamtgröße von 60-70 cm sind sie ein ganzes Stückchen größer als unsere heimischen Tiere und mit bis zu 900 gr auch erheblich schwerer (da mir beim Anstehen zum Buffet schon einmal das Haushörnchen unangekündigt von einem überhängenden Ast in den Nacken gesprungen ist, kann ich das bestätigen ;-)). Die Fellzeichnung ist sehr variabel, so dass u.a. der durchgängige Rückenstreifen einen Ton aus dem gesamten Grau-Spektrum von Schwarz bis Weiß aufweisen kann.  Hörni ist ein tagaktives Tier, welches einzelgängerisch lebt und ein Revier von zwei bis drei Hektar beansprucht. Wegen der tropischen Temperaturen hält es keinen Winterschlaf, sondern ist im Winterhalbjahr nur etwas weniger aktiv. Es ernährt sich von Früchten, Nüssen und Sämereien und steht seinerseits auf dem Speiseplan von Rotfüchsen, Greifvögeln und Mardern, denen es als erwachsenes Tier aber wegen seiner ständigen Aufmerksamkeit und Flinkheit eher selten zum Opfer fällt.   Variegated Squirrel  (Sciurus variegatoides dorsalis)   Bunthörnchen, Schwarzgraues Veränderliches Hörnchen, Mittelamerikanisches Hörnchen od. Costa-Rica-Hörnchen  2008
Machos Traum  Der Drosseluferläufer ist beheimatet im hohen Norden Amerikas und zieht im Winter bis an die Küsten Mittelamerikas, wo er am Strand nach Wirbellosen, Krebschen und kleinen Fischen pickt. Während der Brutsaison ziert ein braun getupftes Prachtkleid seine Brust – hier im Winterquartier ist er eher unauffällig. Bemerkenswert ist das Balzverhalten der meist monogam lebenden Vögel. Hier wirbt nicht der Hahn, sondern die Henne um die Gunst des Partners – ein Modell, welches mir durchaus nachahmenswert erscheint... ;o)   Spotted Sandpiper  (Actitis macularius)   Drosseluferläufer (im Schlichtkleid)  2008 Gibt's noch Banane?  Der Name weist schon darauf hin: Zu Hause ist dieser Stärling in Maryland, Hauptstadt Baltimore, im Nordosten Nordamerikas. Er ist sogenannter Staatsvogel von Maryland und hat u.a. dem örtlichen Baseballverein 'Baltimore Orioles' Pate gestanden (oder sagt man: geflogen?). Im Winter veläßt der 19 cm große Vogel aber sein Brutgebiet und zieht weit nach Süden über die Landbrücke bis nach Kolumbien und Venezuela. Einzelne Exemplare soll es sogar schon bis nach Europa verschlagen haben...   Baltimore Oriole  (Icterus galbula galbula)  male  Baltimoretrupial  2013 Ein goldiges Kerlchen  Ebenso wie die Erdbeerfröschchen produziert auch dieser Froschlurch sein Hautgift nicht selber, sondern akkumuliert die giftigen Alkaloide seiner Beuteameisen in der Haut. Auch das Brutpflegeverhalten ähnelt dem seiner roten Verwandten, indem das männliche Tier mit einzelnen geschlüpften Kaulquappen auf dem Rücken Bäume erklimmt, um in drei bis vier Metern Höhe die Quappen dann in wassergefüllten Bromelientrichtern abzusetzen, wo sie heranreifen.  Das Foto dieses noch sehr jungen Frosches (ca. 2 cm Größe) zeigt in dem Grün noch einen auffälligen goldenen Schimmer, welcher bei den  erwachsenen Tieren  verschwindet. Möglicherweise ist dies die Ursache des deutschen Namens "Goldbaumsteiger", denn bei dem in zahlreichen Farbvarianten auftretenden Fröschchen ist sonst eigentlich kein Gold zu entdecken. Ist aber lediglich 'ne Vermutung von mir ;-).   Green and Black Dart-poison Frog  (Dendrobates auratus)  juvenile  Goldbaumsteiger  2013 Stellvertreter  Dieses Stick Insect steht hier für eine ganze Reihe verwandter Insekten aus der Ordnung der Phasmatodea, die (auch) in Costa Rica zu Hause sind. Die Vielfalt dieser Tiere ist so immens, dass eine genaue Zuordnung einem Laien einfach nicht möglich ist. Da ist man schon froh, wenigstens zwischen Stab- und Gespenstheuschrecken unterscheiden zu können...   Walking Stick  (Phasmid sp.)   Stabheuschrecke  2008
Hämmert nicht!  Wie alle Tukane gehören auch die Arassaris erstaunlicherweise zu den Spechtvögeln. Abgesehen davon, dass sie gerne alte Spechthöhlen zum Brüten besetzen, eignet sich ihr Schnabel aber wohl eher nicht zur spechttypischen Zimmermannsarbeit.  Der Halsbandarassari erreicht eine Größe von ~40 cm bei einem Gewicht von ca. 230 gr. und ernährt sich von Früchten, Insekten und kleinen Reptilien. Er ist monogam, lebt aber gern gesellig und zeichnet sich durch ein kooperatives, bisher nur bei dieser Tukanart beobachtetes Brutverhalten aus, bei dem sich Geschwistervögel an der Aufzucht der Küken beteiligen.  Zu den Schwarzarassaris gehört neben dem hier gezeigten Halsbandarassari auch der Feuerschnabelarassari – die beiden einzigen in Costa Rica vorkommenden Arten dieser Gattung.   Collared Aracari  (Pteroglossus torquatus)   Halsbandarassari  2013 Vorderseite: Heile Welt  Kehrseite: Ananas- und Bananenanbau stellen die wichtigsten wirtschaftlichen Standbeine Costa Ricas dar. Doch obwohl sich Costa Rica gerne als Ökoparadies mit vorbildlich umweltfreundlicher Gesetzgebung präsentiert, liegt die Vorherrschaft beim Obstanbau in der Hand weniger Großkonzerne wie Del Monte und Dole. Wer dort hinter die Kulissen schaut, wie der  SPIEGEL  es zuletzt 2011 getan hat, erfährt schnell, dass dort teilweise mittelalterliche Arbeitsbedingungen herrschen. Der Versuch von Gewerkschaften, Einfluß auf die Arbeitswelt der Plantagenarbeiter zu nehmen, wird mittels Kündigungen, Verfolgungen und schwarzen Listen massiv blockiert.   Mitte 2014 erschien im Print-SPIEGEL ein Artikel, welcher eine weitere Kehrseite des umfangreichen Ananasanbaus thematisierte. Dank Züchtung einer besonders süßen und sattgelben Ananas durch den Konzern Del Monte vor 15 Jahren, werden u.a. bis zu 70% der in Deutschland verkauften Ananas in Costa Rica angebaut. Das Geschäft verläuft so gut und profitabel, dass rücksichtslos immer mehr Land in Plantagen umgewandelt wird.   Der Expansion kommt entgegen, dass eine spezifische Stechfliegenart ihre Eier bevorzugt in den abgeernteten Stauden der Ananas ablegt und sich auf diese Weise explosionsartig vermehrt. Diese Stechfliegen wiederum überfallen in immer stärkeren Maße die Anrainer der Plantagen, die Höfe von Milchbauern und Rinderzüchtern, wo sie durch infektiösen Befall für die Ausrottung ganzer Viehherden verantwortlich sind. Da die betroffenen Landwirte dann meist aufgeben müssen, wird das Land bevorzugt von den Fruchtkonzernen aufgekauft – womit der Kreis sich schließt.   Eigentlich sollten die Ananasstauden nach der Ernte zerstückelt und untergepflügt werden – was aber aus Kostengründen fast niemand macht. Da die Inspektoren des Agrarministeriums meist beide Augen zudrücken – man weiß schließlich, wer das Geld ins Land bringt – werden alternativ weiträumig Insektenvernichtungsmittel über die gammelnden Stauden versprüht. Womit man sich ein weiteres Problem einhandelt, da sich die verwendeten Pestizide über Flüsse und Grundwasser verbreiten und zu einem weiteren gesundheitlichen Problem werden – diesmal für die Menschen. Neuerdings werden nun ganze Regionen per Tankwagen mit frischen Trinkwasser versorgt...   Die Aussicht auf Erfolg gerichtlicher Klagen der lediglich durch ansässige Anwälte vertretenen Betroffenen, gegen ganze Anwaltscharen der Konzerne aus Nordamerika bestehen zu können, kann sich jeder unschwer an zehn Fingern ausrechnen!  2013 Strandläufer  Feiglinge sind sie allesamt – die kleinen Strandkrabben, welche entlang den Überflutungszonen der meisten tropischen Küsten vorkommen. Obwohl von verschiedener Art, sind sie alle mit Stielaugen ausgestattet und offensichtlich mit Erschütterungssensoren an den Gliedmaßen, die jede noch so vorsichtige Annäherung nahezu unmöglich machen. Schon aus zwanzig Metern Entfernung nehmen sie einen wahr und sind – schwupps – im nächsten Sandbau verschwunden.  Auch diese, an den  Pazifikstränden von El Salvador bis Chile  vorkommende Geisterkrabbe macht da keinen Unterschied. Da hilft es nur, sich als Fotograf mit Kamera im Anschlag nahe eines Sandloches in die Hocke zu begeben und regungslos zu verharren, bis die Tierchen vorsichtig wieder an der Oberfläche erscheinen. Sofort führen sie die unermüdlichen Ausbesserungsarbeiten an ihren Sandlöchern weiter, wobei sie fein säuberlich kleine Sandkugeln in geometrischen Kreisen auf dem gesamten Strand verteilen.  Bei diesen beiden war nicht klar, ob es sich um ein Pärchen oder Hauskonkurrenten handelte. Mehrfach verschwand die vordere Krabbe im Loch, gefolgt von der zweiten, um gleich darauf wieder hervorzukommen und den Nachkömmling zurück zu drängen. Das ganze in einer witzig verbundenen Choreografie, die zumindest die Ursache des lateinischen Artnamens erahnen läßt... ;-)   Painted ghost crab or Cart driver crab  (Ocypode gaudichaudii)   Geisterkrabbe  2013 Baby  Mit seinem überdimensionalen Kopf und den stakseligen Beinen bleibt kein Zweifel am zarten Alter dieses Reihers. Leicht verwechselbar mit jungen Nachtreihern ist dieser sehr junge Krabbenreiher zudem durch das kaum unterscheidbare Erstgefieder. Erst mit fortschreitendem Alter findet eine Differenzierung statt, die in den nachfolgenden beiden Bildern dokumentiert ist.   Yellow-crowned Night Heron  (Nyctanassa violacea)  juvenile  Krabbenreiher, Cayenne-Nachtreiher  2008
Pubertier  Eng mit dem Nachtreiher verwandt, gehört der Krabbenreiher aber zu der Unterfamilie der Tagreiher. Das muß man jetzt nicht verstehen, in Hinblick auf die auch gebräuchlichen deutschen Namen 'Cayenne-Nachtreiher' und 'Gelbkronen-Nachtreiher' wird's vollends konfus. Immerhin erkennt man bei diesem Jugendlichen eine Andeutung der namensgebenden 'Gelbkrone', die bei seinem nachfolgenden Adult-Nachfolgerbild nicht zu sehen ist.   Yellow-crowned Night Heron  (Nyctanassa violacea)  immature  Krabbenreiher, Cayenne-Nachtreiher  2008 Vollreif  Eigentlich sollte hier eine bemerkenswerte 'Gelbkrone' das Haupt des erwachsenen Cayennereihers schmücken, aber die hat er entweder eng angelegt oder sie ist beim letzten Frisörbesuch stark gekürzt worden. Auch ausgewachsen gehört dieser Reiher mit 60 cm Größe und einem Gewicht von nur 600-650 gr. zu den zierlichen Vertretern seiner Art. Er ernährt sich von allen Kleintierchen, welche er in seinem Lebensraum an Flußrändern und in Mangrovensümpfen findet, geht dabei meist in der Dämmerung auf Jagd, ist aber im Vergleich zum Nachtreiher eher tagaktiv (die Logik stammt nicht von mir, sondern von Wikipedia!).   Yellow-crowned Night Heron  (Nyctanassa violacea)  adult  Krabbenreiher, Cayenne-Nachtreiher  2008 Weißer Pfau  Gut, sechs Augen hat er immerhin – wenn auch nicht auf einem Pfauenschwanz...   White Peacock  (Anartia jatrophae)   2013 Ein Warbler  Die Gold-Waldsänger kommen aufgeteilt in 34 Unterarten in ganz Nordamerika von Alaska bis Mexiko sowie in  Westindien  vor, wo sie als Insektenjäger vornehmlich feuchte Biotope bewohnen. Im Winter ziehen sie entweder in den Süden Nordamerikas oder über die Landbrücke bis nach Brasilien.   Der Bildtitel bezieht sich auf einen Schnack zwischen meiner Frau und mir. Vorerst unidentifizierte, eher unauffällige Vögelchen werden von uns – etwas respektlos – hier in Europa unter dem Begriff 'Schmätzer' subsummiert, in Costa Rica mutierten sie dementsprechend zu 'Warblern'. Womit wir bei diesem sogar richtig lagen ;o)   American Yellow Warbler  (Setophaga petechia, früher Dendroica petechia)  female  Gold-Waldsänger  2013
Popeye  Okay, die Pfeife fehlt – die überproportional aufgepumpten Unterextremitäten des Rotaugenlaubfrosches erinnern mich aber immer wieder an den unterarmgestählten Seemann aus dem Comic ;o)  Wenn die nachtaktiven Tiere nicht gerade von rücksichtslosen Fotografen (wie hier!) um ihre Tagruhe gebracht werden, hocken die langgliedrigen Greiffrösche bevorzugt mit eng angelegten Gliedmaßen auf oder unter grünen Blättern. Dabei verbergen sie die auffällige Bauchfärbung und zeigen nur ihre grüne Oberseite; das knallrote Auge ist zur weiteren Tarnung noch mit einer halbdurchlässigen, von einem Goldnetz durchwirkten Nickhaut bedeckt.   Red-eyed Tree Frog  (Agalychnis callidryas)   Rotaugenlaubfrosch  2013 Mittwochsblümchen  Ich muß gestehen, allen Konventionen und kuriosen Gebräuchen sozialer Gruppen meist verständnislos gegenüberzustehen. So hat es auch – bei allerdings nur sporadischer Anwesenheit – fast 10 Mitgliedsjahre gedauert, bis mir der sinnfreie Kult des 'Mittwochplümchens' in der Fotocommunity überhaupt erst bewußt geworden ist. Um meine Außenseiterrolle aber nicht überzustrapazieren, laß ich mich heute einfach mal auf ein gruppenkonformes Verhalten ein ;-)   Mit dem wildwachsenden, kurzstempeligen Costa-Rica-Hibiscus    (Der Originaltext aus der FC erklärt es einfach am Besten...)   2008 Nicht gefährdet  Sagt Wikipedia! Nun, mit geschätzten 200 Mio. Individuen ist der Trauertyrann der häufigste Königstyrann und in seinem Verbreitungsgebiet von Arizona über Mittelamerika und Karibik bis hinunter nach Argentinien auch so breit aufgestellt, dass ihm so schnell nichts gefährlich wird. Wie alle Flycatcher lebt er ausschließlich vom Insektenfang und er ist bekannt dafür, sein Brutrevier todesmutig auch gegen weit größere Vögel wie Caracaras, Bussarde oder Fregattvögel zu verteidigen. Bei nur 22 cm Größe und 40 gr. Lebendgewicht sehr imponierend!   Tropical Kingbird  (Tyrannus melancholicus)   Trauertyrann, Tropenkönigstyrann  2013 Ihren Mann kennt jeder  In jedem Zoo und in (fast) jedem Costa-Rica-Bildband oder -Reisebericht ist das knallgrüne, behelmte und mit einer prächtigen Rückenfinne ausgestattete Stirnlappenbasilisken-Männchen ein echter Blickfänger. Ich verzichte hier auf ihn (weil ihn erstens ja schon jeder kennt und ich ihn zweitens eh nicht zu fassen gekriegt habe – jedenfalls nicht verwertbar ;-)) und widme mich statt dessen der oft vernachlässigten, etwas schlichteren Weiblichkeit. Die ja auch nicht schlecht aussieht!  Neben dem Helm- und dem Streifenbasilisken gehört auch der Stirnlappenbasilisk zu den sogenannten Jesus-Christus-Echsen, die sich durch ihre verblüffende Fähigkeit auszeichnen, mit über 8 km/h über das Wasser laufend flüchten zu können. In speziellen Fußmulden staut sich dabei soviel Luft, dass diese wie ein tragendes Polster wirkt.   Plumed Basilisk, Green Basilisk or Double Crested Basilisk  (Basiliscus plumifrons)  female  Stirnlappenbasilisk od. Federbuschbasilisk  2013
Das Doppelspalt-Experiment  Na, wer erinnert sich noch? Physik, gymnasiale Oberstufe, 11. Klasse (G9 – selbstverständlich!), Lichtbeugung am Doppelspalt? Fragendes Kopfschütteln – wo ist da der Zusammenhang mit dieser Aufnahme? Und dann diese Zumutung, völlig verschüttetes naturwissenschaftliches Grundwissen, welches man nie wieder zu brauchen glaubte, in die Erinnerung zurück quälen zu sollen... ;o)  Ich war selber verblüfft, auf dieser Aufnahme der 'Islas Ballenas' einen großformatigen, natürlichen Interferometer zu erkennen. Wer genau hinsieht, erkennt die heranströmende Wellenfront von rechts aus dem offenen Meer, welche auf die querliegende Inselformation zuströmt, durch die Lücken hindurchfließt und an diversen Felsen gebrochen wird. Auf der linken Seite – im Lee der Inseln – bilden sich dadurch kreisförmige Wellenfronten, die hier wunderschön physiklehrbuchmäßig miteinander interferieren. Womit nun der 'Wellencharakter' des Wassers hinlänglich bewiesen wäre... oder war's der 'Teilchencharakter'...??   Isla Ballena, Parque Nacional Marino Ballena, Uvita, 2013 Große Füße, kleiner Schnabel  Der 'Saltón patigrande' ist der einzige Vertreter der Gattung 'pezopetes', und mit dem Artnamen 'capitalis' ist das hervorstechendste Merkmal dieser Ammer auch schon beschrieben: die relativ großen Füße. Damit kratzt der Vogel mit Vorliebe im dichten Unterholz auf dem Boden herum, um sich dann über die freigelegten Insekten und Sämereien herzumachen. Im Englischen fälschlicherweise den Finken zugeordnet, lebt dieser etwa 20 cm große Spatzenvogel endemisch im Bergland Costa Ricas und Westpanamas in Höhen zwischen 2100 und 3300 m. Er kommt relativ häufig vor, ist aber wegen seiner 'Tarnfarbe' und der versteckten Lebensweise auf dem Boden buschig bewachsener Flächen dunkler Bergwälder eher schwierig zu entdecken.   Large-footed finch  (Pezopetes capitalis)   Großfuß-Buschammer  2013 Kriegerisch...  ...sieht sie aus, diese beeindruckende, 4-4,5 cm große Wespe, welche man wegen ihrer Größe unwillkürlich den Hornissen zuzuordnen geneigt ist. Man braucht sich aber nicht in Sicherheit zu bringen, denn diese vermeintliche Kriegerin ist eine ausgesprochen unaggressive Vertreterin der Gattung Papierwespen, hier beim Sammeln von Baumaterial. Das Holz wird zerraspelt und mit Speichel zu dem breiigen Papiergrundstoff mazeriert, aus welchem die hauchdünnen Wände und Innenzellen der max. 10 cm großen Nester aufgebaut werden. Jedes dieser Nester beherbergt neben der Königin lediglich 4-13 Individuen. Die Arbeiterinnen, die aus dem ersten Königinnengelege entstehen, kümmern sich um die Aufzucht der nächsten Generation, bevor sie sich ihrerseits mit revierbesetzenden Männchen paaren und neue Kolonien gründen. Bemerkenswert ist ein trommelndes Geräusch, welches im Umkreis von einem Meter um die Nester wahrgenommen werden kann, wenn die Arbeiterinnen mit Nahrung zurückkommen. Sie trommeln dann mit ihren Antennen auf das Pergament des Nestes und signalisieren damit den Larven die Ankunft neuen Futters.   Large Paper Wasp  (Polistes carnifex)   2008 Die Kapituliermotte  Ist es bei der immensen Anzahl von verschiedenen Schmetterlingsarten schon sehr schwierig, eine genaue Artbestimmung durchzuführen, so ist es bei der noch weit höheren Menge verschiedenster Mottenarten nahezu aussichtslos. Sicher, es gibt ein paar nachtfaltergroße Motten, die recht häufig sind und dementsprechend in den spezifischen Bestimmungsquellen herausgehoben werden – für derartig fliegen- oder wespenähnliches Mottengetier wie das hier abgebildete gibt es aber so unendlich viele Varianten, dass eine genaue Zuordnung für den Nichtfachmann unmöglich wird. So habe ich also nach langer Recherche kapituliert und muß dieses hübsche Tierchen namenlos lassen...   Nun, was lange währt... nach Mitarbeit verschiedener FCler und einer selbstverfertigten Google-Such-Verfeinerung ist's endlich raus – es ist ein Nachtfalter, der aber im Englischen zu den Motten gezählt wird (warum wundert mich das jetzt nicht? Stichwort Jellyfish, Crayfish, Starfish – keiner davon ein Fisch!):    Tropical Tiger Moth  (Belemnia inaurata)   Familie der Bärenspinner  (Arctiidae sp.)   2013
Schneller Jäger  Von ähnlicher Größe wie unser Weißstorch, hat der amerikanische Waldstorch mit nur 150 cm eine etwas kleinere Spannweite. Das wirkt sich aber nicht negativ auf seine Flugfähigkeit aus – als guter Thermikflieger legt er locker an einem Tag Strecken von bis zu 100 km zurück. Meist siedelt er aber standorttreu in seinen Brutgebieten an Sümpfen, in Flußläufen und Mangrovenwäldern, wo er sein Nest inmitten großer Kolonien von Artgenossen und anderen Wasservögeln wie Schlangenhalsvögeln, Kormoranen, Reihern und Löfflern in hohen Bäumen baut.  Seine Nahrung besteht arttypisch aus Schnecken, Wirbellosen, Amphibien, kleinen Fischen und Insekten, von denen er auf einem seiner vorwiegend nächtlichen Jagdgänge bis zur Hälfte seines Körpergewichtes vertilgen kann. Dabei stößt er, in flachem Wasser watend, mit seinem Schnabel im Bruchteil einer Sekunde zu. Unter den Wirbeltieren hat er damit eine der kürzesten Reaktionszeiten beim Beutefang.   Wood Stork  (Mycteria americana)   Waldstorch  2008 Grenzwertig  Zur Abwechslung muß mal wieder ein Bild aus der Reihe 'nicht wettbewerbsfähige Doku' erscheinen ;-). Das Habitat dieses Sperlingvogels sind 'subtropische oder tropische feuchte Tieflandwälder'. Diese sind meist ziemlich dämmerig bzw. dunkel. Weiter: Vogel war weit entfernt, lichtschwaches Tele drauf, Hilfsblitz nicht ausreichend und ISO jenseits von Gut und Böse. Immerhin erkennt man noch den namensgebenden orangenen Schnabel!   Orange-billed Sparrow  (Arremon aurantiirostris)   Goldschnabel-Ruderammer  2013 Abhängen  Mit einem Gewicht von nur 4 gr. gehören diese mit besonders ausgeprägten Riechorganen versehenen Fledermäuse zu den kleinsten tropischen Arten. In ihrem Verbreitungsgebiet von Mexiko bis weit hinunter nach Südamerika leben sie bevorzugt an langsam fließenden Flüssen, über denen die reinen Insektenfresser des Nachts in 3 m Höhe ihre Jagdflüge unternehmen. Direkt an den Wasserläufen finden sich auch die Ruhebäume, an deren Stämmen sich die 3-40 Tiere einer Kolonie tagsüber in gemischtgeschlechtlicher Anordnung vertikal untereinander anordnen. Vom Wind werden sie dabei sachte hin und her geschaukelt – wahrscheinlich, um sich gegenüber Freßfeinden wie der Ringelboa und der großen   Radnetzspinne 'Argiope savignyi'  als bewegte Blätter zu tarnen.   Proboscis Bat, Long-nosed Bat  (Rhynchonycteris naso)   Nasenfledermaus  2013 Pik Bube sticht Herz Dame  Dieser schön bepelzte Skipper Longtail mit einer Spannweite von 37-48 mm aus der Familie der Hesperiidae zeigt eindrücklich, wie mitunter die Grenzen zwischen unseren Vorstellungen von Schmetterlingen und Motten verschwimmen. Bei diesem Schmetterling hätte ich z.B. gefühlsmäßig eher auf 'Motte' gewettet... ;-)   Brown Longtail  (Urbanus procne)   2013
Auf der Pirsch  Mit max. 65 cm Körperlänge ist der Dreifarbenreiher ein eher kleiner Reiher. Von hinten kann er wegen seines blauen Deckgefieders leicht mit dem Blaureiher verwechselt werden, von vorne unterscheidet er sich aber mit dem weißen Bauch und der typischen Halszeichnung deutlich von dem größeren Verwandten. Der Koloniebrüter baut sein Nest in hohen Bäumen, wo beide Geschlechter das aus drei bis vier Eiern bestehende Gelege bebrüten und sich auch gemeinsam um die Aufzucht der Jungen kümmern.   Tricolored Heron  (Egretta tricolor)   Dreifarbenreiher  2013 Krokodilkaiman  Mit einer Länge von bis zu 3 m und seinem massigen Körperbau reicht der Nördliche Brillenkaiman als einzige in Mittelamerika vorkommende Kaimanart in seinen Proportionen schon an die Echten Krokodile heran. In Costa Rica findet man sie in Flüssen und Seen, aber auch in von Menschen angelegten Teichen, Stauseen und sogar Straßengräben. Ihrer Jugendnahrung Schnecken und Insekten bleiben sie auch als Erwachsene treu, verzehren dann aber auch Krebstiere und Fische.  Das hier gezeigte Exemplar ruhte auf einem weit in den Fluß ragenden Holzverhau und kam der o.g. Maximalgröße schon ziemlich nahe. Trotz dichter Bootspassage blieb es aber völlig ruhig liegen und musterte uns entspannt aus seinen hübschen braunen Augen. Ein liebes Tier... ;-)   Spectacled caiman  (Caimanus crocodilus)   Krokodilkaiman, (Nördlicher) Brillenkaiman  2013 Dumm gelaufen  "...von Nicoya kommend fahren Sie auf der '150' bis an die Küste nach Samara und biegen dort nach rechts auf die Küstenstraße '160' ab." So die tolle Wegbeschreibung aus den Reiseunterlagen für unsere geplante Route nach Nosara. Glücklicherweise wußten wir es besser, wären wir doch vor fünf Jahren fast in die gleiche Falle gefahren wie die beiden Einheimischen, die es eigentlich besser hätten wissen müssen. Am Ende der Regenzeit im November führt der kurz nach Samara zu kreuzende Río Crucivallejo nämlich in der Regel noch so viel Wasser, dass der Versuch, den Fluß zu queren meist so endet wie auf obigem Bild. Zukünftige Besucher seien also gewarnt: die '160' ist – entgegen dem Augenschein auf allen einschlägigen Karten – KEINE gutausgebaute Regionalstraße, sondern eine lediglich sporadisch asphaltierte, schlaglochreiche Lehm-Kiesschotter-Katastrophe. Man tut also gut daran, auf der '150' weit vor Samara, bereits kurz nach der Castrol-Tankstelle "La Bomba" beim Supermarkt "Ferreteria" rechts auf die '934' nach Garza abzubiegen. Auf dieser Strecke ist die Flußquerung mit einer Brücke versehen!   Damit kein Mißverständnis aufkommt: Costa Ricas Hauptverkehrsadern sind meist in einem besseren Zustand, als unsere eigenen Haupt- und Regionalstraßen nach 25-jährigem Infrastruktur-Investitionsstop! Dafür, dass ein armes Land unter tropischen Witterungsbedingungen mit der Straßensanierung kaum hinterher kommt, vermag man jedenfalls mehr Verständnis aufzubringen als für die versifften Verkehrswege der reichsten europäischen Exportnation. Ein Trost: Immerhin sind die Großbanken gerettet und unseren Straßen wird es spätestens nach dem 600 mio €-Schub durch die geplante Mautmelke auch bald wieder prächtig gehen...  2008 Kiskadee  Einer der größten Tyrannen ist mit bis zu 27 cm der Great Kiskadee. Er ist ein geselliger Sperlingsvogel, dessen  unverwechselbarer Ruf  lautmalerisch in seinem englischen Namen anklingt. Sein "Bii-tii-Wii" hat ihm auch in anderen Sprachen zu seinem Landesnamen verholfen – im Spanischen heißt er "bien-te-veo", was sich mit "ich sehe dich gut!" übersetzen läßt. Der in großen Teilen Mittel- und Südamerikas verbreitete Flycatcher ernährt sich wie seine Verwandten vorzugsweise von Insekten, ist aber ein Allesfresser, der neben anderem Kleingetier sogar sturztauchend Fische fängt, kleine Fledermäuse im Fluge greift und auch Früchte nicht verschmäht. Fühlt er sich in seinem Brutgeschäft durch Räuber gestört, fliegt er mutig Attacken gegen Bussarde und ähnlich große Vögel.   Great Kiskadee  (Pitangus sulphuratus)   Schwefeltyrann  2013
Charles W. Myers?  Oder doch 'nur' Golfo Dulce? Bei kaum einer Tierart habe ich mehr Zeit mit dem Versuch einer Bestimmung verbracht wie mit den Anolis. Abgesehen davon, dass sich viele der 177 Arten nur marginal voneinander unterscheiden und unzählige regionale Varianten auftreten, glaubt jeder, der jemals eine Anole aufgenommen und im Netz veröffentlicht hat, die richtige Bezeichnung für 'sein' Tierchen gefunden zu haben. Okay, andersrum... es könnte vielleicht die 'xyz Anole' sein. Nun finden sich neben Fachseiten mit wissenschaftlichem Anspruch, detaillierten Beschreibungen aber unbrauchbarem Bildmaterial haufenweise Fotos von den schönsten Noropsen – leider fünfzig verschiedene, die alle ein und denselben Namen für sich beanspruchen. Genauso schlau wie vorher.  Googles Bildersuche legt mir für dieses Exemplar die 'Many scaled oder Golfo Dulce Anole' nahe. Könnte sein... In meiner Not habe ich Stefan Dummermuth befragt, einen ausgewiesenen Fachmann und Costa Rica-Kenner, der – bei unumwunden zugegebener eigener Unsicherheit – auch Norops charlesmyersi für denkbar hielt...  So viel dazu ;-)   Golfo Dulce Anole  (Norops polylepis)  male  oder  (Norops charlesmyersi)  male  oder...  2013 Eher unauffällig  Mit seinem schwarzbraunen Gefieder ist dieser ca. 50 cm große Raubvogel ein eher unauffälliger Bewohner der mittelamerikanischen Küstenlandstriche. Das Bemerkenswerteste an ihm sind seine gelben Füße und Beine, sowie ein breiter weißer Streifen, der sich quer über den Schwanz zieht. Beides ist in diesem Bild leider dem breitem Ast einer Guanacaste – dem namensgebenden Baum einer ganzen Provinz – zum Opfer gefallen. Nun, man kann nicht alles haben. Ich bin froh, dass mir überhaupt ein Foto dieses Fisch- und Krabbenjägers gelungen ist – soweit oben, wie er in diesem mächtigen Baum saß ;-).   Common Black-Hawk  (Buteogallus anthracinus)   Krabbenbussard  2008 Daddy Longlegs  Das bei uns unter dem Namen Weberknecht bekannte Spinnentier kommt weltweit mit über 4000 Arten daher. Eine genaue Bestimmung dieser costaricanischen Variante ist daher unmöglich, so dass man sich auf den Gattungs- und Familiennamen beschränken muß. Der im Englischen Harvestmen oder Daddy Longlegs genannte Gliederfüßer gehört mit seinen acht Beinen zwar zu den Arachniden, ist aber keine echte Spinne. Im Gegensatz zu diesen sind bei ihm der Vorder- und Hinterkörper verwachsen und er besitzt keine Spinndrüsen, dafür aber Stinkdrüsen, aus denen er zur Selbstverteidigung ein stark riechendes Sekret absondert. Von den Webspinnen unterscheidet ihn mit seinem Penis außerdem das Vorhandensein eines echten Geschlechtsorgans.  Die nachtaktiven Tiere ernähren sich von mikroskopisch kleinen Verwandten und anderen, meist toten Insekten. Besonders häufig sind sie auf abgestorbenen Pflanzenteilen unterwegs, wo sie mit ihren Cheliceren die blattzersetzende Mikrofauna abgrasen.   Weberknecht  Class:  Arachnida   Order:  Opiliones   Family:  Cosmetidae   2013 Präzisionsanflug  Trotz Wikipedia, welches ihm auschließlich Venezuela, Französisch-Guayana und Brasilien als Verbreitungsgebiet zubilligt, kommt dieser 15 cm kleine Kolibri zusätzlich auch im Tiefland tropischer Regenwälder entlang der Karibikküste sowie an der südlichen Pazifikküste Costa Ricas (und wahrscheinlich sogar Panamas ;-)) vor. Hier besetzt er individuelle Reviere bis zu 1 km², die er heftig verteidigt und in denen er unablässig alle vorkommenden Heliconien, Ingwerpflanzen und Passionsblumen abfliegt. Am Ende seiner Tour angekommen, beginnt er von vorne, um die wieder aufgefüllten Nektarkelche seiner Futterpflanzen erneut zu leeren. Als Ergänzung und Brutnahrung nimmt er hin und wieder auch kleine Spinnen und Insekten zu sich.   Long-billed Hermit  (Phaethornis longirostris)   Westlicher Langschwanz-Schattenkolibri od. Langschnabel-Schattenkolibri  an: Crepe Ginger  (Cheilocostus speciosus)   2013
Können Tiere denken?  Kaum hatte ich die Ankündigung der Wiederholung des gleichnamigen Beitrags heute abend auf ARTE gelesen, hatte ich sofort das Portrait dieses Primaten vor Augen. Bei aller Fragwürdigkeit, tierische Mimik überhaupt auf menschliche Regungen übertragen zu können/dürfen: dieser Kapuziner sinniert im besten Sinne! Die Kreativität und zielgerichtete Ausführung bei der Öffnung eines mit Riegel und Deckel verschlossenen Abfalleimers im Nationalpark Manuel Antonio zwecks blitzschneller Entnahme einer noch halbgefüllten Chipstüte mag zwar Verhaltensbiologen ob dieses Eingriffes in das natürliche Lebensumfeld der Tiere ärgern, verschafft aber dem faszinierten Beobachter – über alle im Fernsehen gezeigten Verhaltensexperimente hinaus – sehr unmittelbar einen Eindruck von der nachdenklichen Pfiffigkeit unserer Verwandten. Und wer schon mal in mehrjähriger Wohngemeinschaft mit einer Persönlichkeit wie der eines ausgewachsenen Großaras gelebt hat, wird wegen der offensichtlich reflektiven Intelligenz dieser Tiere keinen Zweifel mehr am generellen Denkvermögen hochentwickelter Arten haben.   White-headed Capuchin  (Cebus capucinus)   Weißschulterkapuziner  2013 Wie gemalt  Mimese – auf die Spitze getrieben...  ...und Mitglied einer  artenreichen Gattung.    Guatemalan Cracker  (Hamadryas guatemalena marmarice)   2013 Schmusig  Abgesehen von der Brutperiode von Februar bis April, in der sich die Paare vereinzeln, um in Höhlen zu brüten, kommen die 18 cm kleinen Tovisittiche in ihrem Verbreitungsgbiet von Mexiko bis ins nördliche Südamerika bevorzugt in großen Schwärmen vor. Dabei bevölkern sie von (sub-)tropischen Wäldern über offene Landschaften bis hin zu Vorgärten nahezu alle Habitate, in denen sie ihre gewohnte Nahrung aus Früchten, Blüten, Nektar und Sämereien finden. So harmlos niedlich, wie sie hier erscheinen, sind sie wegen ihres mitunter massenhaften Auftretens auf Plantagen als Schädlinge aber nicht gern gesehen.   Orange-chinned Parakeet  (Brotogeris jugularis)   Tovisittich  2013 Froschpaket  Fröschchen von "klein" bis "kleiner". Die Größen reichen von ca. drei Zentimeter bis hinunter zur Ausdehnung einer 2 Cent Münze (beim Winzling oben rechts). Hier habe ich's dann aufgegeben, zu jedem dieser kleinen Kerlchen die richtige Artbezeichnung herauszufinden ;-). Möglicherweise schüttelt  Stefan Dummermuth  ja spontan ein paar Namen aus dem Ärmel – wäre sehr dankbar dafür!    Wie immer, war auf Stefan auch diesmal Verlaß: "Das ist ein schwieriges Puzzle, das Du da zusammengestellt hast. Ich tippe mal von oben links nach rechts auf: Dendropsophus sp., Craugastor sp. (2 x). Unten links Silverstonia nubicola, S. flotator oder Allobates talamancae (tendenziell die letztgenannte Art), Mitte eine Scinax-Art (?) und rechts evtl. Craugastor fitzingeri.  Da viele Froscharten auch innerartlich sehr variabel sind, ist ohne genaue Fundpunkte und weitere Aufnahmen (Füsse mit Saugnäpfen, Seitenansicht, Bauch, Kehle, Schallblasen, usw.) kaum eine sichere Aussage zu machen."  Danke, Stefan!   2013
Was kreucht denn da?  Der Dohlengrackel, ein Singvogel aus der Familie der Stärlinge, erreicht Größen zwischen 38 und 45 Zentimetern bei einem Gewicht von 120 bis 250 gr. Der Geschlechterdimorphismus drückt sich besonders in der Gefiederzeichnung aus: das deutlich kleinere Weibchen hat einen streifig-grauen Kopf, einen schiefergrauen Rücken und ebensolches Deckgefieder, während die Unterseite braun gefärbt ist, zum Bauch hin heller werdend. Das Männchen hingegen (von dem ich leider kein Foto habe) hat ein metallisch schwarzes bis schwarzblau glänzendes Federkleid und sieht – von der Größe abgesehen – einem Raben sehr ähnlich. Beiden gemeinsam ist die hellgelbe Iris, der schwarze Schnabel und die kräftigen Beine, mit denen sie bei der Nahrungssuche nach Pflanzen und Kleintieren über den Boden lichter Wälder, Parklandschaften und Uferauen schreiten.  Trotz Ähnlichkeit der Familiennamen sind Stärlinge (Icteridae) keine Stare (Sturnidae). Beide gehören zwar zur Ordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes), die Stare kommen aber nur in der alten Welt vor, während Stärlinge auf die amerikanischen Kontinente beschränkt sind. Von den acht Arten des Dohlengrackels leben sieben hauptsächlich in Mexiko und angrenzenden nördlichen und westlichen Gebieten, während das südliche Mittelamerika, Kolumbien und Peru nur von der Art Q. mexicanus peruvianus bevölkert wird.   Great-tailed Grackle  (Quiscalus mexicanus peruvianus)  female  Dohlengrackel  2013 Erschöpft  Schon bei der nächtlichen Eiablage am Playa Ostional verausgaben sich die weiblichen Oliv-Bastardschildkröten bis zur Erschöpfung. Zuerst einmal der anstrengende Anstieg auf den Strand, bei dem es nicht damit getan ist, ein paar Meter aus dem Wasser zu kommen. Es gilt vielmehr, trotz zu überwindender Hindernisse wie Treibholz u.ä. die höher liegenden Uferregionen zu erreichen, in denen das Gelege davor gefeit ist, mit der nächsten Flut davon geschwemmt zu werden. Hat die Schildkröte das geschafft, beginnt sie mit den Hinterflossen ein Loch zu graben, in welches die Eier abgelegt werden. Nach dieser Prozedur bleibt das Tier – wie auf diesem Foto – erschöpft liegen, bevor es das Gelege mit den Flossen zuschaufelt. Die letzten Kräfte werden dann für den Rückweg ins Meer mobilisiert – ein Vorgang, welcher den Weibchen schon in der Kühle der Nacht alles abfordert.  Bei dieser von uns am hellichten Tag beobachteten Mini-'Arribada' von 10-12 Tieren am Playa Camaronal waren zwei Tiere wegen der dörrenden Sonne aber dermaßen ausgepowert, dass sie auf halber Strecke zum Wasser völlig entkräftet liegen blieben und keine Flosse mehr rührten. Das von uns mittels zweier im Schwemmholz gefundener PET-Flaschen herbeigeschaffte und über ihnen entleerte Meerwasser reichte ihnen glücklicherweise, noch die letzten Reserven bis zur Wasserkante zu mobilisieren – auch Müll kann sich gelegentlich als segensreich erweisen!   Olive Ridley Sea Turtle  (Lepidochelys olivacea)   Oliv-Bastardschildkröte  2008 Puentes Colgantes del Arenal  Auf dem Weg von der nördlichen Karibikseite hinüber zur Nicoya Halbinsel kommt man fast zwangsläufig am Arenal Vulkan und dem gleichnamigen See vorbei. Abgesehen von einer Übernachtung an der Westseite des Sees hatten wir in dem touristisch sehr überlaufenen Gebiet keinen längeren Aufenthalt eingeplant. Eine Attraktion jedoch bot eine willkommene Unterbrechung der langen Autofahrt: Nördlich des Sees findet sich ein ca. 250 ha großer Naturpark in hügeliger, mit dichtem Regenwald bewachsener Landschaft, durch den ein über 16 Brücken führender Rundweg gebaut wurde. Die meisten dieser Brücken sind moderne, weit über Schluchten gespannte Hängebrücken, die auf der insgesamt ca. 4 km langen Strecke interessante Einblicke in die verschiedenen Stockwerke und Baumkronen des Waldes bieten und auch an einem Wasserfall vorbeiführen.  Dank des regnerischen Wetters waren wir in dem sonst meist überlaufenen Gebiet fast völlig alleine, mußten uns dafür allerdings häufiger vor plötzlichen Güssen im tropfenden Regenwald unterstellen. Leider war uns wegen der Wolken auch der Blick auf den Vulkan verstellt, was aber den Spaß des Querens der schwankenden Brücken nicht minderte. Wer genau hinschaut, kann beim Blick in den wolkenverhangenen Taleinschnitt zwischen den Bäumen eine etwas tiefer liegende Hängebrücke erkennen, über die gerade ein weiterer einsamer Besucher geht...   360° Freihandpano aus 14 Hochkantaufnahmen  2013 Anders als sonst #1  Dieser Vogel hat mich zur Verzweiflung getrieben! Obwohl er einem relativ häufig über den Weg fliegt, war es mir nahezu unmöglich, ein vernünftiges Bild von ihm zu bekommen. Von nahezu nachtschwarzer Farbe mit wenig Kontrasten, dabei extrem quirlig und 'immer auf dem Sprung' – kaum hatte die Kamera scharf gestellt, war er auch schon wieder weg. Seinen wunderschön scharlachrot gefärbten Rücken und Bürzel hab' ich deswegen leider nie richtig zu fassen gekriegt :-/  Zudem ist die Passerinitangare eine Rarität im Vogelreich, die im nächsten Bild von seiner Gattin dokumentiert wird...   Passerini's Tanager, Scarlet-rumped Tanager  (Ramphocelus passerinii)  male  Passerinitangare, Scharlachtangare  2013
Anders als sonst #2  Frau Passerinitangare zeichnet sich – im Gegensatz zum fast schwarzen Gemahl – durch ein ausgesprochen farbenfrohes Gefieder aus und stellt damit eine Besonderheit im Vogelreich dar, in dem meist das männliche Tier das attraktivere Federkleid hat. Es gibt zwei verschiedene Populationen dieses Vogels: eine karibische und eine pazifische. Abgesehen vom etwas helleren Bürzel des pazifischen Männchens unterscheiden sich diese kaum – das karibische Weibchen ist jedoch erheblich dunkler und gedeckter gefärbt als sein pazifisches Pendant, welches hier zu sehen ist.   Passerini's Tanager, Scarlet-rumped Tanager  (Ramphocelus passerinii)  female  Passerinitangare, Scharlachtangare  2013 Die Harfenspielerin  Die Musikalität dieser im zentralamerikanischem Raum heimischen Radnetzspinne beschränkt sich in Wirklichkeit auf das nur zwei bis drei Millimeter große Männchen, welches das hier abgebildete, wesentlich größere Weibchen – immerhin ~12 mm – mittels sich wiederholendem, vierfachen Trommeln aufs Netz zur Paarung auffordert. Nach dem ca. 30 minütigen Fortpflanzungsakt hat sich die dreimonatige Daseinsberechtigung des Männchens bereits erfüllt – das Weibchen erfreut sich hingegen einer etwa einjährigen Lebensdauer.  Die Farben der Spinne – hier gerade mit dem Aussaugen eines winzigen Insekts beschäftigt, welches sie zwischen den Beißzangen hält – können in ihrem Verbreitungsgebiet stark variieren. Der Körper erscheint meist weiß oder gelb, die sechs Stacheln können Schwarz oder Rot mit orangenen Spitzen sein und auch die schwarzen Punkte auf dem Leib wechseln in Größe und Anordnung – sind aber immer spiegelbildlich.   Spiny Orbweaver Spider  (Gasteracantha cancriformis)  female  Gattung: Stachelspinnen  2013 Prachtexemplar...  ...eines ausgewachsenen männlichen Grünen Leguans, der hier samt Schwanz durchaus 1,5 bis 1,8 m Länge aufweist. Entgegen seines martialischen Aussehens spuckt er weder Feuer noch reißt er kleine Kinder, sondern ernährt sich ganz profan ausschließlich von pflanzlicher Nahrung. Er lebt gerne in der Uferbewaldung größerer Flüsse oder Seen, wo er meist auf überhängenden Ästen sitzt, von denen er sich bei Gefahr schnell ins Wasser fallen läßt, um geschickt schwimmend Reißaus zu nehmen. Seinerseits wird er gelegentlich von Menschen bejagt, die ihn wegen seines hühnchenähnlich schmeckenden Fleisches schätzen (bei dem auf den karibischen Inseln vorkommenden  Grünen Inselleguan  scheint sich die kulinarische Wertschätzung sogar im lateinischen Artnamen niedergeschlagen zu haben: Iguana delicatissima. Kann aber auch sein, dass 'delicatissima' einfach nur 'fein' bedeutet ;o)).  Die in Mittelamerika heimische Art I. iguana rhinolopha unterscheidet sich von der vornehmlich in Südamerika lebenden Nominatform I. iguana iguana durch die charakteristischen zwei bis drei Hörnchen auf dem Schnauzenrücken.  Das deutlich kürzer bestachelte Weibchen gab's schon  hier .   Green Iguana  (Iguana iguana rhinolopha)  male  Grüner Leguan (Mittelamerikavariante)  2013 Grünfischer  Dieser weitere Vertreter der reichhaltigen Eisvogelfamilie wird bis 20 cm groß bei einem Gewicht von nur 27 gr. und lebt ausschließlich im tropischen und subtropischen Amerika. Zum Verhalten und zur spezifischen Ernährung erübrigen sich nähere Erläuterungen, weil er sich da in keiner Weise von allen anderen Eisvögeln unterscheidet.  Das Männchen hat mit seinem breiten braunen Brustband die etwas farbenfrohere Gefiederzeichnung (wollte sich aber partout nicht von mir fotografieren lassen), während das Weibchen mit seinem zweigetreiften weißgrünen Gefieder wie meist etwas schlichter ist, dafür aber geduldig Modell gesessen hat.   Green Kingfisher  (Chloroceryle americana)  female  Grünfischer  2013
Edelfalter  So weit seine Verbreitung im subtropischen Amerika ist, so vielfältig ist auch die Anzahl der Namen, die Marpesia petreus regional bekommen hat. Er hat eine Spannweite von fast 10 cm und ernährt sich von Blütennektar und zur Versorgung mit Mineralsalzen saugt er – wie hier – gerne an feuchten Erdstellen. Fotografisch läßt er sich da natürlich nur schwierig freistellen – glücklicherweise kompensiert er das mit seiner leuchtend orangenen Farbe ganz von alleine.   Ruddy Daggerwing, Southern Daggertail od. Tailed Flambeau  (Marpesia petreus)   2008 Hasenzahn  Wahrscheinlich sind es nur die als Stempel bezeichneten Fruchtblätter der Blüte, welche aus dieser Perspektive die Assoziation zu Hasenzähnen wecken. Leider ist "Hasenzahn" aber kein Suchkriterium, welches eine genaue Identifikation dieser Pflanze gestattete. Abgesehen von der Angabe ihres Standortes unter einer Hängebrücke des Naturparks Arenal kann ich leider keine Aussagen zur Natur dieser skurrilen und interessanten Regenwaldblüte machen. Vielleicht weiß ja irgendein Netz-Botaniker mehr...?  2013 Scheue Ralle  Sehen tut man diese hübsche, hühnergroße Waldralle häufiger – aber meist nur von Weitem, da die Vögel sehr scheu sind und sich bei Störung sofort ins Unterholz verziehen. 'Population justification' bei BirdLife International: "Partners in Flight estimate the total population to number 5-50 million individuals (A. Panjabi in litt. 2008). Previously, Wetlands International (2006) estimated 100,000-1,000,000 individuals". Sind ja doch leicht unterschiedliche Schätzungen...  Die Cayenneralle lebt in acht Unterarten im gesamten Mittelamerika, über den Nordosten Südamerikas bis weit hinunter nach Argentinien und ist vornehmlich im Unterholz von Tieflandwäldern, in Mangroven und Sumpfgebieten anzutreffen.   Grey-necked Wood Rail  (Aramides cajaneus)   Cayenneralle od. Rotbraune Zwergralle  2013 Verklemmt  Genauso verklemmt, wie sich diese große Krabbe hier zwischen den Brandungsfelsen darbietet, ist die Geheimnistuerei, die sie um ihre Identität macht. Crustaceen gehören für mich – wie z.B. so unterschiedliche Arten wie Schmetterlinge, Motten, Anolis usw. – zu den am schwierigsten zu bestimmenden Tieren. Einerseits bietet insbesondere Googles Bildersuche dem Amateurtaxonomen heute ungeahnte Möglichkeiten, die das Wälzen von tonnenweise Fachliteratur in Universitätsbiblotheken vermeiden hilft, andererseits gibt die vielgelobte (und erhaltenswerte!) Offenheit des Netzes jedem dahergelaufenen Hobbyforscher (wie mir ;-)) die Chance, SEINE ungeprüfte Recherche mit Bild und Ausschließlichkeitsanspruch zu veröffentlichen. Mit dem Ergebnis, zu jedem vermeintlich eindeutigen Suchbegriff hunderte, teils extrem divergierende Fundstellen zu erhalten. Wenn sich die Feinanalyse dann auch noch in schlecht dokumentierten, mies bebilderten Dokumenten mit wissenschaftlichem Anspruch verheddert, bleibt nur das große Fragezeichen...    (Johngarthia planata ???)   2013
Einer von vielen...  ...fast menschenleeren Stränden am Pazifik. Und das, obwohl sich die vielbefahrene Carretera Pacifica Fernández Oreamuno nur wenige hundert Meter entfernt durchs Hinterland schlängelt. In der Hochsaison sieht man ein paar mehr Menschen, deren unbeaufsichtigtes Hab und Gut laut überall angebrachten Hinweisschildern ständig durch 'Strandräuber' bedroht wird ;-). Von europäischen Füllungsgraden bleiben die von höhlendurchbrochenen Felsauswüchsen getrennten Strände aber bei weitem verschont. Allzuviel Population vertragen die flachen Sandstreifen schon wegen des Tidenhubs nicht – bei Flut bleibt von dieser üppigen Sandfläche nur noch ein schmaler Rand vor dem ansteigenden Urwald. Abgeschnittenen Rückweg zur Straße oder zum Hotel inbegriffen!   Playa Arco (wo auch die Krabbe aus dem vorigen Bild zu Hause ist)  2013 Sägeracke  Mit dem Matsch am Schnabel ist dieser kleine Racker mit dem etwas eckigen deutschen Familiennamen 'Sägeracke' vielleicht passend bedient, erheblich eleganter klingt auf jeden Fall der Artname Lessons Motmot dieser besonderen Unterart des Blauscheitelmotmots, welche in Mittelamerika beheimatet ist. Taxonomisch unterscheidet sich M. momota lessonii von den hauptsächlich in der nördlichen Hälfte Südamerikas angesiedelten Populationen der anderen 19 Subspezies morphologisch allerdings so erheblich, dass spätere DNA-Analysen Lessons Motmot durchaus einen eigenen Artstatus zubilligen könnten.  Mit dem hier leider nicht sichtbaren Fahnenschwanz um die 30-35 cm groß wiegt der Vogel gerade mal 80-100 gr., lebt bevorzugt in dichten Tieflandregenwäldern und ernährt sich von kleinen Eidechsen und Fröschen, Raupen, Käfern und Spinnen. Zum Aufspüren seiner Beute wühlt er mitunter mit seinem kräftigen Schnabel durch das unter herabgefallenem Laub verborgene Erdreich – eine Erklärung für sein etwas unordentliches Erscheinungsbild auf diesem Foto.   Blue-crowned Motmot or Blue-diademed Motmot  (Momotus momota lessonii)   Blauscheitelmotmot  2013 Fliegenträger  Nachtaktiv und während der Regenzeit bevorzugt an feuchten Stellen wie Tümpeln, Mooren und Wasserläufen anzutreffen, ist der bis zu 18 cm große Südamerikanische Ochsenfrosch auch im Tieflandbereich der costaricanischen Pazifikküste zu finden – obwohl sich sein Hauptverbreitungsgebiet laut Wikipedia und AmphibiaWeb hauptsächlich auf Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien, Brasilien und Französisch Guyana beschränken soll. Da hat der Frosch wohl nicht richtig aufgepaßt!  Wenn die Tiere sich nicht überfahren lassen, weil sie wie hier nach einem ausgiebigen Regenguss im Stockdunklen mitten auf der Zuwegung zur Lodge hocken, können sie bis zu 15 Jahre alt werden. Bei Gefahr sondern sie große Mengen eines giftigen Schleims über Hautdrüsen ab, der sie nicht nur unfaßbar glitschig macht, sondern bei Mensch und Tier zu Hautirritationen und – bei Anwesenheit in geschlossenen Räumen – zu allergischen Atemwegsreaktionen führen kann. Gemessen an der Zahl der Nasengäste, scheinen die Ausdünstungen auf kleine Fliegen jedoch ausgesprochen attraktiv zu wirken.  Der Frosch, der sich mit Eintritt der Dämmerung durch laute "wruuup"-Rufe bemerkbar macht, ist ein ausgesprochener Nahrungsopportunist und würgt alles herunter, was sich bequem schlucken läßt – von Vogelküken über Schlangen, andere kleine Frösche bis hin zu Skorpionen!   Smoky Jungle Frog  (Leptodactylus pentadactylus)   Südamerikanischer Ochsenfrosch od. Pfeiffrosch  2013 Ein schöner Rücken...  ...ist zwar nicht schlecht, lieber wäre es mir allerdings gewesen, dieser Flycatcher hätte sich dazu hinreißen lassen, mir auch mal seine Vorderseite mit der grauen Brust und dem gelben Bauchgefieder zu zeigen. Auch dieser kleine Tyrann (~30 gr.) gehört zu den im tropischen und subtropischen Amerika weit verbreiteten Fliegenfängern, die sich vornehmlich von im Fluge gefangenen Insekten ernähren und nur ganz selten auf pflanzliche Zusatzkost zurückgreifen. Mit seiner Gefiederfärbung gehört er in eine Reihe von sehr ähnlichen, teilweise schwierig zu unterscheidenden Verwandten, die alle einen gelben Bauch und braune Deckfedern aufweisen und lediglich in der Größe, sowie Kopf- und Halszeichnung differieren.   Brown-crested Flycatcher  (Myiarchus tyrannulus)   Braunschopftyrann, Cayennetyrann  2013
Wunder gibt's nicht  Obwohl die moderne Fotografie schon manchmal nahe dran ist. Ich habe noch gelernt, bei Handauslösung müsse die maximale Belichtungszeit bei Verwendung eines Teles mindestens das Doppelte der Brennweite in Hundertstelsekunden sein, um ein verwacklungsfreies Bild sicherzustellen. Das, was moderne, optisch stabilisierte Objektive heute ermöglichen, scheint der Physik schon manchmal hohnzusprechen. Mit 500 mm Brennweite bei APS-C Sensor (= 750 mm KB!) bei langen 1/250" ist dieses Foto zwar relativ unverwackelt – gegen die schnelle Eigenbewegung des Motivs helfen aber leider keine Tricks. So bleibt bei diesem eilig voranschreitenden Blatthühnchen eine gewisse Restdynamik, die man als Fotograf akzeptieren muß. Immerhin besser als gar kein Bild...  Trotz des Namens gehören die in acht Arten weltweit verbreiteten Blatthühnchen zu den Regenpfeiferartigen. Sie leben fast ausschließlich in feuchten Biotopen, wo sie mit ihren im Vogelreich konkurrenzlos großen Füßen bei der Nahrungssuche geschickt über die Blätter von Wasserpflanzen balancieren. Als Fleischfresser picken sie dabei ins Wasser gefallene Insekten auf oder wenden mit ihren langen Zehen die Wasserpflanzenblätter, um die auf der Unterseite siedelnden Krebschen, Schnecken und Asseln abzustreifen.  Noch in anderer Hinsicht nehmen die Jacanas im Vogelreich eine Ausnahmestellung ein. Das Männchen wirbt zwar um das Weibchen und verteidigt sein individuelles Revier, die Dominanz des Weibchens zeigt sich aber darin, dass sie 'Vielmännerei' betreibt und für die Revierverteidigung aller ihrer Partner zuständig ist. Einzigartig unter Vögeln ist auch das Größenverhältnis der Geschlechter, bei dem die bis zu 80% größeren Weibchen die Männchen geradezu mickrig aussehen lassen. Ausschließlich den Männchen obliegt zudem die Brutpflege des immer aus genau vier Eiern bestehenden Geleges.   Northern Jacana  (Jacana spinosa)   Gelbstirn-Blatthühnchen  2013 Mein Schaaatz!  Der Titel soll hier keinerlei Verbindung zu Gollum herstellen, sondern allein das Maß der Hingabe beschreiben, mit dem sich Hörni hier den Früchten der Vogelfutterstelle gewidmet hat.  Das Rotschwanzhörnchen – nicht zu verwechseln mit dem in Nordamerika und Europa heimischen Roten Eichhörnchen! – ist zu Hause in den höheren Lagen (bis 3000 m) der Länder Costa Rica, Panama, Kolumbien, Ecuador, Venezuela, Trinidad und Tobago. Es wird bei einem Gewicht von ~350 gr. bis zu 28 cm groß (ohne Schwanz) und an die 6 Jahre alt, liebt Äpfel, nimmt aber auch gerne andere Früchte, Samen, Nüsse und Blütenstände, wobei es gelegentliche Froscheier und Insekten nicht verschmäht. Von insgesamt sechs verschiedenen Arten ist Rotschwanzhörnchen nach dem im Tiefland heimischen Bunthörnchen das am häufigsten anzutreffende Hörnchen in Costa Rica.   Red-tailed Squirrel  (Sciurus granatensis)   Rotschwanzhörnchen  2013 5 Freunde  Sowohl der weltweit vorkommende Regenbrachvogel hat auf dem amerikanischen Kontinent im hohen Norden sein Brutrevier, als auch der Willet, der zumindest in seiner westlichen Population ebenfalls bis nach Kanada hoch vorkommt. Beide Arten haben ein vergleichbares Brutverhalten, sind meist saisonmonogam und ziehen im Winter in wärmere Gefilde bis hinunter nach Chile. So ist es vielleicht der Verwandtschaftsgrad – beide Arten sind Schnepfenvögel -, vielleicht der ähnliche Lebensraum, der diese Zugvögel hier zusammen geführt hat. Nach der augenzwinkernden Auskunft von Bootskippern gelten diese überall an den Flüssen anzutreffenden gemischten Gruppen jedenfalls als "Freunde", deren Ansitz über dem Fluß neben der Gemeinschaft und der Ausschau nach ähnlichem Futtergetier sicherlich auch handfeste Jagdvorteile mit sich bringt.   Whimbrel  (Numenius phaeopus)   Regenbrachvogel  Willet  (Tringa semipalmata)   Schlammtreter  2013 Stacheliger Ritter  Unter den 90 bekannten Arten der Stachelleguane lebt der Malachit-Stachelleguan in dem südlichsten Verbreitungsgebiet. Er ist zu Hause in den feuchten Kiefern- und Nebelwäldern der Hochländer von Guatemala, Honduras, El Salvador, Nicaragua, Costa Rica und Panama in Höhen von 600 – 3800 m. Wer die Temperaturverhältnisse in diesen Lagen kennt, weiß, dass dieser in der Rumpflänge nur ca. 10 cm lange Leguan (mit Schwanz ~20 cm) mit nächtlicher Abkühlung auf bis zu 10°C und mittäglichen Hochtemperaturen ziemlich starke Gradschwankungen auszuhalten gewohnt ist. In Folge dieser Extremverhältnisse bringt das Weibchen lebende Junge zur Welt, die sie zuvor "ovovivipar" im eigenen Körper ausgebrütet hat. Interessanterweise leben die Leguane der tiefen Lagen in Höhen bis zu 20 m auf ihrem Wohnbaum – je höher sie aber im Bergland angesiedelt sind, desto mehr arbeiten sie sich an ihrem Stamm nach unten: Oberhalb 3000 m findet man sie daher bevorzugt bodenbewohnend auf sonnigen Felsen. Folgerichtig trafen wir dieses Exemplar auf 2300 m glücklicherweise in fotofreundlichen 2 m Stammhöhe.   Spiny Lizard or Malachite Lizard  (Sceloporus malachiticus)   Malachit-Stachelleguan od. Malachitgrüner Stachelleguan  2013
'N bißchen sehr weit weg...  ...saß er. Weswegen der Bildausschnitt schon ein wenig pixelig ist. Macht nix, denn die schlichte Eleganz dieses spatzengroßen Singvogels kommt trotzdem ganz gut zur Geltung. Viel gibt's nicht zu sagen über den kleinen Gesellen, außer dass er im gesamtem mittelamerikanischen Bereich in offenem Buschland und feuchten Habitaten bis hinauf auf 2000 m vorkommt, sich – wie der Name schon andeutet – bevorzugt von Sämereien ernährt und eine dem Kanarienvogel ähnliche Singstimme hat, was ihm gelegentlich ein Schicksal als Käfigvogel beschert.   White-collared Seedeater  (Sporophila torqueola)   Braunbürzelpfäffchen  2013 "Espejitos"  ist der spanische Name für diesen Glasflügel und bedeutet soviel wie "kleine Spiegel", denn bei geeignetem Lichteinfall glitzern die transparenten Flügelflächen wirklich wie spiegelndes Glas. Greta oto ist nur einer von vielen Glasflügel Schmetterlingsarten, die in Mittelamerika anzutreffen sind – einige davon enorm schwierig zu identifizieren, weil die Zeichnung und das Rippenmuster der Flügel häufig nur in Nuancen differiert. Ihnen allen gemein ist, dass ihr Flug ihre häufigsten Jäger, die Vögel, bei der Verfolgung verwirrt, da die durchsichtigen Flügel vom Vogelauge nur schlecht erfaßt werden.   'Darkened' Rusty Clearwing  (Greta morgane oto)   2013 Bleierne Ente  Nee, damit tut man dem eleganten Vogel Unrecht. Wenn man ihn allerdings schwimmen sieht, mit fast versenktem Rumpf und nur noch der schlanke Hals über Wasser, kommt einem besagte Ente doch wieder in den Sinn ;-). Vergleichbar dem verwandten Kormoran besitzt zwar auch der Schlangenhalsvogel eine fettspendende Bürzeldrüse, deren Fett aber nur dem Schutz des Untergefieders dient. Das Obergefieder saugt sich hingegen schnell mit Wasser voll und verhilft dem Vogel bei der Jagd – zusammen mit den nur wenig Luft umschließenden, auftriebsarmen Röhrenknochen – zu kräftesparenden Tauchgängen. Nach der Jagd zeigt sich der ca. 90 cm große und ungefähr kiloschwere Vogel ebenso wie der Kormoran häufig mit zum Trocknen gespreizten Flügeln auf einem Ansitz.   Anhinga  (Anhinga anhinga)  female  Schlangenhalsvogel  2013 Volcán Irazú, 09:46 Uhr morgens  Der Irazú mit seinen zwei Kratern gehört zu den gefährlichsten Vulkanen Costa Ricas, da er immer noch höchst aktiv ist und jederzeit ausbrechen kann. Die größte Gefahr geht dabei vom 1050 m durchmessenden Crater Principal (links im Bild) mit seinem giftgrünen Säuresee aus. Bei einer Eruption droht beim Bruch der stellenweise dünnen Kraterwände eine ätzende Gesteins- und Schlammlawine, die in dem dicht besiedelten Gebiet erheblichen Schaden anrichten kann.  Aktuell bedroht aber lediglich die täglich pünktlich um 10:00 Uhr aufziehende Wolkenwand den ungetrübten Genuß des Vulkanbesuchs, denn spätestens eine Viertelstunde später herrscht hier Nebel mit Sichtweiten von nur noch ein paar Metern. Unverständlich, warum auf dem gut erreichbaren Parkplatz erst um diese Zeit die ersten Reisebusse und auf dem barrierefreien Rundweg des Plateaus die ersten Touristen auftauchen. Man tut also gut daran, früher aufzustehen und mit dem Leihwagen bereits um 8:00 Uhr vor Ort zu sein, um einen atemberaubenden Anblick auf die Krater und das menschenleere Ascheplateau zu haben.  2008
Schuhgröße 153 (m!)  Wie der Fußabdruck eines Riesen wirkt der See im kleineren der beiden Krater des Irazú. Während der grüne Säuresee des Hauptkraters 300 m unterhalb des großen Ascheplateaus liegt, geht es zur Sohle des Crater Diego de la Haya nur ca. 80 m herunter. Da der Irazú hoch aktiv ist und der letzte große Ausbruch noch 1994 stattfand, ist nicht sicher, wie lange das Erscheinungsbild der Krater in dieser Form erhalten bleibt. Schon der nächste Ausbruch kann ganz neue Ansichten hervorbringen und den derzeit leichten touristischen Zugang auf unabsehbare Zeit beeinträchtigen. Zwei Tage nach unserem Besuch im November 2008 verschüttete ein kleiner Bergrutsch die Zufahrtstraße so nachhaltig, dass die am Gipfel festsitzenden Besucher erst Stunden später wieder den Berg verlassen konnten.  2008 Noch'n Spatz  Als einer der vielen Vertreter der Ordnung Sperlingsvögel lebt die Morgenammer in 29 Unterarten verteilt über ganz Südamerika. Ihre nördlichste Verbreitung reicht bis Guatemala, im Süden kommt sie bis nach Feuerland in Höhen von 0 bis 3600 m vor. Die große Anpassungsfähigkeit der Morgenammer zeigt sich in ihrem Auftritt sowohl in Wüsten wie in Großstädten. In Größe und Gewicht ähnlich unseren Sperlingen lebt und ernährt sie sich auch vergleichbar von Gräsern, Sämereien sowie gelegentlichen Insekten, und kommt – als Nahrungsopportunist – besonders gern wie hier an Futterstellen.  Urformen dieser Spezies waren bereits vor 70 Mio. Jahren in Südamerika heimisch. Lange Zeit wurde angenommen, sie hätte sich von Norden her kommend nach Süden ausgebreitet. Mit dem Argument, dann müßte es mehr verwandte Arten in Nordamerika geben, verneint aber James Bond diese Hypothese und behauptet, dass Z. capensis aus dem südlichen Amerika stammt. Wo der MI6 doch überall seine Datteln drin hat... ;o)  Wir haben sie auch  auf Curaçao ,  in Peru  und  in Ecuador  gesehen.   Rufous-collared Sparrow  (Zonotrichia capensis costaricensis)   Morgenammer, Rostscheitelammer oder Braunnackenammer  2013 Echt gebeutelt  So richtig leicht haben's diese kleinen Anolisechsen nicht im Leben. Nur mit kleinen Territorien und einer geringen Ausbreitungsrate geschlagen, ist ihre hohe Sterblichkeit auch der Vielzahl von Jägern geschuldet, die ihnen ständig nachstellen – neben Vögeln sind dies hauptsächlich Schlangen und sogar große Spinnen. Hinzu kommt die Bedrohung einer Infektion durch eine spezielle Form von Reptilien-Malaria, deren Parasiten (Plasmodium sp.) neben einigen anderen Echsen (und Schlangen) auch die Slender Anole befallen.  Um nicht mehr als notwendig Energie in dauernde Partnersuche zu verschwenden, gehört die Slender Anole zu den ganz wenigen kleinen Echsen, die in einer festen Partnerschaft leben. Dabei sollen sich die jeweiligen Partner nie sehr weit voneinander entfernen. Kann man nur hoffen, dass dies auch weiterhin ihr prekäres Überleben als Art sicherstellt.   Slender Anole  (Norops limifrons)   2013 Weltweit vernetzt  Als Mitglied der großen Familie der Regenpfeifer finden sich Verwandte dieses kleinen Hochleistungsfliegers auf der ganzen Welt. Bis auf ganz kleine Differenzen in der Gefiederzeichnung und eine etwas geringere Größe ähnelt der Amerika-Sandregenpfeifer sehr stark dem europäischen Sandregenpfeifer, der auf seinem Frühjahrszug in sehr großer Zahl auf den Rastplätzen im schleswig-holsteinischen Wattenmeer anzutreffen ist. Der kleine Amerikaner brütet hingegen in den Tundren Nordamerikas und Kanadas, bevor er sich zum Winter hin auf den weiten Weg nach Süden macht. Während der Brutzeit im Sommer besteht seine Nahrung aus Insekten und Larven, im Winter sucht er dagegen besonders die Karibik sowie die Küstengebiete Zentralamerikas auf, wo er bevorzugt Muscheln und kleine Meerestiere vertilgt.  Die Vögel leben saisonmonogam und beide Elterntiere kümmern sich um das 3-4 Eier umfassende Gelege und den Nachwuchs, welcher nach ca. 25 Tagen schlüpft. Nach weiteren 25 Tagen sind die Jungen flügge und beteiligen sich bereits im folgenden Jahr als Einjährige an der nächsten Brutsaison.   Semipalmated Plover  (Charadrius semipalmatus)   Amerika-Sandregenpfeifer  2013
Nicht noch einer!  Ja, ja, ich weiß, dass Schmetterlinge sich mit der Zeit abnutzen. Nützt aber nix, hab' noch ein paar, die müssen weg... ;-)   Zebra Longwing  (Heliconius charithonia vazquezae)   Zebrafalter  2008 Eng verwandt  Dieser kleine Specht von max. 18 cm Größe und ~60 gr. Gewicht lebt im mittleren und südlichen Zentralamerika bis hinunter nach Kolumbien. Er ernährt sich nicht nur von Insekten und Kerbtieren, sondern nimmt auch gerne Früchte und Beeren sowie ab und an einen Schluck Fruchtnektar aus großen Blüten. Spechttypisch sucht er meist Äste und Stämme nach Nahrung ab und prokelt sie wie hier mit Schnabel und Zunge aus Astlöchern.  Der Rotkappenspecht lebt in Höhen zwischen 0 und 1600 m und teilt sich seinen Lebensraum mit drei eng verwandten Arten, mit denen er aufgrund der Körperzeichnung leicht verwechselt werden kann. Besonders der  Hoffmannspecht  ist ihm sehr ähnlich, lediglich die mehr gelborange Farbe des Nackengefieders unterscheidet ihn von dem mit einer durchgängig roten Haube ausgestatteten Verwandten. Offensichtlich ist ihnen ihre Unterschiedlichkeit wohl selbst nicht ganz klar, denn es kommt häufiger zu Hybridisierungen zwischen den beiden Arten.   Red-crowned Woodpecker  (Melanerpes rubricapillus)   Rotkappenspecht  2013 Hubschrauber Jungfer  So verschwurbelt läßt sich der englische Name dieser bemerkenswerten Libelle eindeutschen ;-). Noch dazu handelt es sich um eine männliche Jungfrau, die hier zu sehen ist – und... sie hat sich verflogen!  Aber der Reihe nach: So besonders sieht sie gar nicht aus, mit der typischen Anordnung der Augen aller Jungfern-Libellen. Nur wenn man dieses an sich unscheinbare Tierchen von ca. 9 cm Länge fliegen sieht, fällt es einem sofort auf. Im Gegensatz zu allen anderen Libellen bewegt sie sich nicht pfeilgerade in schnellem Schwirrflug von A nach B, sondern in einem langsamen, taumelnden Auf und Ab. Dabei schlagen ihre vier Flügel scheinbar unkoordiniert in unabhängigen, kreisenden Bewegungen, so dass man sich wirklich an einen kleinen Modellhubschrauber erinnert fühlt.  Neben zwei weiteren in Costa Rica vorkommenden Helicopter-Arten lebt M. ornata laut hunderter bestätigter Sichtungen ('Revista de Biología Tropical' [www.scielo.sa.cr]) ausschließlich auf der pazifischen Seite des Landes – außer auf der Nikoya Halbinsel! Sinnigerweise ist sie uns genau dort vor die Linse getaumelt...   Helicopter Damselfly or Ornate Helicopter  (Mecistogaster ornata)  male  2013 Authentisch  Eine Aufnahme ist dann als gelungen zu bezeichnen, wenn man eine fotografische Schwäche als 'Authentizität' verkaufen kann ;-). So wie hier! Da dieser in Mittel- und Südamerika heimische Ameisenvogel mit Vorliebe im dichten Unterholz des sommergrünen Tiefland Trockenwaldes der Pazifikküste herumflattert, gelingt es kaum einmal, ihn ohne Umrahmung störender Äste aufs Bild zu kriegen. Der grüne Schatten im Vordergrund ist also als Ausweis eines Lebensraumes zu verstehen!  Der 16 cm große und max. 30 gr. leichte Bindenwollrücken zeichnet sich durch einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus aus, bei dem das Weibchen in ein deutlich unauffälligeres orangebraunes Gefieder gekleidet ist. Meist paarweise unterwegs leben die Vögel standorttreu, ernähren sich von Insekten, Samen und Beeren und teilen sich die Brutpflege im 2 Eier umfassenden Gelege.   Beim Gesang balzen sich bevorzugt die Partner an, wie in diesem  Tondokument  schön zu hören ist.   Barred Antshrike  (Thamnophilus doliatus)  male  Bindenwollrücken od. Binden-Ameisenwürger  2008
Rätseltier  Sucht man nach 'Tiger face crab', stößt man auf einen Wikipedia Artikel, welcher zwar ein Tier beschreibt, dessen Lebensraum identisch ist zu dem der hier abgebildeten Krabbe, zeigt aber ein Bild, welches sich so gar nicht mit diesem Exemplar deckt. Die Google Bildersuche hingegen zeigt unter 'Tiger face crab' zwar lauter Kräbchen, deren Größe und Form dieser hier ähneln – allerdings ist die Tigerzeichnung in Weiß- und Rottönen auf dem Rückenschild eine ganz andere. Trotzdem erinnert die Rückenzeichnung dieser Krabbe hier ebenfalls eindeutig an ein schwarzgelbes Katzengesicht. Ist aber in dieser Form nirgendwo im Netz zu finden...  Okay, machen wir's andersrum: Mit ähnlicher Form und Größe (aber gänzlich anderer Zeichnung!) bietet Wikipedia noch eine 'Mangrove tree crab'  (Aratus pisonii)  an. Wundert sich noch jemand, dass man unter dem gleichen Suchbegriff in der Google Bildersuche mit Halloween-, Ghost-, Sally-Lightfoot- und Tiger face-Crabs wiederum mit der ganzen Bandbreite der exotischen Crustaceen-Welt beglückt wird?  Macht nix. Ist aus dieser Perspektive mit den verborgenen kleinen Zangen eh kein dolles Foto – zeigt aber das einzige mir bekannte Exemplar mit dieser Zeichnung.   Nach weiterer Recherche hat sich eine wahrscheinlichere Alternative herausgeschält – nicht  'Aratus pisonii' , sondern:  Mangrove tree crab, Tiger [face] crab  (Armases americanum)  ...ain't easy!  2013 Sieht sommerlicher aus...  ...als es war. Auch wenn das gelbe Federkleid hier strahlt – es waren 1600 ISO vonnöten, um diese Tangare abzulichten. Ein Wert, der bei meiner etwas betagten D300 durchaus sichtbares Rauschen produziert. Was einen wiederum vor die Alternative stellt: Rauschen oder leichter Detailverlust? Wie man sieht, hab' ich mich für Letzteres entschieden ;-).   Ein weiterer Vertreter aus dieser in Mittel- und Südamerika zahlreichen Finkenfamilie ist die Sommertangare, deren nördlichstes Vorkommen bis in den Südwesten der USA reicht. Diese Vögel ziehen dann im Winter dahin, wo das Gros der Standvögel zu Hause ist. Hier sind sie auf keinen spezifischen Lebensraum festgelegt, denn man findet sie in lichten und geschlossenen Wäldern, im tropischen Regenwald, entlang Bächen und Flußläufen sowie in Gärten, Plantagen und Parkanlagen. Die Ernährung besteht hauptsächlich aus Insekten, einige davon sogar im Flug gefangen und vor dem Verzehr sorgfältig von nicht genießbaren Teilen wie Stacheln, Flügeln etc. befreit. Auch Früchte, Beeren und Sämereien werden nicht verschmäht. Sie selbst stehen auf dem Speiseplan von Greifvögeln, Waschbären und Schlangen, sollen aber ausgesprochen mutig mit Sturzflügen auf Angreifer losgehen, die sich an ihrem Gelege gütlich tun wollen.  Beide Geschlechter sind auffallend unterschiedlich gefärbt, wobei das Männchen mit seinem leuchtend roten bis rostbraunen Gefieder interessanter aussieht als das hauptsächlich gelb bis olivgrün gefärbte Weibchen, welches aber die 'Sommer'-Assoziation eher aufkommen läßt. Das Männchen hab' ich leider nur unscharf von hinten erwischt, so dass hier das Weibchen die Art alleine repräsentieren darf.   Summer Tanager  (Piranga rubra) female   Sommertangare  2013 Río Nosara  Eine unserer liebsten 'Ecken' ist die Nicoya Halbinsel, ein Teil der Provinz Guanacaste. Die im Nordwesten Costa Ricas liegende Halbinsel zeichnet sich durch wechselfeuchtes, zumindest in der Trockenzeit von November bis April nicht allzu schwüles und heißes Wetter aus, was sich auch im Bewuchs durch den typischen Tiefland Trockenwald zeigt, der im Gegensatz zum weiter südlich gelegenen immergrünen Dschungel durchaus jahreszeitliche Veränderungen in der Belaubung zeigt. Die Küste weist einige der schönsten, häufig menschenleeren Strände des Landes auf, an Flußmündungen bis weit ins Hinterland mit artenreichen Mangrovenwäldern bewachsen.  Das Bild zeigt die Mündung des Río Nosara in den Pazifik, dem kurz zuvor von links noch der Río Montaña zufließt.  An und auf diesem Fluß  haben wir einige der schönsten Tierbegegnungen gehabt, wie gelegentliche Nutzer der unseren Bildern eingeprägten Geodaten sicherlich schon bemerkt haben ;-).  2013 Der Kohlweißling...  ...Mittelamerikas ;-). Zumindest, was seine Häufigkeit betrifft. Denn selbst, wenn man mit partieller Blindheit in Hinblick auf Schmetterlinge geschlagen ist – diesen zur Familie der Nymphalidae gehörenden Falter kann man gar nicht übersehen, so oft flattert er einem über den Weg. Fatima hat eine Flügelspannweite von 6 cm und ist im Gebiet zwischen Mexiko und Panama zu Hause.   Banded Peacock or Fatima  (Anartia fatima)   Fatima  2008
War nix zu machen  Grimassen schneiden, mit den Händen fuchteln, alberne Bewegungen machen... nichts reichte aus, diesen stoischen Vogel für eine nette Frontalaufnahme zu interessieren. Und da unter dem Baum ein Stacheldrahtzaun die dahinterliegende Wiese absperrte, war auch mir kein Stellungswechsel möglich. Immerhin ließ mich diese Dame einen kurzen Blick auf ihren roten Rock erhaschen, bevor sie genervt das Weite suchte.  Das Männchen dieser ca. 30cm großen und 150 gr. schweren Trogonin ließ sich leider nicht blicken. Sein Gefieder gäbe mit differenzierteren Grautönen, einem dunkelgrünen Rücken und Kopf, einem orangefarbenen Schnabel und einem ebenfalls orangenen Augenring etwas mehr her für's Foto. Sie hingegen läßt es deutlich schlichter angehen, so dass auch ein Frontalbild wenig mehr an Gefiederzeichnung enthüllt hätte als hier zu sehen ist.   Slaty-tailed Trogon  (Trogon massena)  female  Schieferschwanztrogon  2013 Der Papa...  ...unseres bereits gezeigten  Jünglings  ist mit ca. 5 cm Größe zwar immer noch ein kleiner Frosch, aber schon deutlich den Kinderschuhen entwachsen. Der Goldbaumsteiger gehört zwar zu den sogenannten Pfeilgiftfröschen, ist aber kein extrem giftiger Vertreter dieser Gattung. Auch er produziert sein Hautgift nicht selber, sondern kumuliert die Toxine seiner Beutetiere, in der Regel giftige Ameisen. Er sondert sein giftiges Sekret auch nur dann ab, wenn er sich bedroht fühlt. Pflegt man einen vorsichtigen und rücksichtsvollen Umgang mit den Fröschen, soll man sie problemlos auf die Hand nehmen können, ohne eine Beeinträchtigung fürchten zu müssen. Diese attraktiven Tiere werden auch gerne in Terrarien gehalten, wo sie bei entsprechender Diät überhaupt kein Gift mehr ansammeln.  Den Goldbaumsteiger gibt es hauptsächlich in Costa Rica, Panama und Kolumbien. Je nach Herkunft zeigt er dabei unterschiedliche Färbungen von gold/braun, blau/schwarz bis fast vollständig gelb. In Costa Rica soll die grün/schwarze Variante auf der Karibikseite einen stärken Grün-, auf der Pazifikseite dagegen einen kräftigeren Schwarzanteil aufweisen. In der Tat zeigen Bilder im Netz von Pazifik-Goldbaumsteigern eine erheblich größere Schwarzdominanz als dieses mit einer hellgrünen Grundfärbung ausgestattete Exemplar aus der Sarapiquí Region.   Green and Black Dart-poison Frog  (Dendrobates auratus)   Goldbaumsteiger  2013 Froschkelch  Diese wohlgeformten Becherpilze lieben feuchte Biotope und wachsen mit Vorliebe in unmittelbarer Nachbarschaft solcher wie eben gezeigter Amphibien. Da liegt die Vorstellung, durstige Fröschlein könnten sich dieser Kelche als Trinkgefäße bedienen ziemlich nah...   Cup fungi  (Cookeina speciosa)   2013 ¡Hola amigos!  Obwohl mit 80 cm Größe bereits so groß wie das Alttier, unterscheiden sich junge Tigerreiher in der Gefiederzeichnung noch deutlich von den Eltern. Seine Art bewohnt die Küstenregionen von Mexiko bis nach Nordkolumbien, wo er meist bewegungslos auf Sandbänken oder tiefhängenden Mangrovenästen über dem Süßwasser der Flußmündungen hockt, um gelegentlich nach einem Fisch, Krebs oder Frosch zu schnappen. Wie andere Reiher auch baut er sein aus Ästen bestehendes Nest für das 2-3 Eier umfassende Gelege gerne in Bäume, schließt sich in der Regel aber keinen Wasservogel-Kolonien an, sondern brütet einzeln, wobei beide Eltern sich die Brutpflege teilen.   Bare-throated Tiger Heron  (Tigrisoma mexicanum)  juvenile  Nacktkehlreiher  2013
Wildtier  Das "Wildtier" betone ich hier besonders, weil es erheblich wahrscheinlicher ist, in Costa Rica in seiner Hotelanlage über einen Schwarzleguan zu stolpern (im wahrsten Sinne des Wortes), als ihm in seinem natürlichen Umfeld zu begegnen (wo er auch nicht gerade selten ist). Noch mehr als der grüne Leguan hält sich sein Verwandter bevorzugt in der Nähe von Menschen auf – besonders häufig auf den von der Sonne aufgeheizten Steinplatten von Gehwegen und Treppen. In freier Wildbahn turnen die Kletterkünstler gerne auf Felsen oder Bäumen herum, lediglich Jungtiere sind eher auf dem Boden anzutreffen. Nach Alter unterschiedlich scheinen auch die Ernährungsgewohnheiten. Jüngere Tiere jagen noch nach Insekten, Kleinsäugern sowie kleinen Vögeln und verschmähen auch deren Eier nicht, während größere Exemplare sich zunehmend vegetarisch ernähren.   Black spiny-tailed iguana or Black iguana  (Ctenosaura similis)   Schwarzer Leguan  2013 Gerade erst angekommen  Denn brüten tut Buteo p. hauptsächlich an der Ostküste Nordamerikas, im Westen bis etwa nach Texas. Aber bereits Anfang Oktober sammeln sich große Schwärme dieses Bussards und ziehen über die amerikanische Landbrücke bis nach Panama ins Winterquartier. Für passionierte Vogelbeobachter in Mittelamerika scheint dies ein beeindruckendes Schauspiel zu sein, denn es werden Beobachtungen von bis zu 1000 Vögeln in einzelnen Schwärmen gemeldet. Weitere 4 Unterarten leben in der Karibik, sind aber in ihrer Verbreitung auf die Inseln beschränkt.  Da jugendliche Breitflügelbussarde sich in der Längsbänderung des Brustgefieders von den quergebänderten Altvögeln unterscheiden, muß es sich bei diesem Tier um ein noch relativ junges Exemplar handeln, welches wohl erst in der letzten Brutsaison geschlüpft ist. Die mit 32 – 44 cm Größe recht kleine Bussardart ernährt sich von kleinen Säugetieren, Fröschen, Eidechsen, der Brut kleinerer Vögel und im Winterquartier auch von Insekten. Obwohl wir dieses Tier direkt auf seinem Ansitz über einem Fluß beobachteten, trinken die Bussarde in der Regel nicht direkt, sondern stillen ihren Wasserbedarf über ihre Beute, die sie in kurzem Gleitflug von ihrem Sitzast aus erhaschen.   Broad-winged Hawk  (Buteo platypterus)  juvenile  Breitschwingenbussard od. Breitflügelbussard  2013 Guanacaste  Der Baum, der einer ganzen Provinz ihren Namen gegeben hat. Selbst im Gegenlicht des Mondes erkennt man noch die feine Fiederung seiner Blätter, die beim näheren Hinsehen sofort seine familiäre Zugehörigkeit zu den Mimosen verrät. Der Nationalbaum Costa Ricas erreicht bis zu 40 m Höhe bei einem Stammdurchmesser von ~3,5 m. Der Stamm selbst ist relativ kurz und verzweigt sich bald mit weitragenden, meist waagerechten Ästen zu einer ausladenden Krone, die mit einem Durchmesser von bis zu 50 m den Baum häufig breiter als hoch wachsen läßt. Sein großer Schattenwurf hat ihn deshalb in Mittelamerika zu einem beliebten Parkbaum werden lassen. Und unter dem Schutzdach dieses speziellen Baumes wurde rund um den Stamm ein Pavillion gebaut, in dem wir das Vergnügen hatten, während unseres Aufenthaltes in der 'Flying Crocodile Lodge' zu nächtigen.   Guanacaste, Caro caro or Elephant-ear tree  (Enterolobium cyclocarpum)   2008 Der Quirl  Für einen zufälligen Beobachter muß ich ein skurriles Bild abgegeben haben: Kreisende Bewegungen wie beim Veitstanz, hektisches An- und Absetzen der Kamera, andauerndes Verstellen des Zooms und unablässige Piepgeräusche, die nicht vom verfolgten Motiv, sondern vom wild suchenden Autofokus herrührten. Wer jemals versucht hat, einen neuseeländischen Fantail abzulichten, weiß, wovon ich spreche. Ebenso wie dieser umschwirrt einen dieser neugierige kleine Piepmatz in kaum mehr als 5 m Abstand, dass man fast meint, in der nächsten Sekunde würde er auf einem landen,  piepst dabei  mit dem Autofokus um die Wette und verharrt im gleichen Moment auf einem ungünstig gelegenen Ästchen. Und zwar genauso lange, wie es braucht, anzulegen, zu suchen, zu fokussieren... aber nicht abzudrücken, weil er just in diesem Augenblick wieder seine Fotografenumkreisung aufnimmt! Dieses Bild hat viel Schweiß gekostet :-)  Der nur 12,5 cm große und 11 gr. leichte 'New World warbler' lebt endemisch in Costa Rica und Panama auf Höhen über 1500 m zwischen den moosfeuchten Zweigen des Nebelwaldes. Er ernährt sich von Insekten und wird häufig dabei beobachtet, weidendes Vieh zu umschwirren in der Hoffnung auf aufgescheuchte Insekten. Diese dürften auch der Grund für das starke 'Interesse' an meiner Frau und mir gewesen sein...   Collared redstart or Collared whitestart  (Myioborus torquatus)   Halsband-Waldsänger  2013
Deltaflügler  Ein weiteres Exemplar einer Motte, die man als Laie eher für einen Schwalbenschwanzschmetterling halten würde. Tatsächlich gehört dieser tagaktive Flattermann mit 5 cm Spannweite zur Mottenfamilie der Uraniidae, die es auf immerhin vier Unterfamilien, 90 Gattungen und ungefähr 700 verschiedene Arten bringt und weltweit über fast alle tropischen Regionen verbreitet ist.  Urania fulgens  ist im tropischen Amerika zu Hause und fällt wegen ihrer zwischen gelb und türkis changierenden Flügelfärbung beim Flattern im Sonnenlicht besonders auf.  Weiter südlich im amazonischen Raum ist ihre noch etwas ausdruckstärkere Schwester   Urania leilus   beheimatet.   Urania Swallowtail Moth  (Urania fulgens)   2013 Pacific Slope  Die englische Bezeichnung der sich sanft dem Pazifik zuneigenden Westküste Costa Ricas enthält schon lautmalerisch die landschaftliche Beschaffenheit dieser Regionen. Im Nordwesten an der Küste Guancastes noch mit jahreszeitlich beeinflußtem Tiefland Trockenwald bewachsen, wird der Bewuchs nach Süden hin zur Provinz Puntarenas immer tropischer. Während die wilden Strände und Uferstreifen hauptsächlich mit Palmen und dichtem Dschungel bewachsen sind, findet sich aber gelegentlich auf dazwischengestreuten, bewirtschafteten Hängen eine lockere Mischung aus Grasweide, Blattbäumen und tropischen Pflanzen, die solche traumhaften Blicke vom Hotelbungalow auf den Pazifik gestattet.  2013 Blaugrau  Die Blautangare lebt in offenen Waldlandschaften, Parks und Gärten und ernährt sich vornehmlich von Früchten, Nektar und gelegentlichen Insekten. In ihrem Verbreitungsgebiet von Mexiko bis weit hinein nach Südamerika kommt die Art in 15 verschiedenen Unterarten vor, die sich durch leichte Verschiebungen des jeweiligen Blau- und Grauanteils im Gefieder unterscheiden. Farblich weniger differenziert ist das einheitlich olivgrüne Weibchen, dessen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus das nachfolgende Bild dokumentiert.   Blue-grey Tanager  (Thraupis episcopus)  male  Blautangare, Bischofstangare od. Blaugraue Tangare  2013 Olivgrün  Das unauffällige Weibchen der Blau- oder Bischofstangare ist mit 16–18 cm Länge und einem Gewicht von 30–40 gr. genauso groß und schwer wie das auffälligere Männchen. Beide sind häufig in Menschennähe zu finden; besonders gerne machen sie sich auf Plantagen über kultivierte Früchte wie Papayas her. Hier werden meist auch die mit 1-3 Eiern belegten tiefen Nester in Baumgabeln oder Gebäudewinkeln gebaut, in denen nach 14 Tagen Brut die Jungen schlüpfen und nach weiteren 17 Tagen ausfliegen.   Blue-grey Tanager  (Thraupis episcopus)  female  Blautangare, Bischofstangare od. Blaugraue Tangare  2013
Jagdstrategie?  Nachdem es schon minutenlang mit weit geöffneten Maul und geschlossenen Augen regungslos auf der Sandbank verharrt, drängt sich die Vermutung auf, dieses Spitzkrokodil hätte womöglich bereits erfolgreich auf diese Art Jagd auf gebratene Tauben gemacht. Oder es hofft, einer der zahlreichen Touristen auf der Tárcolesbrücke fühlte sich zum Zahnarzt berufen...   American Crocodile  (Crocodylus acutus)   Spitzkrokodil  2013 Getroffen!  Und zwar 14 cm auf 20 m! Und das in der Abenddämmerung und bei Regen! Wenn dann das Ergebnis fotografisch nicht völlig befriedigend ist, verblaßt dies hinter der Freude, diesen Vogel überhaupt erwischt zu haben ;-).  Die Zimtbauchamazilie ist zwar in den Tieflandregionen Mittelamerikas weit verbreitet – dass damit auch eine gewisse Verpflichtung einhergeht, sich gelegentlich für einen netten Schnappschuß eines nur kurzfristig anwesenden europäischen Fotografen bereit zu halten, sollte sich unter den Mitgliedern der Art aber unbedingt noch herumsprechen! Sonst scheint der relativ große Kolibri jedenfalls nicht sehr schüchtern zu sein, da er dafür bekannt ist, recht aggressiv sein Revier und seine Nektarquellen gegenüber anderen Kolibris und Insekten zu verteidigen.   Cinnamon Hummingbird  (Amazilia rutila corallirostris)   Zimtbauchamazilie, Rostamazilie  2013 Hübsche Schwester #1  Weiß der Himmel, wie diese Cytherea Sister zu ihrer englischen Bezeichnung gekommen ist? Blendend aussehen tut sie allemal und man mag sich kaum entscheiden, von welcher Seite sie hübscher ist (s. nächstes Bild).   Smooth-banded Sister  (Adelpha cytherea marcia)   2013   In Costa Rica ist mir noch  eine weitere Schwester  vor die Linse gekommen. Nicht identisch, aber ähnlich gefärbt. Hübsche Schwester #2  Verbreitet in Mittel- und Südamerika tritt dieser zur Familie der Edelfalter (Nymphalidae) gehörende Schmetterling in insgesamt 7 Unterarten auf. In Costa Rica aber einzig die Variante A.c.marcia.   Smooth-banded Sister  (Adelpha cytherea marcia)   2013
In Stimmung  Der mit bis zu 130 cm Länge größte amerikanische Reiher ist der Kanadareiher, ein unserem Graureiher eng verwandter und ähnlicher Vogel. Während die im hohen Norden brütenden Tiere im Winter nach Süden ziehen, bleiben die südlicher lebenden Exemplare an ihren Standorten. Entsprechend angepaßt an die unterschiedlichen Jahreszeiten verläuft auch der Brutrhythmus. So zeigt der in Mittelamerika beheimatete Vogel erst mit Beginn der Trockenzeit im Oktober/November sein prächtiges Brutkleid, welches er bei der Balz mächtig aufplustert, wobei er Zweige im Schnabel hin- und herschwingt und zu kurzen Schauflügen aufsteigt. In die bis in 40 m Höhe angelegten Nester legt das Weibchen dann 3-5 Eier und nach dem Schlupf werden die Jungen von beiden Elterteilen mit hochgewürgtem Futter großgezogen.   Great Blue Heron  (Ardea herodias)   Kanadareiher, Amerikanischer Graureiher Wurzelwerk  Sehr elegant und beeindruckend sind die Wurzeln der Würgefeige, die sich bei ausgewachsenen Bäumen schon mal locker in einem Umkreis von 12-15 m fächerförmig um den Stamm ausbreiten können. Weniger elegant ist hingegen das, was sie mit ihrer Wirtspflanze anrichten, wie das nächste Bild zeigt.  Bei der Würgefeige handelt es sich um eine Pflanze, die von oben nach unten wächst. Beginnend mit einem Keim im Kronendach eines tropischen Baumes, lebt die Feige in der ersten Phase als Epiphyt, welcher dünne Luftwurzeln aussendet, die sich schnell den Stamm entlang auf den Weg zum Erdboden machen. Haben sie erst mal Fuß gefaßt, bilden sich diese kräftigen Fächerwurzeln und das den Stamm des Wirtsbaumes umschließende Wurzelgeflecht verdickt sich und verschmilzt miteinander zu einem Gitterwerk, welches in der Folge die Wirtspflanze regelrecht erwürgt.   Strangler fig  (Ficus aurea)   Würgefeige  2008 Was vom Baume übrig bleibt...  ...ist nurmehr ein luftiges Exoskelett der Pflanze, die für den Tod des Wirtes verantwortlich ist. Die Umgürtelung durch die ehemaligen Luftwurzeln der als parasitärer Epiphyt gestarteten Würgefeige, gräbt der Wirtspflanze buchstäblich den Lebenssaft ab – der Baum stirbt und wird als Totholz schnell Opfer aller Biomasse zersetzenden Kräfte, während das lebendige Wurzelgeflecht des Übeltäters sich als neuer, filigraner Stamm an Stelle des alten erhebt.  Die Würgefeige lebt in Symbiose mit der Würgewespe, eine Lebensgemeinschaft, deren evolutionären Anfänge 70-90 Millionen Jahre zurückreichen. Da die Würgefeige ausschließlich von dieser Wespe befruchtet wird und diese auf Gedeih und Verderb auf die Feige als Nahrungsspender angewiesen ist, kann man von einer wahren Schicksalsgemeinschaft sprechen.  Eine solch mörderische Verwandschaft hätte man unserem Zimmerfikus gar nicht zugetraut... ;-)   Strangler fig  (Ficus aurea)   Würgefeige  2008 Auf dem Ansitz  In ca. 5-10 m Höhe hockt der Rotbrustfischer über dem Wasser und wartet auf schwimmende Beute. Die kann mit bis zu 20 cm Länge schon ziemlich beachtlich sein, wird aber vom größten Eisvogel Amerikas locker bewältigt, da er seinerseits über 40 cm mißt. Der Rotbrustfischer ist – außer in den Hochlagen der Anden und der Atacamawüste – auf dem gesamten südamerikanischen Kontinent und über die Landbrücke bis in die südlichen Regionen Nordamerikas verbreitet. Er gilt als Einzelgänger, der sein Revier vehement und aggressiv verteidigt und sich lediglich in der Brutzeit für eine Saison verbandelt. Nachdem beide Partner eine bis zu 1 m lange schräge Brutröhre in Uferböschungen gegraben haben, legt das Weibchen 5-8 Eier in die am Ende befindliche Brutkammer, in der sie in gut 3 Wochen ausgebrütet werden.  Dieses Foto ist wegen der großen Aufnahmeentfernung und der dunklen Umgebung wieder ein Balanceakt zwischen Detail und hoher ISO. Leider ist der Vogel dadurch etwas körnig geraten.   Ringed Kingfisher  (Megaceryle torquata)  male  Rotbrustfischer  2013
Grün satt  Ein wenig Abenteuerfeeling kommt auf, wenn man zu zweit, nur mit Stechpaddeln bewaffnet auf eigene Faust im flachen Kunststoffboot durch die ausgedehnte hoteleigene Brackwasserlagune stakst. Hinter jeder Ecke lauert eine andere Entdeckung, so dass man sich kaum zwischen Paddel und Kamera entscheiden kann. Vom Kaiman bis zur Libelle ist hier alles zu finden und es ist nicht einfach, auf der Pirsch im wackeligen Boot das Gleichgewicht zu halten. Hat man es aber geschafft, trockenen Fußes wieder an Land zu kommen, kann man sich über eine riesige Ausbeute und ein unvergeßliches Erlebnis freuen.   Boca Tapada Region  2013 Voll konzentriert!  Und zwar auf irgendeine potentielle Beute, die vor ihm im Schilf versteckt war. Da konnte er sich von uns nicht stören lassen. Menschen in Booten, auch wenn sie in nur 4 m Entfernung neben ihm vorbeipaddeln und wild mit der Kamera hantieren, gehören scheinbar nicht zum Feindbild des Silberreihers, denn er würdigte uns keines Blickes. Erfolgreich war seine Ausdauer aber nicht, denn er flog ohne Beute ab, als wir schon längst an ihm vorbei waren.  Aufgenommen in der Lagune aus dem letzten Bild.  Der Silberreiher ist der Schreitvogel mit der weltweit größten Verbreitung. Der bis zu 1 m große und mit 170 cm Spannweite ausgestattete Reiher ist auf allen Kontinenten außer der Antarktis zu Hause. Die beiden Amerikas besiedelt er von Feuerland bis hoch nach Kanada und in diesen kühleren Regionen befinden sich auch seine Brutgebiete. Als Teilzieher ist aber in den nördlichen und südlichen Wintern auch in Mittelamerika anzutreffen.  Wir hatten das Glück, ihn erst kürzlich in Gesellschaft von Graureihern in den Feuchtgebieten Usedoms anzutreffen. Hier staksen sie durch die von Gänsen kurz gefressenen Wiesen, auf denen Mäuse und Frösche dann leichter zu finden sind. Aktuelle Berichte aus 2012 berichten sogar wieder von einigen Brutpaaren in Mecklenburg-Vorpommern, nachdem die Bestandszahlen im 19. und 20. Jahrhundert – angeblich aufgrund schwankender Wasserstände – ziemlich eingebrochen waren. Seit 1970 sollen die Bestände wieder kontiniuerlich steigen, sind aber noch so niedrig, dass der Silberreiher regional auf der Roten Liste steht.   Great Egret or American Egret  (Ardea alba)   Silberreiher  2013 Hoher Knuffizitätsfaktor  Abgesehen davon, dass diese kleinen Räuber an Vogelfutterstellen von den anwesenden und auf einmalige Vogelfotos hoffenden Telefotografen leidenschaftlich gehaßt werden, weil dann sie sich statt des erhofften Geflügels in einem wahren Freßrausch über die ausgelegten Früchte hermachen, kann man den zu den "Hundeartigen" (Canoidea) zählenden Kleinbären einen gewissen Charme nicht absprechen. Wenn sie einen dann noch so wie hier treuherzig anblicken, fühlt man sich unwillkürlich an Teddybären erinnert – ein Eindruck, der wegen des schmalen Kopfes und der langgestreckten Schnauze schnell verfliegt, wenn man sie von der Seite sieht ;-).  Neben dem weiter südlich verbreiteten Südamerikanischen Nasenbären, der sich durch ein etwas helleres Fell und einen geringelten Schwanz auszeichnet, lebt der Weißrüsselnasenbär in dem Gebiet nördlich von Kolumbien bis nach Mexiko und Texas als tagaktives Kleinraubtier in weiblich dominierten Kleingrupppen mit Jungtieren und einzelgängerisch herumstreifenden Männchen. Lediglich zur Paarungszeit im Februar/März schließt sich jeweils ein Männchen einer solchen Kleingruppe an, ordnet sich aber sozial durch unterwürfiges Verhalten dem herrschenden Matriarchat unter und wird, nachdem er reihum alle anwesenden Weibchen begatten durfte, wieder davongejagt. Echte Underdogs also! Der Nasenbär ernährt sich hauptsächlich von Insekten und Kleingetier, nimmt aber auch gerne Früchte und Beeren und muß sich seinerseits vor Raubvögeln, Raubkatzen und Großschlangen in acht nehmen. Der Mensch bejagt ihn nicht, da er nicht als Schädling wahrgenommen wird und glücklicherweise über kein begehrtes Fell verfügt.   White-nosed Coati  (Nasua narica)   Weißrüsselnasenbär  2013 Stiefvogel  Unter all den bemerkenswerten und farbprächtigen Tropenvögeln Zentralamerikas nimmt der Ani ein bißchen die Rolle eines Underdogs ein – obwohl er hier sein Bestes gibt. So viel Unauffälligkeit scheint aber auch von Vorteil zu sein, denn mit geschätzten 2 Mio. adulten Vögeln, verteilt über fast die gesamte amerikanische Landmasse, ist sein Bestand nicht bedroht. Der mit Schwanz 32 cm große und nur 80 gr. schwere Riefenschnabelani – ein Kuckucksvogel, aber nicht brutparasitär – brütet bevorzugt in Mittelamerika und angrenzenden Gebieten. Er lebt gesellig in Familienverbänden von 30-40 Tieren, hält sich meist in Weidegebieten des Tieflandes auf, wo er hüpfend und schreitend seine Nahrung vom Boden aufliest und von der hohen Insektendichte in der Nähe von Weidetieren profitiert. Obwohl der Ani Feuchtgebiete und offenes Wasser meiden soll, haben wir dieses Exemplar beim Flügeltrocknen auf einem Baumstumpf im Río Nosara entdeckt. Habe ich hier womöglich einen Pionier abgelichtet, der das Sturztauchen nach Fischen als neue Nahrungsquelle für seine Art zu erschließen versucht? ;-)   Groove-billed Ani  (Crotophaga sulcirostris)   Riefenschnabelani  2013
Ich bin ein Blatt  Ob als frisches grünes Blatt, ob als leicht angewelktes braunes Laub – hier nur ein Beispiel einer noch nicht einmal besonders exotischen Form der Mimese, mit der sich viele tropische Insekten vor Entdeckung schützen. Bei der Vielzahl der unterschiedlichen Formen und Farben hat man manchmal des Gefühl, jedes Individuum kreiert sein eigenes Schutzkleid und macht sich damit nicht nur für seine Feinde unsichtbar, sondern erschwert auch dem interessierten Betrachter eine eindeutige Identifizierung. So muß es auch hier bei der recht allgemeinen Bezeichnung 'Blattschrecke' bleiben...   Blattschrecke  (Stilpnochlora couloniana)   Familie:  Tettigoniidae  (Laubheuschrecken)  2013 Verkehrtfüßler  Die Trogone sind farbenfrohe Baumbewohner, die weltweit in allen tropischen Gebieten in 39 verschiedenen Arten vorkommen. Unter den in Mittelamerika heimischen 'Nageschnäblern', so ihr wieder mal etwas sperrige deutscher Gattungsname, ist der Quetzal als Nationalvogel Guatemalas der bekannteste. Den Schwarzkopftrogon trifft man bevorzugt in den Tiefland Trockenwäldern der amerikanischen Landbrücke an, wo er als Höhlenbrüter sein Nest mit Vorliebe in Termitennester gräbt – quasi gleich an der Nahrungsquelle, denn er lebt von Insekten und Früchten. Angepaßt an seinen Lebensraum in den Bäumen sind die Zehen an seinen Kletterfüßen paarweise angeordnet – zwei nach vorne und zwei nach hinten gerichtet. Im Gegensatz aber zu Pagageien und Spechten, bei denen der 1. und 4. Zeh nach hinten zeigt, sind es beim Trogon der 1. und der 2. Zeh (sog. heterodaktyle Füße). Diese 'Sonderstellung' findet sich auf dem obigen Foto bestätigt und hat ihm den Beinamen "Verkehrtfüßler" eingebracht.   Black-headed Trogon  (Trogon melanocephalus)  male  Schwarzkopftrogon  2013 Rotschwanz  Als eine von drei bekannten Brachymesia Arten lebt die Red-tailed Pennant in den tropischen und subtropischen Gebieten des amerikanischen Kontinents. Sie gehört zur Familie der Segellibellen, jagt an Tümpeln und Brackgewässern, ist bei maximaler Sonneneinstrahlung besonders aktiv und wird hier von mir gezeigt, weil sie gerade so hübsch ansitzt und nie unter den Bildern einheimischer Libellen erscheint ;-)   Red-tailed Pennant  (Brachymesia Furcata)   2013 Mini Playback Show  Olive Ridley Sea Turtle  (Lepidochelys olivacea)  female  Oliv-Bastardschildkröte  Tico  (Homo sapiens)  female, male juvenile  Costaricanischer Mensch  2008
Sympathischer Bergtyrann  In den kühlen Nebelwäldern der mittelamerikanischen Hochlandregionen ist dieser nette kleine Tyrann zu Hause. Mit 12 gr. und 12,5 cm nicht ganz so leicht und klein wie sein enger Verwandter, der  Kapuzentyrann , lebt er aber sehr ähnlich in Höhen zwischen 800 und 2500 m und ernährt sich ebenfalls vorwiegend von Insekten, Spinnen und Beeren, die er mit lebhafter Emsigkeit im Unterholz, auf dem Waldboden und im Baumlaub findet. In der Brutzeit baut der Flycatcher ein tassenförmiges Nest aus Moos und Pflanzenfasern, in die das Weibchen 2-3 Eier legt, aus denen nach 14 Tagen die Küken schlüpfen. Außerhalb der Brutzeit leben die Vögel eher einzelgängerisch.   Yellowish Flycatcher  (Empidonax flavescens)   Gilbufertyrann  2013 Ein leguanartiges Schuppenkriechtier  Weiter als bis zum Ordnungsnamen wagt man sich bei den Noropsen meist gar nicht festzulegen. Es gibt nur relativ wenige Arten, die sich für den Nichtfachmann an Hand ihrer Zeichnung eindeutig zuordnen lassen. Auch hier endet der Versuch einer Namensfindung nach den Regeln der Wahrscheinlichkeit: Wenn die statistische Mehrheit der Fundstellen eine Identifikation nahelegen, dann ist es das Tier! Basta! Füge ich 'meine' Anole diesem Fundus hinzu, erhöht sie wenigtens die Wahrscheinlichkeitssignifikanz für 'Norops humilis'. Genauso freischwebend verfahren die meisten (Amateur-)Taxonomen, die dafür verantwortlich sind, dass man unter ein und demselben Artnamen mindestens 20 definitiv unterschiedliche Schuppenkriechtiere in der Google-Bildersuche versammelt sieht ;-).   Ground Anole  (Norops humilis)  ???  2013 Savegre-Tal  Zwischen Cartago und San Isidro de El General windet sich die Carretera Interamericana durch das costaricanische Hochland der Talamanca Berge und erreicht am Cerro de la Muerte mit ca. 3300 Metern die höchste Stelle der gesamten Straße. Ganz in der Nähe zweigt auf 3000 m eine steile Serpentinenstrasse von der Panamericana Richtung Süden ab und erreicht nach knapp 10 km die 800 m tiefer gelegene Ortschaft San Gerardo de Dota und das namensgebende Flüßchen des Tals, den Río Savegre. Auf der ganzen Strecke begleitet einen der dichte und kühle Nebelwald, der typisch ist für die hohen Lagen des Gebirgsrückens. Angesichts der hier herrschenden Temperaturen zwischen 5 und 20°C sollte man nicht glauben, dass man sich nur 10° nördlich des Äquators befindet und im Gegensatz zu den übrigen Lodges und Hotels des Landes haben die meist dünnwandigen Unterkünfte Kamine auf den Zimmern und die Betten sind mit dicken Federdecken ausgestattet, die man nachts auch dringend benötigt.  2013 Schlechte Manieren  Seitdem ich das Vergnügen hatte, 10 Jahre lang die häusliche Gesellschaft eines Gelbbrustaras genießen zu können, bin ich ein Fan der hochintelligenten Großpapageien. Kommt ihre Auffassungsgabe und Gewitztheit mitunter schon an die von Kleinkindern heran, gilt das für ihre Tischmanieren allerdings auch. Was hier an der Futterquelle noch einigermaßen geordnet aussieht, erinnerte ein paar Meter darunter, am Fuß des Baumes, an ein wahres Schlachtfeld. Nach ca. viertelstündiger Freßorgie war der Boden übersät mit zerfetzten Ästchen und Fruchtresten und auch der einsetzende Regen kühlte die beiden Aras in ihrem Rausch nicht ab.  Der Futterbaum ist ein in Costa Rica häufig vorkommendes Gewächs und es ließ mir natürlich wieder mal keine Ruhe herauszufinden, um was für eine Pflanze es sich handelt. Nicht lachen... ich habe Stunden damit verbracht, Google, den "Field Guide to Plants of Costa Rica" und die 500seitige Schwarte "Trees of Panama and Costa Rica" zu konsultieren. Alles ergebnislos! Das wurmt mich!  Mein toller "Trees of Panama..." listet zwar 'Tectona grandis', allerdings mit dem Zusatz: 'Not illustrated'. Sehr hilfreich... Ich verlaß mich jetzt einfach auf die Fruchtbilder bei Google – und die behaupten auch: Teak! Na also...   Scarlet Macaw  (Ara macao)   Hellroter Ara od. Arakanga  auf Teak  (Tectona grandis)   2013
Konfus...  ...kann man werden, wenn man die verschiedenen Tigerwings auseinanderhalten will. Das Muster der Flügel unterscheidet sich nur in Nuancen und man muß schon genau auf die Körperzeichnung achten, um eine eindeutige Zuordnung zu finden. Nett, wenn die einzigen Exemplare im größten Internet-Nachschlagewerk "Butterflies of America" aus aufgespießten Tieren mit vertrockneten Körpern bestehen. Teilweise finden sich sehr ähnliche Exemplare unter den unterschiedlichsten Artnamen wie z.B. Heliconia, Melinaea, Methona, Tithorea, Thyridia, Hypothrysis, Olyras, Napeogenes, Tithorea, Eutresis, Ithomiini – alle mit zig Unterarten und zig verschiedenen Tigerwings.  Auch dieses bildschöne Tier hat meine Frau und mich zur Verzweiflung gebracht – bis wir es nach Wochen endlich unter 'Mechanitis' entdeckten ∗uff∗. In Costa Rica kommt diese spezielle Art zudem wohl recht selten vor, meist ist sie weiter nördlich Richtung Mexiko anzutreffen. Einen gewissen Präsentationsstolz nach all der Mühe kann ich also nicht verhehlen ;-)   Lysimnia Tigerwing, Confused Tigerwing or Sweet-oil Tiger  (Mechanitis lysimnia utemaia) 2013 "...was guggst du?"  Jemand, der so große Füße hat, sollte nicht auch noch so 'ne große Klappe riskieren...   Green-backed Heron  (Butorides virescens maculatus)   Grünreiher  2008 Iglesia de Ujarrás  Die älteste Kirche Costa Ricas – bzw. deren Ruine –  steht in der Nähe von Orosi südwestlich von Cartago. Sie wurde erstmalig von Missionaren um 1570 mit Lehmziegeln errichtet und von 1681 – 1691 in dieser Form aus Kalkstein und Tondachziegeln erbaut. Die Kirche war Teil eines religiösen Zentrums, welches aus einer Schule, einem Kloster und einem Friedhof bestand und der Jungfrau Maria gewidmet war.  Noch heute findet jährlich im März eine Prozession von Carthago zu den Ruinen im Gedenken an die Jungfrau von Ujarrás statt.  2008 Ein Erdbeben...  ...um 1800 herum, oder eine Flut um 1833 sollen für die Zerstörung der Iglesia de Ujarrás verantwortlich sein – so ganz genau ist das nicht rauszukriegen. Für die wundergläubigen Menschen der Zeit soll sie auch durch spontanes Glockengeläut vor einer Flut bzw. dem englischen Piraten Henry Morgan gewarnt haben. Wahrscheinlicher ist, dass die häufigen Erdstöße in dieser Gegend diese 'Wunder' bewirkten.  Endgültig hat ein schweres Erdbeben der Kirche 1910 den Garaus gemacht. 1920 wurde sie als die erste Kirche Costa Ricas zum Nationaldenkmal erklärt.  2008
Intelligenzler  Für einen Primaten, welcher gerade mal eine Kopf-/Rumpflänge von max. 45 cm bei einem Gewicht von ~3,5 kg erreicht, ist das in Gefangenschaft erzielte Lebensalter von 55 Jahren schon recht bemerkenswert. Dies ist sicherlich die Folge der Entwicklung einer ausgeprägten Intelligenz, die eine lange Lernphase während der Kinder- und Jugendzeit voraussetzt und die Tiere auch erst mit 8 Jahren geschlechtsreif werden läßt. Verhalten ist hier nicht mehr primär vererbt, sondern wird durch Abgucken und Nachmachen innerhalb der Familiengruppe erworben und befähigt die Affen zu hoher manueller Fertigkeit und dem Einsatz von Stöcken als Werkzeug zur Verteidigung vor Schlangen und als Hilfsmittel beim Nahrungserwerb. Das Durchsetzen eigener Interessen und der Aufstieg innerhalb der geschlechterspezifischen Rangordnung erfordert schon eine gewisse Pfiffigkeit und Gewitztheit, die im Umfeld nahrungsmäßig gut ausgestatter Touristen auch schon mal in Frechheit und aggressive Gier ausartet. Unverfälschter ist es natürlich, wenn man das Glück hat, die Kapuzinerverbände nicht in solchen Ecken wie dem Manuel Antonio Nationalpark bei ihrem diebischen Treiben beobachten zu können, sondern so wie hier im Parque Nacional Carara, einem noch nicht so überlaufenen Lebensraum.   White-headed Capuchin  (Cebus capucinus)   Weißschulterkapuziner  2013 Keine Amsel  Aber eng verwandt! Diese 25 cm große Drossel lebt endemisch lediglich im Bergland Costa Ricas und West Panamas – und auch da nur in Höhen über 2200 m. Ein relativ eng begrenztes Verbreitungsgebiet also, welches sie sich noch mit zwei weiteren Drosselverwandten teilt (Mountain thrush  (Turdus plebejus)  und Clay-colored thrush  (Turdus grayi) , dem costaricanischen Nationalvogel). Auch die Lebensweise gleicht der aller anderen Drosselvögel; sie hüpft auf der Nahrungssuche in kurzen Sprüngen über den Boden und frißt Insekten, kleine Spinnen und Früchte von Heidekraut- und Nachtschattengewächsen. In das mit Gras ausgepolsterte Nest, welches sie in Bäume am Rande lichter Freiflächen baut, legt das Weibchen zwischen März und Mai zwei grünlich-blaue Eier. Während der Brutzeit soll die Rußdrossel einen typischen, aus 'Gurgellauten' bestehenden Gesang zum Besten geben, den die englische Wikipedia schön lautmalerisch mit "chuweek chuweek seechrrzit seechrrzit seechrrzit seechrrzit tseeur tseeur tseeur tseeur" beschreibt ;-)   Sooty Thrush or Sooty Robin  (Turdus nigrescens)  male  Rußdrossel  2013 Wundertier in Draufsicht  Neben vielen anderen interessanten Besonderheiten dieser großen Seidenspinne zeichnet sich insbesondere ihre Netzseide durch einzigartige Eigenschaften aus. Das bevorzugt in den Flugweg von Insekten gebaute, 2 m durchmessende Netz besteht zu hundert Prozent aus Protein und ist so stark, dass sich sogar kleinere Vögel darin verfangen. Dies liegt an der ziehharmonikaähnlichen Anordnung der kristallinen Proteinmoleküle, deren eng gepackte, leerraumlose Anordnung typisch für Seidenspinnen ist und die Fäden reißfester als Nylon macht. Gleichzeitig weist das Netz eine relativ geringe Elastizität auf und ein Großteil der kinetischen Energie hineinfliegender Beutetiere entlädt sich nicht in einem zurückfedernden Reflex, sondern wird von den Proteinmolekülen der Seide in Wärme umgewandelt.  Da man sich von der Struktur dieser Seidenfasern bei der Herstellung von Seilen, Schutzkleidung, Sicherheitsgurten und in der Medizin eine Menge verspricht, versucht man sich seit längerem an der künstlichen Synthese der Proteinmoleküle. Dazu hat man die entprechenden Spinnengene isoliert und sie in zwei unterschiedlichen Ansätzen sowohl in Bakterien wie auch in das Erbgut von Tabakpflanzen eingeschleust. Abgesehen davon, das die Ausbeute noch verschwindend gering ist, nützen die Proteine allein noch recht wenig, da sie erst in den Spinndrüsen der Seidenspinne zu ihrer spezifischen Struktur geformt werden. Ein weiterer Forschungszweig befaßt sich also mit der mechanischen Umsetzung dieser Aufgabe – bislang recht kümmerlich und noch weit von einer großtechnischen Umsetzung entfernt.  Lokal weist 'Nephila Clavipes' deutliche Unterschiede  in der Zeichnung auf .   Golden Orb-weaver  (Nephila clavipes)   Goldene Seidenspinne  2008 Unmelodisch  In der Gefiederfärbung dem Braunrückentukan sehr ähnlich, ist der Fischertukan jedoch an seiner ganz typischen Schnabelfärbung leicht von seinem etwas größeren und häufigeren Verwandten zu unterscheiden. Und während der Braunrückentukan einen sehr melodischen Gesang anstimmt, bei dessen Flötentönen man unwillkürlich nach einem kleineren Singvogel Ausschau hält, klingen die Lautäußerungen des bis zu 50 cm messenden Fischertukans eher wie das Quaken eines Frosches und werden von Wikipedia als ein 'quenky quenky quok quok quok' beschrieben.  Wie alle Tukane ernähren sich Fischertukane von Beeren, Früchten und Samen, sie sind allerdings auch schon beim Verzehr von Spinnen, Ameisen und Eidechsen beobachtet worden. Der Lebensraum der häufig in Kleingruppen von 6 – 12 Tieren auftretenden Spechtvögel erstreckt sich in Costa Rica hauptsächlich entlang der Ostküste, wo man ihn in feuchten, tropischen Regenwäldern findet – bei der Nahrungsssuche auch am Rand von Lichtungen und in der Nähe von Plantagen. Im Gegensatz zu den kleineren Arassari-Tukanen können sie Spechthöhlen wegen ihrer Größe zur Brut nicht nutzen und sind auf natürliche oder verrottete Baumhöhlungen angewiesen, in die das Weibchen bis zu 4 weiße, ca. 18 gr. schwere Eier ablegt.  Auch wenn man es sich angesichts der Größe dieser Vögel kaum vorstellen kann, werden sie von heimischen Adlerarten und Habichten gejagt und auch Menschen sollen dem schmackhaften Vogel wohl noch gelegentlich nachstellen.   Keel-billed Toucan  (Ramphastos sulfuratus)   Fischertukan  2013
Ist ja nicht so, ...  ...dass es überhaupt nichts zu diesem Falter zu sagen gäbe: Seine Raupe ernährt sich von unpaarig gefiederten Blättern der Art  'Paullinia fuscescens' , eine verholzende immergrüne Kletterpflanze aus der Familie der Seifenbaumgewächse. Na bitte! Wer braucht schon mehr? Vielleicht noch den Verweis auf seine Zugehörigkeit zur Familie der Nymphalidae und seinen englischen Namen, den ich auf immerhin EINER Seite im Netz gefunden habe. Womit diese Seite jetzt die zweite wäre... ;-)   Banded Banner  (Pyrrhogyra neaerea hypsenor)   2008 Graukopf  Der Graukopfguan gehört zu den Hokkohühnern, einer alten Vogelfamilie, wird aber im spanischen Sprachraum häufig taxonomisch unkorrekt als Pavo (Truthahn) oder Faisán (Fasan) bezeichnet. Der ca. 50 cm große und 500 gr. schwere Vogel tritt meist in kleinen Schwärmen von 6 – 12 Tieren auf, lebt im lichten Unterholz offener Baumbestände des tropischen Tieflandes und ernährt sich von Obst, Früchten, Beeren, zarten Baumtrieben und gelegentlich Insekten.   Grey-headed Chachalaca  (Ortalis cinereiceps)   Graukopfguan  2013 Allrounder  Weißwedelhirsche – so genannt wegen des ständig hin- und herwedelnden weißen Puschelschwanzes – sind die am häufigsten vorkommende Hirschart Amerikas und auch die mit der weltweit größten Ausbreitung, denn man findet sie von Südkanada bis hinunter nach Nordbrasilien. Die vielen Unterarten zeichnen sich, je nach Habitat, durch recht unterschiedliche Größen aus – im kühlen Nordamerikas mit einer Schulterhöhe von etwa 1 m bis hin zu den karibischen Inselpopulationen mit nur noch 60 cm Höhe. Allgemein sind die Tiere der südlichen, wärmeren Habitate die kleineren Exemplare. Sie bevölkern sowohl große Wälder, lichte Auen, Prärien und Halbwüsten sowie Buschland, Sümpfe und die Berghänge der Rockies und Anden (im Regenwald sollen sie allerdings nicht vorkommen – sinnigerweise ist genau dort dieses Foto der Hirschkuh entstanden). Angepaßt an dieses Verbreitungsgebiet ist auch das pflanzliche Nahrungsspektrum, welches Gräser, Blätter, Knospen, Beeren, Wildfrüchte sowie Baumrinde und -schößlinge umfaßt. Und trotz der großen Zahl an Feinden, zu denen Wolf, Kojote, Bär, Puma, Jaguar und nicht zuletzt der Mensch gehören ist der Bestand der Weißwedelhirsche – abgesehen von ein, zwei regionalen Unteraten, die auf der Roten Liste stehen – nie in seinem Bestand gefährdet gewesen.  Eine Skurrilität am Rande aus der Wikipedia: "Der Disney-Zeichentrickfilm Bambi hat sich die Freiheit genommen, aus dem europäischen Reh der Romanvorlage einen Weißwedelhirsch zu machen, da Rehe in Nordamerika nicht vorkommen. Da sich die Kitze von Rehen und die Kälber von Weißwedelhirschen sehr ähneln, wurde der Unterschied vom europäischen Publikum allerdings selten bemerkt." ;o))   White-tailed Deer  (Odocoileus virginianus)  female  Weißwedelhirsch  2013 Most beautiful beach!  Costa Ricas schönster Strand! Behaupten zumindest die Webseiten der umliegenden Gemeinden und Hotelbetriebe. Gut, darüber kann man angesichts der unzähligen wunderschönen und menschenleeren Strände Costa Ricas streiten. Zumindest hat dieser Strand im südpazifischen Parque Nacional Marino Ballena eine gewisse Berühmtheit wegen der unzähligen Höhlen und Durchbrüche in den einrahmenden Felsen erlangt – bei Ebbe ein interessanter Abenteuerspielplatz für Höhlenfreunde. Da die halbmondförmige Bucht Wind und Wellen gut abschirmt, ist der Felsen-Fenster-Strand auch besonders beliebt bei Anfängersurfern, Schwimmern und Schnorchlern.   Playa Ventanas, zwischen Uvita und Ojochal, 2013
Nicht ganz eindeutig...  ...scheint bei dieser hübschen Tangare die Zuordnung zur Gattung Ramphocelus. Neuere genetische Untersuchungen legen den Schluß nahe, dass ihr Verwandschaftsverhältnis zu den anderen Ramphocelus-Arten geringer ist, als bisher vermutet. Deshalb möchten manche Taxonomen ihr die eigene Gattung Phlogothraupis zuordnen. Man überlegt aber noch und ist sich noch nicht ganz einig. Immerhin bliebe der Nachname erhalten... ;o)   Crimson-collared Tanager  (Ramphocelus sanguinolentus od. Phlogothraupis sanguinolentus)  male  Flammentangare  2013 Die Welt ist ein Blatt  "...und gehört mir ganz allein!" scheint dieses kleine Erdbeerfröschchen summen zu wollen. Neben all den interessanten Dingen, die es über die Ernährung mit Giftameisen und der Akkumulation der aufgenommenen Alkaloide in der Haut dieser Fröschchen zu erzählen gäbe, ist besonders das Fortpflanzungsverhalten erwähnenswert, weil es sich von nahezu allen anderen Fröschen unterscheidet. Hier umklammert nicht das Männchen das Weibchen, sondern beide Partner nähern ihre Bauchseiten einander an, wobei das Weibchen dann lediglich 3-5 Eier auf dem trockenen Rand einer Bromelie ablegt. Erst hier werden sie vom Männchen befruchtet und in den folgenden 10 Tagen bis zum Schlupf der Kaulquappen ausschließlich auch von diesem bewacht, befeuchtet und gepflegt. Dann erst tritt das Weibchen wieder in Aktion, nimmt die Quappen nacheinder auf und setzt sie einzeln in wassergefüllte Bromelientrichter. Bis zu acht Wochen lang sucht sie nun die Quappen im Abstand einiger Tage auf und füttert diese dabei mit unbefruchteten Nähreiern. Diese spezielle Diät hat den Fröschchen auch den lateinischen Gattungsnamen 'Oophaga' eingebracht‚ auf deutsch 'Eierfresser'.  Und wenn das Männchen mal nicht mit der Eierpflege beschäftigt ist, bewacht es sein kleines, von seinen Lieblingsameisen bewohntes Revier und läßt dabei seinen an  Insektensummen erinnernden Ruf  hören.   Blue Jeans Dart Frog, Strawberry Dart Frog  (Dendrobates pumilio)   Erdbeerfröschchen  2013 Trotzdem 'magnificent'  Mit einer Körperlänge von bis zu 13,5 cm gehören die Violettkron-Brilliantkolibris zu den größeren Vertretern in der Familie der Kolibris. Ihr Verbreitungsgebiet beginnt im tiefen Süden der USA und reicht über Mexiko bis hinunter nach Panama. Die in Costa Rica und Panama vorkommende Unterart E. fulgens spectabilis unterscheidet sich von der Nominatform durch eine etwas gedämpftere Brust- und Bauchfärbung und ist auch etwas größer als die nördlichen Verwandten. Wie bei allen Kolibris werden die leuchtenden Gefiederfarben durch Reflexionsbrechung hervorgerufen, so dass es immer auch von den Lichtverhältnissen abhängt, ob die Vögel auf Fotos ihrem Namen Ehre machen. Die violette Krone dieses Männchen und die leuchtend türkisgrüne Kehle sind hier leider dem schattigen Ansitz zum Opfer gefallen. Sein gerader schwarzer Schnabel und der typische weiße Fleck hinter dem Auge machen seine Identifikation aber sicher.   Magnificent Hummingbird  (Eugenes fulgens spectabilis)  male  Dickschnabelkolibri od. Violettkron-Brilliantkolibri  2013 Pteroglossus, nicht Pterosaurus!  Obwohl einem beim hornigen Ausmaß dieses Schnabels obige Assoziation schnell in den Sinn kommt ;-). Diese zu den Spechtvögeln gehörenden Tukane kommen im tropischen und subtropischen Amerika von Mexiko bis nach Venezuela vor, wo sie ausschließlich im feuchten Tiefland siedeln und niemals in Höhen über 1500 m anzutreffen sind. Sie leben monogam aber gesellig in kleinen Trupps oder Familienverbänden und suchen zur Übernachtung und zur Brut gerne Baumhöhlungen auf, die sie häufig von ihren höhlenhackenden Spechtverwandten 'übernommen' haben.  Die 1788 erstmals beschriebenen Halsbandarassaris waren eine Zeitlang als Zoo- und Ziervögel sehr beliebt. Seltsamerweise scheint es sie in Zoos aber kaum noch zu geben, denn alle Nachforschungen nach Zoovögeln verweisen auschließlich auf 'ehemalige' Haltungen – zuletzt hat sich wohl die Stuttgarter Wilhelma in den 1980er Jahren mit der Zucht dieser prachtvollen Tukane befaßt. Glücklicherweise besteht auch kein Nachzuchtbedarf, da der natürliche Bestand ungefährdet ist.   Collared Aracari  (Pteroglossus torquatus)   Halsbandarassari  2013
Kontrast #1  Nach dem äußeren Erscheinungsbild dieses nur 12-13 cm kleinen und schlanken Vogels mit dem relativ langen und schmalen Schnabel würde man nicht unbedingt die Zugehörigkeit zu der in Mittel- und Südamerika weit verbreiteten Tangarenfamilie vermuten, da die meisten Tangaren gattungstypisch eher dem pummeligen Sperlingsbild entsprechen. Auch untereinander kontrastieren die beiden Geschlechter des Türkisnaschvogels in einem ausgeprägten Dimorphismus, bei dem das Weibchen mal wieder gegenüber dem leuchtend blau- und cyanschimmernden Männchen farblich ein wenig den Kürzeren zieht, in ihrem differenzierten Grün aber ebenfalls eine unbestreitbare Eleganz aufweist.  Das Weibchen ist auch für den Bau des kleinen, napfförmigen Nestes verantwortlich, in welches es meist zwei braungefleckte weiße Eier legt, aus denen nach 13 Tagen Brut die Jungen schlüpfen. Nach weiteren 14 Tagen sind diese flügge und sehen einem vergleichsweise langen Dasein von 10 Lebensjahren entgegen.   Red-legged Honeycreeper  (Cyanerpes cyaneus)  female  Türkisnaschvogel od. Rotfußhonigsauger  2013 Kontrast #2  Zugegebenermaßen sind einige meiner Costa-Rica-Vogelbilder an Futterstationen von Lodges und Hotels entstanden. Auch wenn man im freien Gelände – häufig an Wegen, lichten Brachflächen und Wasserläufen – schon zahlreiche Arten entdecken kann, kommt man ihnen selten so nahe wie an den vorbereiteten Futterstellen. Und obwohl ich versuche, die Tiere 'naturnah' im freistehenden Geäst und nicht gerade im wilden Kampf um das größte und beste Frucht- oder Bananenstück abzubilden, kann auch ein solches Foto seinen Reiz haben, wenn der farbliche Kontrast zwischen Vogel und Frucht so leuchtend wie hier ausfällt. Abgesehen von ergänzender Insektennahrung nascht der bunte Vogel meist an Früchten und Blütennektar.   Red-legged Honeycreeper  (Cyanerpes cyaneus)  male  Türkisnaschvogel od. Rotfußhonigsauger  2013 Stummelschwänzchen  Mit einer Größe von 45-60 cm erreicht das mit dem Stachelschwein verwandte Stummelschwanzaguti ein Gewicht von bis zu 3,5 kg und ist in Hinblick auf Größe, Selbstverteidigung und Fluchtverhalten unseren Hasen sehr ähnlich. Paare, welche sich ein Leben lang die Treue halten, leben meist mit anderen Familienmitgliedern in kleinen Gruppen zusammen und besetzen Reviere von bis zu 2 Hektar, die sich durch das Vorhandensein von ausreichend Nahrungspflanzen und Trinkwasser auszeichnen müssen. Die Revierverteidigung übernimmt das Männchen, welches sich aggressiv mit Tritten seiner Hinterläufe gegen Artgenossen durchsetzt. Abgesehen von fleischlichem 'Beifang' in Form von Insekten ernährt sich das auch dabei hasenähnlich auf seinen Hinterbeinen kauernde Aguti von Wurzeln, Knollen und Früchten, die es geschwind zwischen den Vorderpfoten dreht und wendet, während es wie hier selbst hartschalige Palmfrüchte mit seinen Nagezähnen in Nullkommanichts zu Kleinholz verarbeitet.  Die Weibchen bringen nach ca. 110 Tagen Tragezeit meist zwei Jungtiere in Erd- oder Baumhöhlen zur Welt, die bei ihrer Geburt bereits voll ausgebildet sind, ein Fell und geöffnete Augen haben. Sie sind Nestflüchter, bleiben aber über die 130 Tage währende Stillzeit bei der Mutter und verlassen den Bau meist erst mit Beginn der nächsten Wurfsaison.   Central American Agouti  (Dasyprocta punctata)   Aguti  2013 Zwei- bis dreimal länger...  ...als der Körper von der Schnabelspitze bis zum Schwanzansatz, sind die gegabelten Schwanzfedern dieses nur ca. 12 cm großen Königstyrann-Männchens. Umso erstaunlicher, dass dieser von Mexiko bis Argentinien ständig vorkommende und im restlichen Bereich der USA gelegentlich auftretende Flycatcher als ausgesprochen wanderfreudiges Vögelchen bekannt ist, behindert ein solcher Körperschmuck doch eher das zügige Vorankommen. Wie der Name vermuten läßt, ist der Flycatcher ein Insektenjäger, greift aber in den insektenschwachen Jahreszeiten auch auf Beeren und Früchte zurück.  Auch wenn ich mir fotografisch einen anderen Ansitz gewünscht hätte, scheint – wenn man Googles Bildergalerie glauben kann – der Vogel eine ausgesprochene Affinität zu (Stachel-)Drähten und Kabeln zu haben. Insofern dokumentiert dieses Foto durchaus einen häufigen und beliebten Aufenthaltsort des kleinen Jägers.   Fork-tailed Flycatcher  (Tyrannus savana)   Gabelschwanz-Königstyrann  2013
Eulenauge  Den englischen Namen trägt dieser meist mit geschlossenen Flügeln an Baumstämmen sitzende Tagfalter unübersehbar aufgrund des detailliert ausgebildeten Augenmusters auf der Flügelunterseite. Entscheidender für die Tarnung ist aber das umgebende Rindenmuster, welches den mit bis zu 13 cm Spannweite ausgestatteten Schmetterling für Freßfeinde nahezu unsichtbar macht. Oft mit dem ebenfalls sehr großen und mit einer braunen Unterseite ähnlich gefärbten Morphofalter verwechselt, besitzt Caligo aber nicht dessen leuchtend blaue Innenfärbung, sondern ist mit einem dunklen Braunviolett eher unauffällig.  Die Banane, von der sich die Raupen des Bananenfalters mit Vorliebe ernähren, wurde erst von den Europäern nach Amerika eingeführt. In Plantagen gelten sie aufgrund des mitunter massenhaften Auftretens als Schädlinge, zudem scheinen die Blätter der Banane einen vorteilhaften Effekt auf das Wachstum der Raupen zu haben, da diese sich hier schneller als an Helikonien und Pfeilwurzgewächsen, ihren ursprünglichen Nahrungspflanzen, entwickeln. Die genaue Ursache kennt man nicht – man vermutet, dass der geringere Stickstoffgehalt der Helikonien dafür verantwortlich ist.  Zur Gattung  Caligo  zählen 20 verschiedene Arten. Eine weitere gibt es  hier  zu sehen.   Forest Giant Owl  (Caligo eurilochus)   Bananenfalter  2013 Im Blätterdach...  ...offener Baumbestände hält sich dieser Kuckuck besonders gern auf. Sein sehr langer, schwarzweiß gefärbter Schwanz macht mehr als die Hälfte seiner 45-48 cm Körpergröße aus, er turnt ebenso wie ein Eichhörnchen schnell und gewandt im Astwerk und und ähnelt sogar von der Gefiederfarbe her dem namensgebenden Squirrel. Er vermeidet lange Flüge und überbrückt längere Distanzen bevorzugt im Gleitflug. Die Nahrung besteht aus Insekten, meist Raupen, Zikaden und Wespen. Einzelne Exemplare wurden sogar dabei beobachtet, wie sie entlang der Wanderwege von Kriegerameisen lauerten und den Ameisen die erlegte Insektenbeute streitig machten.  Im Gegensatz zu den uns bekannten Kuckucken ist der Cayennekuckuck kein Brutparasit. Das Weibchen legt zwei weiße Eier in ein selbstgebautes Nest, brütet diese selber aus und betreibt Brutpflege.   Squirrel Cuckoo  (Piaya cayana)   Cayennekuckuck  2013 Wegelagerer  Der ca. 25 cm große Pauraque gehört wie der europäische Ziegenmelker zur  Familie der Nachtschwalben   (Caprimulgidae) . Wie der Name nahelegt, ruht der Vogel tagsüber auf dem Boden oder schmiegt sich unauffällig an tiefe Äste im Unterholz. In seinem Verbreitungsgebiet von Mexiko bis weit hinunter nach Südamerika findet man ihn an Waldrändern, in niedrigem Gebüsch und offenem Gelände. In freier Wildbahn sitzt er in der Dämmerung und Nachts meist auf einem Ansitz, von dem aus er Jagd auf Motten, Käfer, Glühwürmchen und anderes fliegendes Insektengetier macht. Dass Insekten nachts um Lichtquellen herumtanzen, ist dem Vogel aber nicht verborgen geblieben und so hockt er sich mit Vorliebe direkt unter die funzelige Straßenbeleuchtung abgelegener Dörfer, ab und an kurz auffliegend, um sich einen fetten Käfer aus dem Lichtkegel zu schnappen. Hier hat man auch gute Chancen, an eine Aufnahme dieser gut getarnten Vögel zu kommen, denn den vom Scheinwerferlicht fast paralysierten Nachtschwalben kann man sich mit dem Auto bis auf 10-15 m vorsichtig nähern, ohne dass sie wegflattern. Dann öffnet man leise die Fahrertür, schiebt die Kamera mit dem langbrennweitigen Tele leise in den Spalt zwischen Tür und Karosserie und löst aus. Witzigerweise stören sich die Vögel nicht am starken Blitzlicht – aber eine falsche Bewegung, und schon sind sie weg...   Common Pauraque  (Nyctidromus albicollis)   Pauraque (Nachtschwalbe/Ziegenmelker)  2013 Im Liegestütz...  ...präsentiert das Anolis-Männchen hier eindrucksvoll seine Kehlfahne. Da es wohl kaum meine ebenfalls anwesende Ehefrau anwerben wollte, vermute ich, es wollte mir damit lediglich seinen Revieranspruch signalisieren. Ich habe diesen respektiert und Anolis nach diesem Portrait in seinem schattig-feuchten Lebensraum sich selbst überlassen ;-)   Many-scaled Anole or Golfo Dulce Anole  (Norops polylepis)  male  2013
Eher untypisch  Schaut man sich im Netz die Fotos anderer Yellow-crowned Night Herons an, machen sie fast alle ihrem englischen Namen Ehre und zieren ihren Kopf mit einem gelben Federschopf. Dort, wo wir die meisten Sichtungen dieser Nachtreiher-Verwandten hatten, im Mündungsgebiet des Río Nosara, schien die schopflose Mode aber gerade 'in' zu sein, denn auch nach Sichtung der Aufnahmen anderer Individuen fand ich keines mit identifizierbarem Kopfschmuck. Sei's drum – auch ohne ist der Vogel attraktiv genug, um dieses Portrait zu rechtfertigen.   Yellow-crowned Night Heron  (Nyctanassa violacea)   Krabbenreiher od. Cayenne-Nachtreiher  2013 Hausgast  Bei den häufig naturnah gestalteten Unterkünften Costa Ricas bleiben gelegentliche Verirrungen von Wildtieren in untypische Umgebungen nicht aus. Zumal dort meistens auch leicht erreichbares Futter abfällt, wie hier im offenen Restaurantbereich der Flying Crocodile Lodge. Aufgrund ihres Gewichtes und ihrer Größe ist die Aga-Kröte aber ein eher behäbiger Zeitgenosse, beschränkt ihren Aktionsradius auf eine geschützte Ecke und fällt nicht unangenehm durch plötzliche Sprungattacken auf überraschte Touristen auf, da ihre kurzen Gliedmaßen sie lediglich zu einer watschelnden Fortbewegung befähigen. Die etwas massigeren Weibchen werden in freier Wildbahn bis zu 23 cm groß – in der Gefangenschaft soll es lt. Wikipedia ein schwedisches Haustier sogar auf 38 cm und ein Gewicht von 2,65 kg gebracht haben! Weitere Infos zur Aga-Kröte finden sich unter dem  diesem Foto .   Giant neotropical toad, Marine toad or Cane toad  (Bufo marinus syn. Rhinella marina)   Große Aga-Kröte  2008 Hübscher Spargel  Dank Wikipedia ist mir erstmals bewußt geworden, dass die Familie der Orchideen zur Ordnung der 'Spargelartigen' gehört ;-). Diese Dame, als Orchidee von eher untypischer Schlichtheit, wächst im gesamten tropischen und subtropischen Amerika entweder auf Felsen oder epiphytisch auf Bäumen. Dieses Exemplar fanden wir zwischen Brandungsfelsen am Pazifikstrand, wo es wegen der eleganten weißen Blüte besonders auffiel. Ein Wiedersehen mit der Dame gab's  auf Curaçao!    Lady of the night, Dama de noche  (Brassavola nodosa)   2013 Quotenvogel  Völlig ungerechtfertiger Weise stehen die weiblichen Quetzals meist im Schatten ihrer männlichen Pendants. Sei es, dass sie ein unauffälligeres Gefieder haben, sei es das Fehlen eines prächtigen langen Schwanzes, der das Männchen bei den indianischen Ureinwohnern in den Rang eines Göttervogels erhoben hat – immer stehen sie im Schatten ihres Göttergatten. Dabei sind die Quetzal-Weibchen bei der Bewältigung des Vogelalltags mindestens genauso geschickt und versiert wie das bewundertere Männchen. In Hinblick auf die Fertigkeit nämlich, die verlockende Frucht des Avocadobaumes nach dem Anvisieren zielgenau anzufliegen, sich die Frucht im Flug zu schnappen, um sie erst dann in Ruhe auf einem Ast sitzend im Ganzen herunterzuwürgen, steht das Weibchen dem Angebermännchen in nichts nach! Daher zeige ich hier aus Gründen der Gleichberechtigung nun auch endlich mal das vermeintlich schwache Geschlecht, statt immer nur den schwanzwedelnden Gemahl zu goutieren ;-)  Weitere Informationen zum Quetzal, Details zur Nahrungsaufnahme und die frustrierende Story der Gewinnung dieser Fotos finden sich unter  diesem Notbild...    Resplendent Quetzal  (Pharomachrus mocinno)  female  Quetzal  auf Wild Avocado od. Little A.  (Ocotea tonduzii)   2013
Nationalpark-Drohne  Bekanntermaßen interessiert sich der große Bruder im Norden für alles, was in 'seinem' Hinterhof so vor sich geht. Und nachdem die Drohnentechnologie bereits mechanisierte Insekten im Mikroformat hervorgebracht hat, Verschwörungen lateinamerikanischer Gangster oder Drogenbarone vornehmlich in der Tarnung dichten Dschungels geplant werden, würde es mich nicht wundern, wenn dieses Tierchen auch nur so aussieht wie eine harmlose Libelle...    (Argia frequentula)  male  2013 "Warten auf den Bus"   Diesen passenden Ausspruch hat einer der Bildkommentatoren bei der Erstveröffentlichung in der FC getan – als Anwohner am Río Nosara hat er diese Gänse beinahe täglich vor Augen.   Wen es nach näheren Informationen zu dieser Entengans gelüstet, sei auf  dieses Foto  verwiesen...   Black-bellied Whistling Duck  (Dendrocygna autumnalis)   Herbstpfeifgans  2013 Einer muß noch...  Ohne lange Erklärungen, da zu diesem Vogel bereits alles gesagt worden ist (z.B., dass er trotz seiner Spechtverwandtschaft keine Löcher in Stämme hämmert ;-)). Im Archiv schlummern aber noch ein paar Fotos, die sich zum Abschluß meiner Costa Rica-Serie durchaus noch lohnen – also raus damit...   Chestnut-mandibled Toucan od. Swainson's Toucan  (Ramphastos [ambiguus] swainsonii)   Swainson-Tukan, Braunrückentukan od. Goldkehltukan  2013 Kommt auch oft zu kurz  Während das menschliche Männchen sich meist als unwiderstehlich attraktiv und dominant empfindet, ist es dies bei vielen seiner tierischen Geschlechtsgenossen tatsächlich. Zumindest attraktiv – was die Dominanz angeht, mögen die  Männchen  zwar die körperlich Stärkeren sein, die Auswahl hingegen, wer von den Prachtburschen als Vater des Nachwuchses in Frage kommt, trifft das Weibchen schlau alleine.  In Würdigung dieser oft unterschätzten Stärke des Weibchens soll hier stellvertretend die Gattin des vielgezeigten, prächtig mit Kopf- und Rückenkamm geschmückten Helmbasilisken zur Geltung kommen. Auch wenn ihr die typischen Angeberattribute fehlen, ist sie nichtsdestrotz ebenso wie das Männchen in der Lage, schwimmend und tauchend ihr bis zu 1000m² großes Revier zu beherrschen und im Notfall mit den hier schön sichtbaren Riesenfüßen bis zu 12 km/h schnell übers Wasser zu laufen. Das schaffen vor allem menschliche Männchen nur selten...   Common basilisk or Jesus Christ lizard  (Basiliscus basiliscus)  female  Helmbasilisk  2013
Ostern ist zwar vorbei,...  ...aber kein Grund, dieses Bild nicht zu zeigen, denn schließlich trägt dieser grimmig dreinschauende Brüllaffe seine unübersehbaren Männlichkeitsattribute auch ganzjährig durch die Gegend. Auch ansonsten weiß diese Art auf sich aufmerksam zu machen, denn im Gegensatz zu den akustisch eher unauffälligen Kapuzinern und Klammeraffen weiß man bei dem spätestens ab 5:30 Uhr erklingenden schauerlichen Gebrüll zuverlässig, dass sich eine Horde Toyotaschreier in unmittelbarer Nähe des gebuchten Hotelzimmers aufhält.  So häufig man ihnen auch in Costa Rica begegnet, so selten sind wirklich gute Aufnahmen dieser meist in hohen Bäumen herumturnenden Gesellen möglich. Entweder verschwinden sie fotografisch unbefriedigend in dunklem Laub, oder sie werden vom hellen Gegenlicht überstrahlt. In diesem Sinne sei diese etwas dynamisch gequälte Doku verstanden...   Mantled Howler  (Alouatta palliata)  male  Mantelbrüllaffe  2008 Grünrücken  Der nur 44 cm große Grünreiher ist in fünf verschiedenen Unterarten über tiefliegende Feuchtgebiete des nord- und mittelamerikanischen Territoriums verbreitet, wobei die südlicher lebenden Arten standorttreu sind, während die im kanadischen Bereich und an der amerikanischen Ostküste brütenden Populationen im Winter meist in wärmere Regionen ziehen. Gelegentlich sollen auch weit von ihren natürlichen Vorkommen entfernte Ausreißer beobachtet worden sein – an der Pazifikküste lebende Exemplare hat es bis nach Hawaii verschlagen, Ostküstenvögel kamen vereinzelt sogar bis nach Westeuropa!  Auch in anderer Hinsicht sind die kleinen Reiher bemerkenswert, gehören sie doch zu den wenigen Arten, bei denen eine intelligente Strategie des Futtererwerbs festgestellt werden konnte. Zwar benutzen sie kein Werkzeug, legen aber offensichtlich ganz bewußt Köder in Form kleiner Insekten auf der Wasseroberfläche ihrer Jagdreviere ab, um damit Beutefische anzulocken. Besonders zur Brutzeit sind Grünreiher zudem ziemlich intolerant gegenüber anderen Vögeln und auch Artgenossen und verteidigen aggressiv ihr Futterrevier.   Green-backed Heron  (Butorides virescens maculata)   Grünreiher  2013 Noch 'n Grünrücken  Okay, ein ganz anderer als auf dem letzten Foto – auch schon mehrfach gezeigt, aber ebenfalls ein Bild, dessen Verbleib im Archiv zu schade wäre.   Red-eyed Tree Frog  (Agalychnis callidryas)   Rotaugenlaubfrosch  2008 Ein letzter Gruß  Nummer 304 meiner Costa-Rica-Reihe! Und damit erst mal Schluß mit der 'Ausbeute' aus zwei, jeweils 3½-wöchigen Reisen in dieses tropische Paradies. Immer noch viel zu kurz, um alle Schönheiten des Landes auch nur annähernd erfahren zu können, so dass zumindest die feste Absicht besteht, in nicht allzu ferner Zukunft eine dritte Reise dahin anzutreten.   Bis dahin bedanke ich mich herzlich für die wohlwollende Begleitung aller Buddies, die mir mit ihren zahlreichen positiven Anmerkungen Antrieb waren, nicht nur einfach Bilder zu zeigen, sondern auch erklärende Infos zu den Motiven anzufügen. Ich will auch ein wenig Stolz nicht verhehlen, in dieser mehr als 300-Bilder-Serie neben einigen Landschaftsimpressionen an die zweihundert verschiedene Tier- und Pflanzenarten gezeigt zu haben, davon ca. 50, die – zumindest unter den identifizierten und benannten Arten – nach entsprechender Suchrecherche bisher erstmalig in der FC veröffentlicht wurden.   Rufous-tailed Hummingbird (Amazilia tzacatl)  Braunschwanzamazilie  2013     (Weil er alles so gut zusammenfaßt, ist der Bildkommentar original aus der Fotocommunity übernommen. Den Dialog mit den 'Buddies' werde ich vermissen! Die zur Werbeplattform verkommene FC weniger...)