Kehrseite: Ananas- und Bananenanbau stellen die wichtigsten wirtschaftlichen Standbeine Costa Ricas dar. Doch obwohl sich Costa Rica gerne als Ökoparadies mit vorbildlich umweltfreundlicher Gesetzgebung präsentiert, liegt die Vorherrschaft beim Obstanbau in der Hand weniger Großkonzerne wie Del Monte und Dole. Wer dort hinter die Kulissen schaut, wie der SPIEGEL es zuletzt 2011 getan hat, erfährt schnell, dass dort teilweise mittelalterliche Arbeitsbedingungen herrschen. Der Versuch von Gewerkschaften, Einfluß auf die Arbeitswelt der Plantagenarbeiter zu nehmen, wird mittels Kündigungen, Verfolgungen und schwarzen Listen massiv blockiert.
Mitte 2014 erschien im Print-SPIEGEL ein Artikel, welcher eine weitere Kehrseite des umfangreichen Ananasanbaus thematisierte. Dank Züchtung einer besonders süßen und sattgelben Ananas durch den Konzern Del Monte vor 15 Jahren, werden u.a. bis zu 70% der in Deutschland verkauften Ananas in Costa Rica angebaut. Das Geschäft verläuft so gut und profitabel, dass rücksichtslos immer mehr Land in Plantagen umgewandelt wird.
Der Expansion kommt entgegen, dass eine spezifische Stechfliegenart ihre Eier bevorzugt in den abgeernteten Stauden der Ananas ablegt und sich auf diese Weise explosionsartig vermehrt. Diese Stechfliegen wiederum überfallen in immer stärkeren Maße die Anrainer der Plantagen, die Höfe von Milchbauern und Rinderzüchtern, wo sie durch infektiösen Befall für die Ausrottung ganzer Viehherden verantwortlich sind. Da die betroffenen Landwirte dann meist aufgeben müssen, wird das Land bevorzugt von den Fruchtkonzernen aufgekauft – womit der Kreis sich schließt.
Eigentlich sollten die Ananasstauden nach der Ernte zerstückelt und untergepflügt werden – was aber aus Kostengründen fast niemand macht. Da die Inspektoren des Agrarministeriums meist beide Augen zudrücken – man weiß schließlich, wer das Geld ins Land bringt – werden alternativ weiträumig Insektenvernichtungsmittel über die gammelnden Stauden versprüht. Womit man sich ein weiteres Problem einhandelt, da sich die verwendeten Pestizide über Flüsse und Grundwasser verbreiten und zu einem weiteren gesundheitlichen Problem werden – diesmal für die Menschen. Neuerdings werden nun ganze Regionen per Tankwagen mit frischen Trinkwasser versorgt...
Die Aussicht auf Erfolg gerichtlicher Klagen der lediglich durch ansässige Anwälte vertretenen Betroffenen, gegen ganze Anwaltscharen der Konzerne aus Nordamerika bestehen zu können, kann sich jeder unschwer an zehn Fingern ausrechnen!
2013
Mitte 2014 erschien im Print-SPIEGEL ein Artikel, welcher eine weitere Kehrseite des umfangreichen Ananasanbaus thematisierte. Dank Züchtung einer besonders süßen und sattgelben Ananas durch den Konzern Del Monte vor 15 Jahren, werden u.a. bis zu 70% der in Deutschland verkauften Ananas in Costa Rica angebaut. Das Geschäft verläuft so gut und profitabel, dass rücksichtslos immer mehr Land in Plantagen umgewandelt wird.
Der Expansion kommt entgegen, dass eine spezifische Stechfliegenart ihre Eier bevorzugt in den abgeernteten Stauden der Ananas ablegt und sich auf diese Weise explosionsartig vermehrt. Diese Stechfliegen wiederum überfallen in immer stärkeren Maße die Anrainer der Plantagen, die Höfe von Milchbauern und Rinderzüchtern, wo sie durch infektiösen Befall für die Ausrottung ganzer Viehherden verantwortlich sind. Da die betroffenen Landwirte dann meist aufgeben müssen, wird das Land bevorzugt von den Fruchtkonzernen aufgekauft – womit der Kreis sich schließt.
Eigentlich sollten die Ananasstauden nach der Ernte zerstückelt und untergepflügt werden – was aber aus Kostengründen fast niemand macht. Da die Inspektoren des Agrarministeriums meist beide Augen zudrücken – man weiß schließlich, wer das Geld ins Land bringt – werden alternativ weiträumig Insektenvernichtungsmittel über die gammelnden Stauden versprüht. Womit man sich ein weiteres Problem einhandelt, da sich die verwendeten Pestizide über Flüsse und Grundwasser verbreiten und zu einem weiteren gesundheitlichen Problem werden – diesmal für die Menschen. Neuerdings werden nun ganze Regionen per Tankwagen mit frischen Trinkwasser versorgt...
Die Aussicht auf Erfolg gerichtlicher Klagen der lediglich durch ansässige Anwälte vertretenen Betroffenen, gegen ganze Anwaltscharen der Konzerne aus Nordamerika bestehen zu können, kann sich jeder unschwer an zehn Fingern ausrechnen!
2013