HIP 68410 5.3  Hipparcos-Katalog 68410, Hauptreihenstern Spektralklasse K8 V, 5. Planet Gasriese Ø 153.468 km, 3. Mond vulkanisch Ø 4.853 km   In 124,78 pc Entfernung zu Sol findet man den gelben Hauptreihenstern HIP 68410. Er beherrscht ein Planetensystem von 13 Planeten, 68 Monden und unzähligen Asteoriden. Der 5. Planet, ein orangefarbener Gasriese, umkreist seinen Stern in 183 Mio. km Entfernung etwas außerhalb der Ökosphäre, so dass die Temperatur auf seinen äußeren Monden 153 K nicht überschreitet. Seine inneren Monde werden hingegen unablässig starken Gezeitenkräften ausgesetzt, die die kleinen Himmelskörper förmlich durchwalken und ihre Kerne nicht erkalten läßt. So ist die Oberfläche des dritten Mondes häufigen Erdbeben ausgesetzt und der andauernde Vulkanismus sorgt für das Vorhandensein einer dünnen, sich ständig verflüchtigenden Atmosphäre, in deren oberen Schichten das schwache Magnetfeld die geladenen Sonnenteilchen zu einem leuchtend grünen Aurorakranz versammelt. Die starke geo- und radiologische Aktivität induziert eine von innen kommende Erwärmung der Oberfläche des Mondes und begünstigt damit das Vorhandensein einiger Pfützen flüssigen Wassers, in denen sich erste Keime primitiven Lebens tummeln. Ein interessanter Schauplatz schöpferischer Urgründe!    Vor Jahren hatte ich schon einmal aus Jux erste Versuche einer astronomischen Collage in der FC veröffentlicht.  Da das damalige Echo durchaus positiv war, habe ich mich entschlossen, unter der Rubrik 'Fremde Himmel' sporadisch ein paar weitere 'was-wäre-wenn'-Ansichten zu veröffentlichen – unter Mithilfe meiner bewährten Nikon D300 und dem PC-Teleskop 'Space Engine 0.9.7.1'. Bitte nehmt dies nicht zu ernst und lastet mir vor allen Dingen bloß keine astrophysikalischen Ungenauigkeiten an. Die mitunter vorkommende farbliche Schrillheit ist hingegen den besonderen atmosphärischen und astronomischen Bedingungen der abgebildeten Lokalitäten geschuldet und liegt nicht in meiner Verantwortung ;o). Ferne Küste  Kurz nach der Entwicklung des Transitionsantriebes im Jahre 2136 gelangen dem Forschungsraumschiff "Edwin 'Buzz' Aldrin" auf seiner ersten Reise eine Reihe aufsehenerregender Entdeckungen. Beauftragt, eine Auswahl sonnennaher Sterne anzufliegen, bei denen der Satellit Kepler sowie sein Nachfolger, das James-Webb-Space-Telescope schon im frühen 21. Jahrhundert Planetensysteme mit terraformen Planeten nachweisen konnten, hatte die Besatzung des Schiffes nach dem Besuch von nur 7 Systemen bereits zwei vielversprechende Sauerstoffwelten entdeckt.  Der zweite Fundort, das Doppelsternsystem HIP 105358 A+B, nur 53 pc von unserer Sonne entfernt, besteht zum einen aus dem weißen Hauptreihenstern F2V mit einer Oberflächentemperatur von 6890 K sowie seinem Partner, dem roten Zwergstern M2V, dessen Temperatur lediglich 3580 K beträgt und sich mit ihm um ein gemeinsames Baryzentrum in einer Entfernung von 0.157 AE und einer Umlaufzeit von 23.693 Tagen dreht. Von den insgesamt 5 Planeten des gemeinsamen Systems befindet sich der vierte, von der Mannschaft der "Aldrin" auf den Namen "Far Coast" getauft, inmitten der habitablen Zone. Es handelt sich bei ihm um eine Ozeanwelt, deren zahlreiche kleine Inseln mit reichhaltigem pflanzlichen Leben bewachsen sind und in deren Gewässern sich eine animalische Vielfalt findet, die den Vergleich mit der kambrischen Artenexplosion der frühen Erde nahelegt. Der wunderschöne, mit einer Oberflächenschwerkraft von 0.97 g sehr erdähnliche Planet wurde umgehend – trotz der potentiellen Eignung zur menschlichen Besiedlung – dem höchsten Schutzstatus unterworfen, um eine absolut unbeeinflußte Evolution sicherzustellen. Erste Spuren  Es sollte nur 4 Jahre nach dem Aufbruch der ersten menschlichen Forschungsraumschiffe im Jahre 2140 dauern, bis sensationelle Meldungen einer Entdeckung potentiell intelligenten Lebens auf einem fernen Planeten in der Region Ophiuchus die irdischen Medien kopfstehen ließen. Obwohl die Nachricht aus dem System der gelben K-Sonne HID 30891 auf ihrem 248 pc langen Weg zur Erde durch eine Dunkelwolke massiv abgeschwächt wurde, konnte die Hyperrichtfunksendung der "Michael Collins", eines Schwesterschiffes der "Aldrin" und der "Armstrong", glücklicherweise inklusive der enthaltenen Videodaten komplett rekonstruiert werden.  Das Bild zeigt den Gasplaneten "White Eye", einen Riesen mit zweifachem Jupiterdurchmesser, der seinen Zentralstern in einer Entfernung von nur 0.78 AE in 253 Tagen umkreist. Unter seinen 28 Trabanten findet sich an 14. Position der bislang noch unbenannte Mond HID 30891 2.14, eine Sauerstoffwelt mit 10478 km Durchmesser, einer Oberflächenschwerkraft von 0.82 g und einer recht heißen mittleren Durchschnittstemperatur von 23.7°C. In einer astronomisch bislang für unmöglich gehaltenen Konstellation weist dieser 'Planetenmond' innerhalb des Gasriesensystems seinerseits einen eigenen Trabanten von immerhin 1623 km Durchmesser auf – im Bild vor "White Eye" zu sehen. Erste Untersuchungen aus einer tiefen Umlaufbahn zeigten an einigen küstennahen Stellen des einzigen großen Kontinents des planetengroßen Mondes primitiv anmutende Pfahlbausiedlungen, die von offensichtlich sechsgliedrigen Lebewesen bewohnt werden. Vorbehaltlich späterer ethnologischer Untersuchungen besser qualifizierter Nachfolgeexpeditionen, entschied sich die Besatzung der "Collins", auf eine möglicherweise traumatisierende Kontaktaufnahme zu verzichten und beschränkte sich auf Überflüge des Planeten mit dem Landungsboot. Unter dem Eisring  Immer wieder sehen sich die Mitglieder der "Michael Collins"-Crew planetarischen Besonderheiten gegenüber, die kein irdischer Astronom für möglich gehalten hätte. Sechs Jahre nach dem Start der mit drei Sternenschiffen ersten umfassenden extrasolaren Expediton und der Erforschung von mittlerweile 83 Sonnensystemen hatte sich herausgestellt, dass die Mehrzahl der hinsichtlich potentieller Lebensspuren vielversprechendsten Planeten keine direkten Umlaufbahnen um ihre Sonnen einnahmen, sondern vielmehr häufiger als Monde größerer Gasplaneten in Erscheinung traten.  Auch wenn sich bei HID 8755 keine lebenstragende Welt findet, ist das Trabantensystem des 4. Planeten einer kleinen G0-Sonne in einer anderen Hinsicht bemerkenswert, da hier nicht der zentrale Gasriese von einem Eis/Gesteinsring geschmückt wird, sondern sein mit 9742 km Durchmesser recht beachtliche zwölfter Mond. Mit einer Oberflächenschwerkraft von 0.63 g hält er eine dichte Stickstoff/Schwefeldioxid/Wasserdampf-Atmosphäre fest, deren Wasseranteil sich bei einer durchschnittlichen Temperatur von nur 187 K schon vor langer Zeit als Schnee- und Eisbelag auf den schroffen, teilweise vulkanischen Felsformationen des Trabanten niedergeschlagen hat. Standardmäßig hat die Expeditionscrew der "Collins" auch die Oberfläche dieses Himmelskörpers zum Aussetzen diverser Meßsonden aufgesucht, verbrachte aber einen Großteil der Oberflächenzeit damit, fasziniert das Schauspiel sich über das Himmelszelt wölbender Eisringe zu betrachten, ein Anblick, den sie hier – in 113 Lichtjahren Entfernung von zu Hause – erstmalig auf ihrer Reise genießen durften. Dank der überlichtschnellen Hyperfunkverbindung sorgte die Information von der astromischen Kuriosität eines Ringmondes dann auch schnell für heiße Diskussionen und neue Entstehungs-Hypothesen unter der auf der Erde verbliebenen Wissenschaftlerschar.
Der Weihnachtsstern  Von den drei im Frühjahr 2140 gestarteten Sternenschiffen war die "Neil Armstrong" bisher am weitesten in den Raum vorgedrungen. Im Gegensatz zu ihren beiden Schwesterschiffen lag die Priorität ihrer Mission nicht in der Suche erdverwandter Planeten, sondern in der Erforschung der kosmischen Nachbarschaft der Erde. Nach mehreren Transitionen und einer Reise von gut 20000 Lj befand sie sich im Dezember 2145 etwas außerhalb des heimatlichen Orion-Armes im Bereich des galaktischen Halos – mit einem atemberaubenden Blick auf die dunkelnebelverhangene Kante der Milchstraße. Selbst hier draußen gab es noch Sterne und die "Armstrong" war nach dem letzten Sprung in unmittelbarer Umgebung eines intensiv rubinrot leuchtenden Zwergsternes herausgekommen, der vom Kommandanten der "Armstrong", Jewgeni Pawlowitsch Koroljow, spontan auf den Namen 'Santa's Star' getauft wurde.  Je länger und je weiter die Mannschaften der drei Schiffe von der Erde getrennt waren, desto mehr wuchs unter den harten Abenteuerern und nüchternen Naturwissenschaftlern das Bedürfnis nach heimatlicher Wärme und Verbundenheit. Und so war es nicht verwunderlich, dass die alten irdischen Feste und Bräuche von Jahr zu Jahr mit steigender Inbrunst gewürdigt wurden. Entsprechend dem ständig mit der Erdzeit synchronisierten Bordkalender waren die Kombüsen und Mensen des Schiffes bereits weihnachtlich geschmückt, als die Nachricht der Entdeckung des einzigen Planeten von 'Santa's Star' die Runde durchs Schiff machte.  Nicht nur, dass die eilig zusammengestellte Landungscrew bei ihrem Abstieg auf den Sauerstoffplaneten am 23.12.2145 von einer festlich rot illuminierten Atmosphäre empfangen wurde, man wurde auch von einer zwar primitiven, aber reichhaltigen Flora und Fauna überrascht, die zumindest stellenweise coevolutionäre Tendenzen zur Erdbiologie erkennen ließ. Und als nach Eintritt der Dämmerung auf dem 'Araukania' getauften Planeten die Hinterleiber einer ca. 10 cm großen 'Käfer'art in strahlender Biolumineszenz aufleuchteten und den nadelholzähnlichen Bäumen bunte Kerzen aufsetzten, waren selbst die andächtig staunenden Raumfahrer bereit, an ein Weihnachtswunder zu glauben.  Ebenso auf der guten, alten Erde, wo niemand erwartet hatte, per Hyperfunk einen solchen Weihnachtsgruß vom Rande der Galaxis zu erhalten, mit dem die Crew der "Armstrong" allen Daheimgebliebenen, Freunden und Verwandten wieder ins Bewußtsein rief, sich auf einer Mission zu befinden, die "...einen kleinen Sprung für ein Raumschiff, aber einen Riesenschritt für die Menschheit" darstellte! TSS "Michael Collins"  Während der mittlerweile sechs Jahre andauernden Expedition der drei baugleichen Sternenschiffe ist 'Mission Control' Adressat einer ständigen Flut von Daten, die im Sinne wissenschaftlicher Forschung einen unvergleichlichen Schatz darstellen und das astrophysikalische Wissen in noch nie dagewesenem Umfang bereichert haben. Dabei haben eine riesige Menge fantastischer Bilddokumente auch ihren Weg in die Öffentlichkeit gefunden – als Zeugnisse einer Mission, die nicht nur Wissenschaftler begeistert, sondern kaum weniger auch den staunenden Rest der Menschheit.  Ein bißchen in den Hintergrund gerieten dabei die Akteure dieses Abenteuers, war von ihnen auf all den atemberaubenden Ansichten von Sonnen, Planeten und Monden doch nur selten etwas zu sehen. Eine gute Gelegenheit also, an Hand eines Bilddokumentes, welches von der zurückkehrenden Landecrew eines Shuttles der "Michael Collins" im 2700 Lj entfernten Gebiet des diffusen Nebels NGC 2264 aufgenommen wurde, den Aufbau eines der drei über 1000 m langen Schwesterschiffe nach längerer Zeit mal wieder zu rekapitulieren.  Wir blicken von hinten auf den fünfstrahligen Fusionsantrieb, der – flankiert von insgesamt 12 Deuteriumtanks – ausschließlich für die Navigation in planetaren Räumen verantwortlich ist. Direkt vor dieser Antriebseinheit sind magnetische Flaschen in die filigrane Gitterstruktur des tragenden Rumpfes integriert. Sie dienen der sicheren Speicherung von Antimateriekomponenten und generieren in der angegliederten Reaktionskammer die notwendige Sprungenergie für den Hyperantrieb . Wie wir alle gelernt haben, baut die mächtige Hyperringantenne damit das Energiefeld auf, welches das komplette Raumschiff dem einsteinschen Raumzeitkontinuum 'entrückt' und zur zeitlosen Transition durch den Hyperraum über interstellare Distanzen befähigt.  Durch den Hyperring hindurch gesehen erkennt man einen Teil der Fracht- und Hydroponikmodule, welche sich entlang des mittleren Rumpfstrangs bis zum habitablen Bereich erstrecken. Das Habitat, im schattigen Bereich hinter dem 267 m durchmessenden Hitze- und Meteoritenschutzschild angeordnet, besteht aus sechs unabhängigen Ringkörpern, die Dank ihrer angepaßten Rotation um die Zentralachse für eine ständige Gravition von 0,8 g im Wohnbereich sorgen. Ohne diese künstliche Schwerkraft wären interstellare Expeditionen über derart lange Zeiträume überhaupt nicht denkbar! Nahe den Wohnringen gruppieren sich auch die Shuttlebasen kreisförmig um die zentrale Gitterstruktur, von denen aus die planetarischen Exkursionen gestartet und die nun von der zurückkehrenden Shuttle-Crew angesteuert werden.  Wer Genaueres über die Schiffe wissen möchte, sei auf das 'Mission Wiki' verwiesen, welches über Hypernet im gesamten Sonnensystem verfügbar ist! Alpha Scorpii  Zu den Aufgaben der Mannschaft der "Edwin 'Buzz' Aldrin" gehört nicht nur das Finden und Erforschen erdverwandter Planeten, sondern auch die Vermessung des 'nahen' Kosmos, einer gedachten Kugelsphäre mit einem Radius von ~1000 Lj und der heimischen Sonne im Zentrum. Innerhalb dieser Kugel befinden sich so ziemlich alle Sterne, die die Menschheit seit Urzeiten am irdischen Firmament begleiten und zu Projektionen unzähliger Mythen und Sagen geworden sind.  Eines dieser legendären Leuchtfeuer ist der Überriese "Antares", welcher das 'Auge' des Sternbilds Skorpion darstellt und in einer Entfernung von 598 Lj zu Sol sein orangerotes Licht über das Universum ergießt. Die "Aldrin" hatte aus Sicherheitsgründen in weiter Entfernung zur Zentralsonne im System materialisiert, da die genauen Maße dieses Sonnenmonsters erst noch ermittelt werden mußten und kein Mensch eine Vorstellung davon hatte, welche physikalischen Bedingungen in einem solchen System zu erwarten waren. Mit seiner Spektralklasse M1 und der Leuchtkraftklasse Iab gehört Antares zu den sogenannten sterbenden Sternen, die am Ende ihres langen Lebens angekommen sind und in einem letzten, gewaltigen Aufbäumen – welches sich immerhin über mehrere hundertausend Jahre hinziehen kann – ihre schwindenden Energiereserven verbrennen, bevor sie am Ende zu einem dichten, weißen Zwerg kollabieren.  Soweit ist es aber noch nicht und Antares hat mit einem aktuell von der Astrografieabteilung gemessenen Durchmesser von 967 Millionen Kilometern einen Umfang erreicht, der im heimischen Solsystem den inneren Bereich der Gesteinsplaneten bis über die Marsbahn hinaus eingeschlossen hätte! Trotz seiner über 10000-mal größeren Helligkeit gegenüber Sol beträgt seine Oberflächentemperatur aber nur 'kühle' 3400 Kelvin, ein Umstand, der auf dieser stark abgeblendeten Aufnahme Areale geringerer Aktivitäten als ausgedehnte, pockennarbige Sonnenflecken sichtbar werden läßt.  Selbst in einem solchen System finden sich noch Planeten, die zu 'Jugendzeiten' des Sterns in weiter Entfernung ihre Kreise zogen – vergleichbar Jupiter und Saturn im Solsystem. Alle in diesen frühen Zeiten möglicherweise existenten Gesteinsplaneten hat die zum Überriesen angeschwollene Sonne mittlerweile 'verschlungen' und ihren verbliebenen drei Trabanten ist sie dabei so nahe gekommen, dass die Entfernung des innersten, 56434 km durchmessenden Gasplaneten zu Antares' Oberfläche nur noch vergleichsweise geringe 23,652 AE beträgt. Die vorliegende Aufnahme, die beim ballistischen Durchflug der "Aldrin" durch die obersten Atmosphäreschichten des sonnennächsten Trabanten entstand und per Hyperfunk im März 2147 Mission Control erreichte, zeigt eindrücklich die beängstigende Nähe und Größe dieses gigantischen 'Auges des Skorpions'. Terra Incognita  Auch wenn die drei seit 2140 im Orionarm der Milchstraße herumreisenden Forschungsschiffe als weitgehend autark konstruiert worden sind, benötigen sie nach jahrelanger Fahrt doch hin und wieder Rohstoffe. Dabei kann es sich um die Aufnahme von Wasserstoff mittels RAM-Trichtern aus den oberen Atmosphäreschichten von Gasriesen handeln, um die kontinuierliche Treibstoffversorgung des interplanetaren Antriebs sicherzustellen (wie es im vorhergehenden Bild eines solchen Tank-Durchflugs die "Aldrin" bei Alpha Scorpii dokumentiert), oder um die Gewinnung lebenswichtiger Ressourcen von der Oberfläche geeigneter Himmelskörper.  Obiges Foto erreichte 'Mission Control' im Spätherbst 2144. Aufgenommen wurde es von einem Crewmitglied der "Michael Collins" angelegentlich einer solchen Rohstoffexpedition auf dem Mond des 6. Planeten von HD33279, eines 789 pc von der Erde entfernten weißen Hauptreihensternes im Sektor Eridanus. Dieser Mond stellt ein Paradebeispiel für oft und meist erfolgreich angesteuerte Rohstoffquellen dar, befindet er sich doch in einem nahen Orbit um den schwerkraftstarken Mutterplaneten, einem Gesteinsmonster von 58400 km Durchmesser und einer Oberflächenschwerkraft von 6,4 g. Die Reibung der enormen Gezeitenkräfte walkt den nur 1300 km durchmessenden kleinen Trabanten derart durch, dass die dünne Kruste ständiger vulkanischer Aktivität unterliegt. Neben den schwefligen Ausdünstungen, die dem porigen Gestein in Form gelbweißer Wölkchen entweichen und für das Vorhandensein einer flüchtigen, dünnen Atmosphäreschicht sorgen, sind es hauptsächlich wertvolle metallhaltige Verbindungen, die gelöst in der Glut an die Oberfläche quellen und von der Crew der "Collins" in entprechenden Vorrichtungen eingefangen oder gesammelt werden.  Dank der meist nur geringen Schwerkraft dieser kleinen 'Rohstoffmonde' ist zudem die Energiebilanz für die drei Schiffe extrem günstig, weil der Pendelverkehr der Frachtshuttles zwischen Schiff und Trabant nur einen Bruchteil des Treibstoffs verschlingt, der für Ab- und Aufstieg auf die Oberflächen größerer Planeten notwendig wäre. Die Durchführung und das Gelingen solcher häufig improvisierten Verfahren bestimmten (und bestimmen weiterhin) zu einem großen Teil den Erfolg der ersten menschlichen Sternenexpedition, da keine vorherige Planung den Unwägbarkeiten des Unbekannten gerecht werden konnte!
Black Hole  Eine wissenschaftliche Sensationsmeldung erreichte 'Mission Control' im Sommer 2147 über Hyperfunk. Die Mannschaft der "Edwin 'Buzz' Aldrin" war nach Störungen im Gravitationswellendetektor auf eine Deformation in der Raumzeitstruktur eines scheinbar sternlosen Gebiets im Sektor Bootes aufmerksam geworden. Nach behutsam vorgenommenen Sprüngen in Richtung des Zentrums einer ca. 20 Lj durchmessenden, absolut sternfreien Raumkugel spielten die Schweresensoren des Schiffes plötzlich verrückt. Erst als der Astrophysiker Gordon Cooper bei der Himmelsdurchmusterung eine starke linsenförmige Verzerrung des Sternenhintergrundes in Flugrichtung feststellte wurde klar, dass die "Aldrin" einem schwarzen Loch auf die Spur gekommen war. Nähere Untersuchungen aus sicherem Abstand wiesen zur Verblüffung der Mannschaft sogar einen Planeten nach, der das 20 Sonnenmassen aufweisende Schwerkraftmonster in einer Entfernung von 875 Mio. Kilometern umkreiste.  Als wahrhaft unheimlich aber wird in der wissenschaftlichen Fachwelt eine Entdeckung betrachtet, die die Mannschaft der "Aldrin" nach Auswertung von Daten einer autonomen Sonde machte, die zur Oberflächenerkundung auf den dunklen, leblosen Planeten geschickt worden war. Aufgrund noch immer starker Röntgenstrahlung aus der bereits nahezu leergefegten Akkretionsscheibe des schwarzen Loches konnte die Sonde trotz massiver Strahlenschutzmaßnahmen nur eine kurze Zeit auf der Oberfläche des sterilen Planeten verbringen, um einmalige Daten aus dem direkten Einflußbereich dieses exotischen Objektes zu sammeln. Dass die Untersuchung der fotografischen Oberflächenaufnahmen die Relikte einer offensichtlich schon vor astronomisch langer Zeit dahingeschiedenen Lebensform enthüllte, die dereinst diesen Planeten besiedelt hatte, läßt heute Laien wie Wissenschaftler ehrfurchtsvoll erschauern. Nach ersten Analysen erscheint es als höchst unwahrscheinlich, dass der Planet ursprünglicher Bestandteil dieses extremen Systems war, da er sonst längst zerstört worden wäre. Wahrscheinlich wurde seine Sonne erst vor 'kurzer' Zeit von dem schwarzen Loch gefressen und es kann nicht mehr lange dauern, bis auch dieser Himmelskörper dasselbe Schicksal erleidet und die letzten Spuren einer untergegangenen Zivilisation endgültig getilgt sind. HD 239856 A 4.7  Der namenlose Stern mit der Katalognummer HD 239856 A, den die "Michael Collins" im siebenten Expeditionsjahr ansteuerte, ist mit 1,7 Mio. Km Durchmesser und der Spektralklasse G2IV ein enger Verwandter unserer Sonne. Allerdings hat er mit dem Zwergstern HD 239856 B einen weit entfernten Begleiter, der zwar nur einen geringen thermischen Einfluß auf das aus zwei Gesteins- und sechs Gasplaneten bestehende Planetensystem des Hauptsterns nimmt, aber einen subtilen gravitatorischen Zugzwang auf die Bahnen des Systems ausübt. Vielversprechend zeigte sich anfangs besonders der vierte Planet, ein mit 101.580 Kilometer Durchmesser knapp jupitergroßer Gasriese mit 1,3 AE Abstand zum Zentralgestirn. Umkreist von sechs Monden und einer Schar Planetoiden befand er sich genau in der richtigen Entfernung zu seiner Sonne um einen genaueren Blick auf seine Trabanten zu rechtfertigen. Insbesondere der fünfte Mond, ein Gesteinsplanet von 10694 km Durchmesser hatte eine Oberflächengravitation von 0.92 g und trug eine Sauerstoffatmosphäre – ein Hinweis auf biologische Aktivität. Auch ließ mit 21° C die Durchschnittstemperatur eine potentielle Besiedelung denkbar erscheinen. Leider zerstörten Hochrechnungen der astromischen Abteilung über langfristige Bahnanomalitäten in dem komplizierten Zweisonnensystem schnell allzu optimistische Hoffnungen. Aperiode Störungen durch den Begleiter beeinflußten alle Planetenbahnen derart chaotisch, dass auf Dauer keine thermische Stabilität sichergestellt war. Erkundungen mit den Landungsbooten auf der Oberfläche von Mond Fünf bestätigten mit dem Vorfinden zermürbter und amorpher Oberflächengesteine die offensichtlich starken thermischen Belastungen, denen die Planetenoberfläche in der Vergangenheit ausgesetzt war. Wieder einmal zeigte sich die gravitionelle Instabilität von Mehrfachsternsystemen, die zwar die Existenz von Planeten nicht grundsätzlich ausschloß, aber nur im Fall von eng zusammenstehenden, um ein gemeinsames Barizentrum kreisenden Doppelsternen in seltenen Konstellationen stabile Planetenbahnen um beide Himmelskörper gewährleistete. Lebensfeindlich  Was auf den ersten Blick wie eine heimelige Szenerie ausschaut, hat den Rohstoff sammelnden Prospektoren der "Neil Armstrong"-Landeboote alle nur denkbaren Schutzmaßnahmen abverlangt. Bei einer Oberflächentemperatur von nur 105 Kelvin handelt es sich bei dem 'Gewässer'  nicht um einen Wasserozean, sondern um ein Methanmeer. Neben Methan finden sich hier auch Ethane und andere, z.T. hochkomplexe Kohlenstoffverbindungen, die für die Nahrungssyntheseapparaturen der "Armstrong" wichtige Grundstoffe darstellen. Wie die Besatzungen der anderen Sternenschiffe, die sich regelmäßig mit wichtigen Rohstoffen in den angeflogenen Sternsystemen versorgen, hat auch die "Neil Armstrong" – inzwischen das achte Mal auf ihrer siebenjährigen Expedition – die Gelegenheit genutzt, sich mit unverzichtbaren Ressourcen einzudecken. Nicht immer ganz einfach in den sternarmen Regionen des galaktischen Randes, in dem sich die Vermessungsteams der "Armstrong" seit Jahren aufhalten. Da erfreuen sich die Herzen der Besatzung selbst an den funzeligen M0.6- und L1.2-Sonnen eines Doppelzwergsternsystems – auf hunderten von Lichtjahren die einzigen Leuchtkörper in den lichtlosen Tiefen des intergalaktischen Raums. Ein besonderes Glück, wenn diese Sonnen sogar noch Planeten beherbergen, wenn auch nur kleine, leblose Gebilde mit gerade spürbarer Anziehungskraft. Immerhin attraktiv genug, den Metallwänden des Mutterschiffes mal den Rücken zu kehren, den Fuß auf eine steinige Oberfläche zu setzen und so etwas wie einen Himmel über sich zu sehen. Historischer Rückblick 2138  Solar Hypernet, 20. November 2138 – 'Mission Wiki'  Sonderbericht vom Marskorrespondenten Alistair McNeil, Station Deimos.   Wie die WSA meldet, ist der Zeitplan für die Fertigstellung der drei Interstellarschiffe durch unvorsehbare Probleme erneut in Verzug geraten. Waren es im letzten Jahr noch technische Komplikationen bei der Befüllung der Magnetflaschen mit der im Ganymed-Beschleuniger gewonnenen Antimaterie, scheint die jetzige Verzögerung auf weit profanere, wenn auch nach wie vor nicht beherrschbare Ursachen zurückzugehen. Wieder einmal sind es die Folgen der dramatischen Erderwärmung der letzten hundert Jahre, welche für den derzeitigen Verzug verantwortlich sind. Obwohl die Mehrzahl der Raumschiffkomponenten von Lunar Industries bzw. von den Manufakturen im Asteoridengürtel hergestellt werden, ist es immer noch die Erde, welche zwar nur noch wenige, dafür aber entscheidende Komponenten der Schiffe fertigt und zuliefert. Wie berichtet, hatten neue Rekordtemperaturen im Südpazifik für eine nicht enden wollende Kette von Monsterhurricanen gesorgt, die nicht nur Auslöser katastrophaler Überschwemmungen waren, welche in den letzten Wochen die pazifischen Anrainerstaaten und die Inselrepublik heimsuchten, sondern auch den Betrieb von 'Earthlift' in der Bodenstation Samoa massiv beeinträchtigten. Schon ohne Last war die Monofiber mehrfach in den letzten Wochen durch die Stürme in kaum mehr beherrschbare Schwingungen versetzt worden, eine Entwicklung, die laut eines Sprechers von EarthLinkFiber Inc. ernsthafte Überlegungen zur dauerhaften Verlagerung des Liftstandortes in kimatisch weniger belastete Erdregionen beförderten. Sollte sich der Launch der von Siemens Eurasia gebauten AirConditioning-Module weiterhin verzögern, ist nicht nur die endgültige Fertigstellung der drei im Marsorbit montierten Raumschiffe in spätestens 12 Monaten Frage gestellt, sondern der gesamte Missionsfahrplan. Laut James T. Hwong, dem Vorsitzenden des Interstellar-Missionsauschusses der WorldSpaceAdministration, verursacht die Modifizierung des Zeitplanes schon jetzt tägliche Kosten von mehreren hundert Millionen Renminbi! Wir werden Sie über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden halten.  AMcN, Deimos
Eine trügerische Hoffnung  Nach sieben Expeditionsjahren hatten die drei Schiffe unzählige Sonnen mit Planetensystemen besucht und kartografiert. Neben Tausenden lebensfeindlicher Himmelskörper waren auch hunderte potentiell bewohnbarer Planeten entdeckt und sorgfältig untersucht worden. War durch die Erforschung des heimischen Sonnensystems im späten einundzwanzigsten Jahrhundert mit den Aufsehen erregenden Funden primitiven, vielzelligen Lebens in den Tiefen des Europa-Ozeans bereits der Nachweis außerirdischen Lebens gelungen und damit der Glaube an die Einzigartigkeit irdischen Lebens ad absurdum geführt worden, so fehlte doch immer noch der Nachweis 'höheren' Lebens in der Agenda der interstellaren Forschung. Selbst die Daten der "Michael Collins" aus dem Jahre 2144 über die vermeintliche Entdeckung sechsgliedriger Wesen mit einer Pfahlhauskultur auf einem Mond des "White Eye" genannten Gasplaneten hielten einer verbindlichen Prüfung bisher nicht stand, so dass die Bestätigung höheren Lebens auf diesem Mond späteren Expeditionen vorbehalten bleibt. Auch von der "Edwin 'Buzz' Aldrin" kamen Ende 2147 Berichte über den dritten Planeten eines 844 Lj entfernten M6/M0-Doppelsternsystems im Perseus-Sektor, der aufgrund bodengebundener Lichterscheinungen schon während der Annäherungsphase Anlaß zu vorsichtigem Optimismus gab. Negative Faktoren waren die geringe Lichtleistung der Sonnen und die Umlaufbahn des Planeten mit einer Entfernung von 14,6 AE von den Zentralgestirnen. Die gemessene Oberflächentemperatur betrug dementsprechend auch nur 186 Kelvin – für biologisches Leben nach unserem Verständnis eindeutig zu kalt. Das, was bei der Annäherung noch wie die Silhouetten von nächtlich erleuchteten Städten ausgesehen hatte, entpuppte sich bei der näheren Untersuchung durch die Shuttles der "Aldrin" als eine verblüffende Symbiose organisch/anorganischen Pseudolebens, welches mittels biochemischer Vorgänge einen leuchtstarken, wärmespendenden und lebensunterhaltenden Verbrennungsvorgang unterhielt, der dieses verblüffende, weite Planetenareale umfassende Phänomen hervorrief. Obwohl die Hoffnung auf Entdeckung 'höheren' Lebens enttäuscht wurde, vermittelt diese Entdeckung doch die wunderbare Vielfalt galaktischer Evolution, die sicherlich Gegenstand späterer, sorgfältigerer Forschung sein wird. Sektor Orionis  2148, im achten Jahr der Expedition, hielt sich die "Michael Collins" 1500 Lj von der Erde entfernt im Sektor Orionis auf, um die als Sternengeburtsstätten bekannten Emissionsnebel zu vermessen und molekular zu analysieren. Besonderes Augenmerk wurde auf Sternsysteme gerichtet, die entweder bereits Planeten hervorgebracht hatten, oder deren Systeme noch in der Entstehung begriffen waren. Hier hatten sich in einem Volumen von nur 500 Kubiklichtjahren mehr Protosterne und junge Systeme mit ausgedehnten Akkretionsscheiben protoplanetarer Materie versammelt, als im ganzen übrigen Spiralarm zusammen. Ein weiterer Schwerpunkt des Interesses der Planetologen und Biologen der "Collins" war auf die bereits dem inneren Kernbereich der massereichen Emissionswolken entwichenen Systeme gerichtet, deren Alter  maximal 1 bis 2 Milliarden Jahre betrug. Die Erforschung dieser Systeme ließ Rückschlüsse auf die Entwicklung unseres eigenen Sonnensystems zu und es war Ziel der Ermittlung herauszufinden, ob sich potentielle Lebenskeime unabhängig voneinander auf den verschiedenen Planeten gebildet hatten, oder ob es eine 'Befruchtung' durch vagabundierende Kometen und Planetesimạle gegeben hatte. Solche Erhebungen konnten nur vor Ort durchgeführt werden, so dass ständig Gruppen von Wissenschaftlern auf der Oberfläche junger Planeten eine vorübergehende Heimstatt fanden. Beherbergt durch die Landungsboote, deren Lebenserhaltungssysteme die autarke Versorgung von bis zu 20 Mann über Wochen sicherstellten, waren zeitweilig bis zu acht Teams auf verschiedenen Himmelskörpern abgegrenzter Raumregionen im Einsatz, während die "Collins" weitere Sternsysteme kartographierte. Obwohl die Bodenteams während dieser Zeiten vom Mutterschiff abgeschnitten waren und nur über Hyperfunk Verbindung hielten, waren die Expeditionsjobs begehrt, stellten sie doch eine willkommene Abwechslung zur eintönigen Bordroutine dar. Immer wieder waren die Entdeckung unbekannten Neulandes und bislang ungesehener Perspektiven Anlaß sprachlosen Staunens – nicht nur bei den Wissenschaftlern, sondern ebenso unter den begleitenden Mannschaften. Welcher Astronom hatte nicht schon einmal davon geträumt, Gebilde wie den Pferdekopfnebel mit 'unbewaffnetem' Auge von einer Planetenoberfläche aus betrachten zu können... Pazifica  "Pazifica"! Schon der Name läßt Südseeträume wach werden. Nach einer Südsee selbstverständlich, die noch vor einem Jahrhundert Inbegriff tropischer Entspanntheit und sonnenseliger Badefreuden war. Weit entfernt von dem Katastrophengebiet ertrunkener Inselketten heutiger Tage, mit alles vernichtenden Temperaturen von über 40° C. Die "Aldrin" hatte einen solchen Traum entdeckt. Wieder ist es der Mond eines Gasriesen, welcher in 205 Millionen Km Entfernung eine F-Sonne im Sektor Eridianus umkreist und geradezu paradisische Umweltbedingungen aufweist. Ein noch relativ junger Trabant mit einem Alter von 3,6 Milliarden Jahren, üppiger Pflanzenwelt und einer Tierwelt, die sich noch ausschließlich auf eine unterseeische Existenz beschränkt. Gesegnet mit einer Atmosphäre, die zwar mit 19,8 % einen etwas geringeren Sauerstoffgehalt als die Erde hat, neben dem zweiten Hauptbestandteil Stickstoff aber lediglich einen kleinen Rest für Menschen völlig unbedenklicher Spurenelemente aufweist. Einige dieser Spurenelemente zeichnen zudem verantwortlich für die zauberhaft grünen Lichtstimmungen beim Sonnenuntergang in einer ansonsten vertraut blauen Lufthülle. Die Paläontologen der "Aldrin" vergleichen das derzeitige Stadium Pazificas mit der Erde im Karbon, einem Zeitalter, welches geprägt war von warmem, tropischem Klima, wucherndem Pflanzenwuchs und dem Übergang ozeanischen Lebens auf das Land. Inwieweit eine spätere menschliche Besiedelung ein Konfliktpotential mit der bestehenden Flora und Fauna birgt, kann noch nicht beantwortet werden. Selten aber kam ein von den drei Schiffen explorierter Planet menschlichen Idealvorstellungen von einer zukünftigen Heimat näher als dieser. Man darf auf die weitere Entwicklung gespannt sein! Riesenzwerg  "Ein verunglückter Stern", so hatte Kommandant Koroljow ihn genannt, als "Tichonow 2148/4" erstmalig von den Instrumenten der "Neil Armstrong" erfaßt wurde. Wladimir Tichonow, dem diensthabenden Astronomen der Astrogationsabteilung des Schiffes war sofort klar gewesen, dass dieses Objekt eine nähere Untersuchung wert war. Niemand hatte hier draußen im Halo mit einem solchen Exoten gerechnet und die Untersuchung stellte eine willkommene Unterbrechung der Vermessungsroutine in den sternarmen Randregionen der Milchstraße dar. Noch größer war die Überraschung, als bei der Annäherung an den 'Braunen Zwerg' ein einzelner Planet angemessen wurde, der ihn nicht nur in einer extrem dichten Umlaufbahn mit einem Radius von 1,67 mio. Km umkreiste, sondern zudem noch eine dichte Methan/Ammoniak-Atmosphäre aufwies. Beste Voraussetzungen zudem, mit einem ballistischen Atmosphärendurchflug mittels der RAM-Trichter Nachschub für die Interplanetartriebwerke der "Armstrong" einzufangen. Bisher hatte noch keines der drei Schwesterschiffe auf ihrer jahrelangen Mission ein solches Objekt wie diesen 'verunglückten Stern' näher untersucht. Mit ca. 23 Jupitermassen war 'Tichonow' ein Himmelskörper, der die Entwicklung zu einem ausgewachsenen Stern nicht geschafft hatte, da seine Masse nicht ausreichend für die Zündung einer Wasserstoff-Fusion gewesen war. Nichtsdestotrotz war aufgrund des hohen Kerndrucks tief in seinem Inneren eine Deuterium-Fusion im Gange, die seit Milliarden von Jahren für ein kontinuierliches Glimmen der 'Stern'-Oberfläche sorgte. Um einen richtigen Stern handelte es sich hier nicht, denn mit einer Oberflächentemperatur von nur 1500 K war er dafür eindeutig zu 'kalt'. So bot er das Bild einer schwach rot leuchtenden Funzel, deren Licht gerade ausreichte, den einzigen Planeten in einen fahlen Schein zu tauchen und ihn auf kühle 193 K zu erwärmen. Neben den faszinierenden wissenschaftlichen Erkenntnissen, die die Astronomen der "Armstrong" beim Besuch diesen Systems gewannen und deren Auswertung die per Hyperfunk mit den Daten versorgten Kollegen auf der Erde noch auf Jahre beschäftigen würden, waren es vor allem die fantastischen Bilddokumente des riesenhaften Zwergs am Firmament seines Planeten, der mit seiner wolkendurchtosten, schwachen Glut eine unwirkliche Landschaft mit Ammoniakwolken und Methanseen illuminierte, welche in einer nach Jahren gleichgültig gewordenen Öffentlichkeit wieder Begeisterung und Interesse für die Expedition weckten.
Castles made of sand  Was mag hier geschehen sein? Eine der faszinierensten Entdeckungen der gesamtem Expedition verdanken wir der "Michael Collins". In der kontinuierlichen Abarbeitung der alten "James Webb"-Planetenlisten hatte die Mannschaft der "Collins" den Stern HD 97665 im Sektor Monoceros angelaufen – einen unauffälligen Hauptreihenstern der Spektralklasse G0IV mit einem weit entfernten Begleiter der M-Klasse in einer Entfernung von 768 Lj zur Erde. Laut des "James Webb"-Kataloges wird der Hauptstern von mindestens 4 Planeten umkreist, alle vom sogenannten 'Supererden'-Format. In der Tat fand die Mannschaft die beschriebene Konstellation vor. Zusätzlich sogar noch einen massereichen fünften Planeten in einer weiten Ellipsenbahn mit einem Perihel von 58 AE und einem Aphel von 198 AE. Der zweite Begleiter in einem Abstand von 0,97 AE zur Sonne erregte dagegen die Aufmerksamkeit der Bordastronomen. In der habituellen Zone gelegen, war der Gesteinsplanet mit 43.000 km Durchmesser und einer Oberflächengravitation von 2,74 g zwar vergleichsweise uninteressant, sein einziger Trabant hingegen, ein Mond mit 9857 km Durchmesser und 0,75 g Oberflächenschwerkraft brachte alle Voraussetzungen für flüssiges Wasser und lebensgestattende Temperaturen mit. Aus der Umlaufbahn wurden erste Analysen vorgenommen die allerdings eine enttäuschende, sehr hohe Durchschnittstemperatur von 32,5° C in einer wasser- und sauerstoffarmen Lufthülle maßen. Die den ganzen Trabanten umspannende Kontinentalmasse wurde lediglich von zwei flachen, eher kleinen Binnenmeeren unterbrochen, die den vorherrschenden Charakter eines staubtrockenen Wüstenplaneten nur unwesentlich milderten. Nahoptische Untersuchungen förderten jedoch merkwürdig geometrische Strukturen zutage, die kaum natürlichen Ursprungs sein konnten. Umgehend ausgesandte Landungsboote fanden zum großen Erstaunen aller tatsächlich verfallene, aber Dank der trockenen Atmosphäre relativ gut konservierte Zivilisationsartefakte vor, die in ihren besser erhaltenen Formen verblüffende Parallelen zur erdgeschichtlichen Kulturgeschichte aufwiesen. Lebensspuren ließen sich nicht nachweisen, ebenso keinerlei Zivilisationszeugnisse, die Rückschlüsse auf die Erbauer dieser Bauwerke zuließen. Erste Altersbestimmungen nach der C14-Methode attestierten den 'Sandschlössern', wie sie alsbald von der Besatzung genannt wurden, ein unglaubliches Alter von mindestens 3-4 Millionen irdischen Jahren.  Wohin die unbekannten Erbauer verschwanden, ob sie ausstarben, ob sie den Planeten verließen, all das wird noch Gegenstand langwieriger Forschungen sein, die allerdings erst von späteren Nachfolgeexpeditionen geleistet werden können. Ein großes Geheimnis harrt seiner Entschlüsselung! Recreation  Gelegentlich müssen auch Pausen eingelegt werden! Keine Crew der Welt – und sei sie noch so leistungswillig – ist ständig belastbar. Diese Erkenntnis ist auch den Kommandanten der Expeditionsschiffe geläufig. Nicht in festen Zeitabständen, aber immer, wenn sich die Gelegenheit bot, wurde den Besatzungen umschichtiger 'Landurlaub' gewährt. Bevorzugt natürlich auf den ohnehin angeflogenen Forschungsobjekten und unter diesen natürlich solchen, die einen weitgehend unbeschwerten Urlaub ermöglichten. Dazu gehörte der angestrebte Verzicht auf jegliche technische Hilfsmittel wie Skaphander oder Atemgeräte. Glücklicherweise war die Auswahl unter erdähnlichen Sauerstoffplaneten so groß, dass sich durchschnittlich zumindest drei- bis viermal im Laufe eines Jahres Entspannungsgelegenheiten boten. Etwas benachteiligt war die Crew der "Armstrong", deren Forschungsschwerpunkt im Halo der Galaxis seltener den Besuch planetarer Systeme vorsah. Und wenn dies geschah, traf man nicht immer Idealbedingungen an, so dass die Mannschaften der "Armstrong" größere Kompromisse in Hinblick auf Komfort in Kauf nehmen mußten, als ihre Kollegen in den zentraler operierenden Sternenschiffen. Ein Beispiel solch suboptimaler Urlaubslokalität zeigt exemplarisch obiges Bild. Eingebettet in ein Dreifachsternsystem fand sich dieser Mond eines namenlosen Planeten, dessen einziger Vorzug das Vorhandensein unendlicher Badestrände an kahlen Fels- und Sandküsten war – glücklicherweise von angenehmer Temperatur und frei von bedrohlichem Leben. Dafür nahm man auch die ungewöhnlich grüne Atmosphäre und den Schein von zeitweilig drei Sonnen gerne in Kauf. Ein höllisches System  Lange war darum gerungen worden, ob die "Michael Collins" versuchen sollte, diese Strahlenhölle zu erforschen. 'Mission Control' überließ die Entscheidung letztendlich Kommandant al-Samed nach Abstimmung mit den Astrophysikern des Schiffes. "PSR B1620-26" ist die Bezeichnung eines Systems bestehend aus einem Pulsar, einem Weißen Zwerg und einem Planeten von zweieinhalbfacher Jupitermasse. Es befindet sich über 12.000 Lj entfernt im Sternhaufen M4, einer Ansammlung sehr alter Sterne im Sektor Skorpius. Schon seit längerem bekannt, hatte man für den Planeten des Systems ein Alter von 12,7 Milliarden Jahren ermittelt, was ihm zu dem Namen "Methusalem" verhalf. Wahrscheinlich ehedem Begleiter eines Roten Riesen, wurde er zusammen mit seinem Stern vor langer Zeit von dem Pulsar PSR B1620-26a eingefangen. In der Folge kam es zu einem hochenergetischen Materieaustausch zwischen dem Roten Riesen und dem nur knapp 1 AE entfernten Neutronenstern, bei dem der Rote Riese  PSR B1620-26b seine komplette äußere Hülle an den Pulsar verlor und nur noch der heute sichtbare Kern als Weißer Zwerg mit 0,34 Sonnenmassen zurück blieb. Noch immer findet ein kontinuierlicher Materialabfluß zum kleineren Schwerkraftmonster statt – marginal im Vergleich zu vergangenen Zeiten, aber durch Beschleunigung der Materie in der Akkretionsscheibe des Pulsars eine außerordentlich starke Röntgenquelle. Vorsichtig und unter Beobachtung sämtlicher Strahlungssensoren hatte sich die "Collins" dem System in kleinsten Sprüngen genähert. Nach Abwägung aller Risiken waren al-Samed und seine Wissenschaftler übereingekommen, eine Annäherung an den einzigen Planeten, den in 23 AE seine Sterne umkreisenden "Methusalem" verantworten zu können. Aus einer engen Umlaufbahn um den Planeten, in der sie vom geringfügig abschirmenden Strahlenschutz der obersten Gasschichten profitierten, wurden nun für ein paar Tage unschätzbare Daten über die Sonnen und den Planeten selbst gesammelt. Erste Erkenntnisse bestätigten die Bewegungsrichtung des gesamtem Systems in Richtung auf das Zentrum des Sternhaufens M4. Da hier die Sterne sehr eng stehen, ist es wahrscheinlich, dass es in ferner Zukunft zu weiteren nahen Sternbegegnungen kommt, welche voraussichtlich den einzigen Planeten endgültig aus dem System herausreißen und ihn zu einem Schicksal als kosmischer Vagabund verurteilen würden. "Where is everybody?"  Auch nach 10 Jahren interstellarer Forschung 'vor Ort' und kurz vor Abschluß der großen Expedition, steht die Menschheit weiterhin vor der bereits 1950 von Enrico Fermi formulierten Frage: "Where is everybody?". Ausgehend von der damals verbreiteten Annahme, nichts könne sich schneller als das Licht bewegen und ein Raumschiff könne maximal 10% der Lichtgeschwindigkeit erreichen, wäre eine Durchquerung der Galaxis in ~1 Million Jahre theoretisch möglich gewesen. Eine potentiell neben (oder vor!) der Menschheit existierende außerirdische Zivilisation hätte bei einer 10 Milliarden alten Galaxis also alle Zeit der Welt gehabt, diese innerhalb von 10-20 Millionen Jahren vollständig zu besiedeln. Wohlgemerkt: Dies bei den Einschränkungen einer angenommenen Unterlichttechnologie, deren Grenzen die Menschheit in den zweihundert Jahren nach Fermi bereits selbst überwunden hat. Bei der Vielzahl der nicht zuletzt von den drei Schiffen vorgefundenen, potentiell bewohnbaren Planeten, ist es ein unerklärliches Wunder, dass nicht die Menschheit bereits von einer oder mehreren, evolutionär nur unwesentlich älteren Zivilisationen 'entdeckt' wurde. Bisher unerforschte Funde einschlägiger Artefakte auf insgesamt 37 Planeten lassen die Vermutung zu, dass es durchaus ältere Zivilisationen gab, die das Potential der Weiterentwicklung gehabt hätten. Wo sind sie? Bis auf wenige Ausnahmen gibt es keinerlei Hinweise auf den Verbleib dieser Intelligenzen. Haben sie sich selbst vernichtet? Wurden sie Opfer kosmischer Katastrophen? Wir wissen es nicht. Und ob uns die Forschung der nächsten Jahrzehnte Aufschluß über die Gründe dieses Scheiterns geben kann, steht im wahrsten Sinne des Wortes 'in den Sternen'. Derzeit sieht es so aus, als hätte allein die Menschheit das Potential zur kosmischen Expansion. Vielleicht hat die galaktische Evolution mit dem Menschen tatsächlich erst jetzt die technische Intelligenz hervorgebracht, die notwendig ist zur Besiedelung unserer kosmischen Heimat. Hoffen wir, dass der Mensch sich – anders, als in  seiner bisherigen Geschichte – ethisch und  moralisch als würdig genug erweisen wird, diese Aufgabe verantwortungsvoll zu meistern!