Unter all den bemerkenswerten und farbprächtigen Tropenvögeln Zentralamerikas nimmt der Ani ein bißchen die Rolle eines Underdogs ein – obwohl er hier sein Bestes gibt. So viel Unauffälligkeit scheint aber auch von Vorteil zu sein, denn mit geschätzten 2 Mio. adulten Vögeln, verteilt über fast die gesamte amerikanische Landmasse, ist sein Bestand nicht bedroht. Der mit Schwanz 32 cm große und nur 80 gr. schwere Riefenschnabelani – ein Kuckucksvogel, aber nicht brutparasitär – brütet bevorzugt in Mittelamerika und angrenzenden Gebieten. Er lebt gesellig in Familienverbänden von 30-40 Tieren, hält sich meist in Weidegebieten des Tieflandes auf, wo er hüpfend und schreitend seine Nahrung vom Boden aufliest und von der hohen Insektendichte in der Nähe von Weidetieren profitiert. Obwohl der Ani Feuchtgebiete und offenes Wasser meiden soll, haben wir dieses Exemplar beim Flügeltrocknen auf einem Baumstumpf im Río Nosara entdeckt. Habe ich hier womöglich einen Pionier abgelichtet, der das Sturztauchen nach Fischen als neue Nahrungsquelle für seine Art zu erschließen versucht? ;-)
Groove-billed Ani (Crotophaga sulcirostris)
Riefenschnabelani
2013
Groove-billed Ani (Crotophaga sulcirostris)
Riefenschnabelani
2013